Thread by @karlakueken

Warum die Darstellung von #LongCovid im #ZIB2 Beitrag vom 31.5. mMn problematisch war - ein Thread:

Der Einspieler - und auf diesen bezieht sich meine Kritik - hat LongCovid als Folge eines schweren Verlaufs von Covid gezeigt. Das Problem - LongCovid ist ein Begriff, der sich

idR auf die postvirale FOLGEerkrankungen von Covid bezieht. ABER: auch langwierige Schäden der Coviderkrankung selbst werden darunter subsummiert. Also sprechen wir eigentlich von 2 Dingen unter 1 Namen. Weil es eigentlich noch gar keine korrekten, anerkannten Bezeichnungen

für beide Phänomene gibt.
Problem: die meisten Personen, die an LongCovid erkrankt sind, leiden eben unter der postviralen Folgeerkrankung. Ein kleinerer Teil unter Schäden (zB der Lunge), die Covid angerichtet hat. Und dann gibt es PatientInnen, für die beides gilt.

Die Frage nach REHA ist also auch eine differenzierte: Einerseits benötigen Menschen nach einem ICU-Aufenthalt, einer schweren Coviderkrankung, REHA, um die basalen Dinge des Lebens wieder zu erlernen - atmen, gehen, sprechen, ... Das hat der Einspieler gezeigt.

Andererseits aber diskutiert man über REHA für Menschen, die an postvirale Folgeerkrankungen von Covid leiden.
Diese Menschen haben völlig andere Bedürfnisse für eine Reha - Bedürfnisse, auf die sich Rehakliniken gerade erst einstellen. Und v.a. ist es wichtig, diese Menschen

nicht zu früh auf Rehas zu schicken, damit die Maßnahme überhaupt sinnvoll ist, und den Zustand der Erkrankten nicht noch VERSCHLECHTERT.

So wie ich die ÄrztInnen verstehe, braucht es für beide Fälle entsprechende Rehaeinrichtungen. Bedauerlich, dass man sich seitens der

SV dagegen wehrt. Denn nur wenn alle diese PatientInnen (gleich welcher Form LongCovid) rasch kompetent und umfassend betreut werden, werden sie gesunden. Andernfalls wird es zu Chronifizierungen kommen, die am Ende den SV-TrägerInnen teurer zu stehen kommen werden. Und

viele Leben, die durch Covid betroffen sind, werden ein ganzes Stück schwerer werden, weil die Betroffenen nicht mehr arbeitsfähig sind. Das gilt es zu verhindern.

Ja, das ist eine komplizierte Thematik. Ja, RedakteurInnen stehen unter Zeitdruck. Und man hat damit gearbeitet, was man im KH bekommen hat.
Ich bemühe mich sehr darum, LongCovid zu erklären. Ich durfte dem ein oder andern Journalisten schon zur Seite stehen.

Ich mache das, weil mir das Thema wichtig ist. Ich verweise auf Zusammenhänge, auf Studien, auf ExpertInnen, auf ÄrztInnen. Man kann sich auf meinem YouTubeKanal informieren. Ich halte als Beispiel her, wenn das nötig und gewünscht ist. Es ist mir aber kein Anliegen, in Beiträgen

vorzukommen, im Gegenteil. Ich finde es viel wichtiger zu zeigen, dass viele verschiedene Menschen betroffen sind. Unabhängig davon möchte ich JournalistInnen ermutigen, sich Infos abzuholen.