Wow! Mehrere Wissenschafter*innen (Ruth Wodak, Manfred Nowak, Judith Kohlenberger und Manfred Nowak) haben heute auf die Initiative #DasRechtNichtGehenZuMuessen Bezug genommen & zentrale Aussagen mit ihrer eigenen Arbeit untermauert. (Thread).
Fluchtursachen seien in den globalen Ungleichheitsverhältnissen zu verorten, betonte der Menschenrechtsexperte Manfred Nowak unter Verweis auf die Studie der AK Wien. Kinderrechte seien einzuhalten & Minderjährige nicht in Schub- oder Migrationshaft zu nehmen.
Anstatt Menschenrechte zu wahren und Fluchtursachen zu bekämpfen, würden Schutzsuchende in Europa von der Politik jedoch "instrumentalisiert", so die Migrations- und Fluchtforscherin Judith Kohlenberger.
"Es ist ein offenes Geheimnis, dass der globale Norden, allen voran die dort ansässigen transnationalen Konzerne, von Menschenrechtsverletzungen profitieren, die entlang von globalen Lieferketten begangen werden", erklärte der Politikwissenschafter Alexander Behr.
Der Diskurs über die "wirklichen Fluchtursachen" werde vermieden, da sonst die "großen sozialen und ökologischen Fragen und damit die Profitmargen von transnationalen Konzernen in den Fokus rücken würden", meinte die Diskursforscherin Ruth Wodak.
Nach der AK Wien machte auch das Wissenschaftsnetzwerk Diskurs auf die vielfältigen Ursachen für Flucht aufmerksam. Darüber, dass auch die "imperiale Lebensweise" Menschen zur Flucht zwinge, werde viel zu wenig gesprochen, kritisierten die Forscher in einer Aussendung
Corrigendum: Aufgrund der Begeisterung und in der Eile habe ich ganz oben Manfred Nowak zweimal genannt und dafür Alexander Behr unterschlagen, pardon.
Die Studie, die Broschüre und alle Infos zur Initiative finden sich hier: wien.arbeiterkammer.at/fluchtursachen

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11 Jun
Die Klimakatastrophe steht heute im Mittelpunkt von #DasRechtNichtGehenZuMüssen. Hier wird es besonders greifbar: #Fluchtursachen entstehen nicht zuvorderst in den Herkunftsländern, sondern sind Ergebnis der imperialen Lebens-& Produktionsweise. #Servicetweet (Thread). Image
Die davon am meisten profitieren, sind auch jene, die den größten Anteil an Zerstörung von Lebensgrundlagen haben: Das reichste 1% verursacht mehr als doppelt so viele klimaschädliche Emissionen wie die ganze ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. zeit.de/wissen/umwelt/…
Während der globale Süden geschichtlich für einen geringen CO2-Ausstoß verantwortlich ist, ist er von der Zerstörung von Lebensgrundlagen durch #Klimaerhitzung besonders hart betroffen: Dürregürtel südlich der Sahara, Zentral- & Süd(Ost)-Asien, sowie die pazifischen Inselstaaten.
Read 10 tweets
10 Jun
Toll: "Anlässlich der diese Woche von der @Arbeiterkammer präsentierten Studie #DasRechtNichtGehenZuMuessen warnt die Umweltschutzorganisation @GreenpeaceAT heute eindringlich vor den katastrophalen Konsequenzen der Klimakrise (1/5)
Diese zwingt bereits heute Millionen Menschen weltweit zur Flucht. Dürren, Stürme, Überschwemmungen und Waldbrände werden durch die fortschreitende Klimakrise weiter ansteigen und unzähligen Menschen ihre Lebensgrundlage rauben." (2/5)
"Bundeskanzler Kurz muss endlich den richtigen Weg einschlagen: Ambitionierter Klimaschutz in Ö und der EU ist das wichtigste Instrument, um globale Verantwortung zu übernehmen und einen Beitrag dazu zu leisten, Fluchtursachen zu mindern“ fordert Adam Pawloff von Greenpeace (3/5)
Read 6 tweets
10 Jun
Der heutige Initiativen-Tag zu den #Fluchtursachen stellt die Stimmen aus dem globalen Süden in den Fokus. Denn diese kommen in der Debatte kaum vor. Vorallem nicht als Akteur*innen, die wissen, was es braucht, um #DasRechtNichtGehenZuMüssen durchzusetzen. #Servicetweet (Thread).
Grundannahmen der herrschenden Debatte sind oft bevormundend, kolonial und neoliberal geprägt. Fluchtursachen bekämpfen heißt etwa für die EU mehr private Investitionen, mehr Wachstum und Aufholen zum europäischen Entwicklungsmodell.
Die Handlungsfähigkeit, die Fähigkeit zur Entwicklung eigener Strategien und Visionen des gesellschaftlichen Zusammenlebens im globalen Süden wird dabei oft in Abrede gestellt. Fluchtursachen zu bekämpfen, bedeutet daher nicht zuletzt zuhören lernen.
Read 10 tweets
9 Jun
Beim heutigen Tagesthema unserer Initiative #DasRechtNichtGehenZuMüssen geht es darum, wie wir die Debatte drehen können, so dass die wirklichen #Fluchtursachen (die globale soziale + ökologische Frage) in den Mittelpunkt rücken. Dazu ein #Servicetweet (Thread).
Wenn wir die Debatte über Flucht vom Kopf auf die Füße stellen wollen, geht es nicht zuletzt um eine kollektive Bildungsarbeit, die es den Regierten ermöglicht, sich von den Regierenden intellektuell unabhängig zu machen.
Denn wie derzeit über Flucht gesprochen wird, nützt jenen, die mit den wirklichen Fluchtursachen Profite & Politik machen. Ihr Interesse ist, dass die Debatte bleibt, wie sie ist. Und nicht die globale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung rückt.
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8 Jun
Gleich geht es mit unserer heutigen Veranstaltung zu #DasRechtNichtGehenZuMuessen los, die ihr ganz gemütlich hier im Livestream mitverfolgen könnt: Im Thread stelle ich euch die klugen & engagierten Menschen vor, die heute auf der Veranstaltung sprechen.
Da wäre mal die Julianna Fehlinger von @ObvVia. "Ernährungssouveränität bedeutet demokratische Mitbestimmung am Nahrungsmittelsystem und das „Recht […] auf gesunde Nahrung, nachhaltig und unter Achtung der Umwelt hergestellt“ schreibt sie hier: mosaik-blog.at/zurueck-zum-ur…
Ebenso spricht heute Maria Burgstaller von der @Arbeiterkammer, die sich u.a. dafür einsetzt, dass nicht auf dem Rücken von Mensch und Natur Agrarpolitik gemacht wird: ots.at/presseaussendu…
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8 Jun
Das heutige Tagesthema unsere Initiative ist, wie die EU-Politik für Agrarkonzerne & neoliberale Handelspolitik die Lebensgrundlagen im globalen Süden zerstören & zur Flucht zwingen. Dazu ein #Servicetweet mit den Kernaussagen der Studie #Fluchtursachen (Thread). Image
Die Handelspolitik zwischen Europa und insbesondere dem afrikanischen Kontinent ist weiterhin von der kolonialen Vergangenheit geprägt. Darin gleichen sich die bisherigen Abkommen: Lomé, Cotonou bzw Economic Partnership Agreements (EPAs) und das WTO-Abkommen:
Die afrikanischen Länder werden auf den Export von Rohstoffen festgelegt und gleichzeitig gezwungen ihre Märkte für Industrieprodukte und EU-Agrarkonzerne zu öffnen.
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