Der heutige Initiativen-Tag zu den #Fluchtursachen stellt die Stimmen aus dem globalen Süden in den Fokus. Denn diese kommen in der Debatte kaum vor. Vorallem nicht als Akteur*innen, die wissen, was es braucht, um #DasRechtNichtGehenZuMüssen durchzusetzen. #Servicetweet (Thread).
Grundannahmen der herrschenden Debatte sind oft bevormundend, kolonial und neoliberal geprägt. Fluchtursachen bekämpfen heißt etwa für die EU mehr private Investitionen, mehr Wachstum und Aufholen zum europäischen Entwicklungsmodell.
Die Handlungsfähigkeit, die Fähigkeit zur Entwicklung eigener Strategien und Visionen des gesellschaftlichen Zusammenlebens im globalen Süden wird dabei oft in Abrede gestellt. Fluchtursachen zu bekämpfen, bedeutet daher nicht zuletzt zuhören lernen.
Es geht darum den Akteur*innen im globalen Süden auf Augenhöhe zu begegnen, sie wissen am besten was sich ändern muss und ihre Lösungen unterscheiden sich oft von den sozial- und ökologisch nicht nachhaltigen Entwicklungsmodellen des globalen Nordens.
Hören wir dazu Achille Mbembe: „Die Menschen sind in Bewegung, und die Grenzen werden sie nicht aufhalten. Wir haben also die Wahl, die Grenzen vollständig zu militarisieren und sie in Massengräber zu verwandeln. Oder wir finden eine neue Gedankengrundlage.“ 
Teil dieser neuen Gedankengrundlage müsste ein globaler Aushandlungsprozess sein, wie wir den sozial-ökologischen Umbau bewerkstelligen und so dies- und jenseits von Grenzen eine gerechte Weltwirtschaft und ein gutes Leben für alle ermöglichen.
Dazu müssen wir auch oberflächliche und diskriminierende Zuschreibungen überwinden, die oft den Blick für die wirklichen Zusammenhänge und Lösungen verstellen. Dazu Nnimmo Bassey, nigerianischer Umweltschützer:
„Wenn also viele Menschen wegziehen müssen, weil der Tschadsee austrocknet, dann müssen sie ja irgendwo hin. Sie gehen nach Süden und geraten dort in Konflikte mit anderen Farmern, sie streiten sich um Land.
Das wird dann manchmal als religiöser Konflikt verschiedener Volksgruppen beschrieben. Dabei entsteht diese Gewalt wegen des Klimawandels. Es sind Klima-Kriege. Klima Konflikte“ (2016)
Kommt daher heute, um 19:00 Uhr digital oder physisch zu unserer heutigen sehr spannend besetzten Veranstaltung mit Eiman Abulgasim Seifeldin, Asia Abdulkadir & Mariam M. A. Wagialla (u.a.): wien.arbeiterkammer.at/service/verans…
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