1. Die #Stiko tut sich schwer bei der Risikobeurteilung des Impfstoffs aber sehr leicht bei der Einschätzung der Infektion. Als Kliniker kann ich das nicht nachvollziehen. Eine Infektion (mit gerade diesem so omnipotenten Erreger) ist im Vergleich zur Impfung so
2. komplex, wie eine Weltreise im Vergleich zum Brötchenholen.Gerade bei Kindern kommen spezielle Probleme hinzu: Das Virus ist neurotrop und verursacht eine Reihe von speziellen, sehr belastetenden Symptomen wie Fatigue, Konzentrationsminderung, Anosmie, Brainfog, Schwindel usw.
3. Wenn schon Erwachsene häufig Probleme haben, diese Empfindungen zu artikulieren, wie soll das ein 2-jähriges Kind schaffen? Uns fallen oft nur die Extremfälle auf, wenn die Kinder nur noch schlafen oder die Wand anstarren. Es wird eine große, still leidende Dunkelziffer geben.
4. Ein weiterer Punkt: Das kindliche Gehirn befindetet sich in einer unvorstellbaren Entwicklung, einem der komplexesten Vorgänge im Universum. Es ist in dieser Phase sehr vulnerabel und die zukünftigen Konsequenzen einer Störung, z.B. durch chronische Inflammation können wir
5. gar nicht erfassen. Vielleicht kostet ist es nur eine Schulnote, vielleicht die ganze potentielle Karriere, vielleicht ist es die Ursache für die Depression oder später die Demenz. Es ist eben kein rein respiratorisches Virus, das nur durch die Komplikation Pneumonie
6. gefährlich ist. Ja, das dachten wir am Anfang, aber das ist veraltet und nun toxisch. Auch Entscheidungen der #Stiko sind in einer Pandemie Krisenmedizin. Abwarten auf Evidenz hat eine Konsequenz. In der Krise brauchen wir nicht nur evidenzbasierte Medizin sondern
7. leider auch kluge, mutige Köpfe. Eigentlich hätte die Stiko sagen müssen: Uns fehlt sowohl für die Sicherheit der Impfung als auch für die Sicherheit der Infektion bei Kindern die Evidenz, daher bleibt zum Schutze der Kinder derzeit nur der 3. Weg: Eliminierung
8. durch Impfung der Erwachsenen PLUS Aufrechterhaltung so strenger NPI, dass die Inzidenz bei Kindern minimal ist. Solange, bis ausreichend Sicherheitsdaten vorliegen.
Passend zum Thema dieses gelungene Fundstück:
9./9
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Wie kann es sein, dass B.1.1.7 schwerere Krankheitsverläufe verursacht als der Wildtyp? Werden Viren durch Anpassung an den Wirt nicht automatisch schwächer? Hier ein Beispiel, warum nicht nur fancy Preprints relevant sind. Es geht aktuell viel "altes" Wissen einfach unter. 1/
In dieser Arbeit von Nowak et al. wird ein Mechanismus beschrieben, bei dem es zur Ausbildung hochvirulenter Varianten kommt, weil diese Variante innerhalb eines Wirtes einen Selektionsvorteil gegen eine gleichzeitig konkurrierende Variante hat. 2/
"This intra-host competition may select for a short-term advantage. It can lead to variants without any transmission potential or variants with extremely high virulence."
3/
Deutschland sollte jetzt, heute je 150 Mio. Dosen Biontech und Moderna bestellen. Jeder sollte das Recht haben, den besten Impfstoff zu bekommen. Aus individueller und auch aus gemeinschaftlicher Sicht, da Herdenimmunität nur mit diesen hochwirksamen Impfst. erreichbar ist.
1/
Herdenimmunität schützt die Kinder, Immunsupprimierte und alle anderen, die nicht geimpft werden können oder (leider) nicht wollen. Selbst wenn zunächst schwächere Impfstoffe verimpft werden, bedeutet das nicht, dass in einigen Monaten nicht mit einem mRNA-Impfstoff
2/
aufgefrischt werden könnte oder vielleicht sogar müsste. mRNA-Impfstoffe haben die höchste Flexibilität, ein Vorteil der vielleicht viel bedeutender sein könnte, als wir jetzt denken, denn der Selektionsdruck auf das Virus beginnt erst jetzt. Der Evolutions-Motor springt an.
3
Streeck wünscht sich einen Stresstest für die Intensivstationen um endlich einmal zu wissen, wie belastbar sie wirklich sind. Wie bei den Banken. Ich habe im deutschen Fernsehen noch nie etwas menschenverachtenderes gehört. Habe ich mich verhört? Bin geschockt. #Maischberger
Warum wird da nicht widersprochen @maischberger? Reicht ihm das derzeitige Leiden und Sterben auf den Intensivstationen noch nicht? Gibt es noch Pflegekräfte und Kollegen, die noch nicht weinend zusammengebrochen sind? Ich erwarte schärfste Kritik zumindest von uns Ärzten.
Merkwürdige Dinge passieren mit dem # #ZeroCovid. Bevor der Hashtag in der weact-Petition genannt wurde, hat den jeder unverdächtig und Umsturzunterstellung benutzt. Für mich einfach nur ein Begriff für eine Eindämmungsstrategie, die die Inzidenz weit unten halten will. 1/
Ganz ohne langfristige politische Hintergedanken. Dann kommt irgendeine Gruppe und verknüpft den # mit linksradikalen Ideen und nun ist jeder verdächtig, der ihn auch davor schon benutzt hat? Jetzt bleibt einem ja gar nichts anderes mehr übrig, als sich davon zu distanzieren. 2/
Das geht aber auch nach hinten los, weil man jedem #NoCovid-Anhänger in der Vergangenheit die Benutzung von #ZeroCovid nachweisen kann. Verrückt! Für mich sind #ZeroCovid und #NoCovid immer noch mehr oder weniger das Gleiche. 3/
Spahn gibt U70 zur Durchseuchung frei. Es wird wohl so kommen. Ich wüsste keine politische Kraft, die das aufhalten könnte. Hoffentlich hält die Impfstoffentwicklung mit dem Tempo der dann beschleunigten Virusevolution statt.
Man sollte unverzüglich über beschleunigte Zulassungsmodi bei Anpassungen der mRNA-Impfstoffe diskutieren. Das muss analog zu Influenza-Impfstoffen ohne große Studien möglich sein.
Dabei ist mir sehr unwohl, einige Risiken können dann nicht ausgeschlossen werden, z.B. das Auftreten von infektionsverstärkenden Antikörpern (ADE), aber die #ZeroCovid-Gegner bevorzugen offensichtlich dieses Spiel mit dem Feuer und Menschenversuche.
Jüdisches Sprichwort: "Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, mache einen Plan."
Die Evolution ist ein unermesslich mächtiges Werkzeug der Natur.
Ich habe zunehmend Sorge, dass unser Plan, in eine grassierende Pandemie hinein zu impfen keine gute Idee ist. Es wird ein langsam steigender Selektionsdruck aufgebaut mit Impfstoffen, die alle gegen das gleiche Protein gerichtet sind.
Politiker können auf diese theoretischen Überlegungen von der Wissenschaft keine Antworten erwarten, es ist ein Experiment ohne Beispiel. Aus diesen Gründen bin ich auch gegen ein Aufschieben des Boosters. Es würde der Virusevolution wahrscheinlich Vorteile bringen.