@rezomusik und @TiloJung liefern selbst den eigentlichen Grund, warum die Absage von @ArminLaschet richtig war. Auch professionelle Gespräche brauchen Vertrauen und Verbindlichkeit. Dazu gehört auch, mit einer Absage klarzukommen und sie nicht zum Teil der Inszenierung zu machen.
Die Abwertung durch @georgstreiter wiederum ist ebenso unangemessen. Jede*r darf sich Journalist*in nennen (PR-Berater*in übrigens auch). Und den Begriff „Zerstörung“ will er absichtlich immer noch nicht verstehen. Das ist Teil seiner Inszenierung.
Alle Beteiligten an #LaschetKneift sind damit Brüder und Schwestern im Geiste, Darsteller*innen, denn die Welt ist eine Bühne. Sie spielen halt nur jede*r für ihr eigenes Publikum. Das ist der Weg in die weitere Spaltung. Die lässt sich wiederum hervorragend monetarisieren.
Und weil das so gut klappt, ist Propaganda zum dominierenden Modus der Kommunikation geworden.

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20 Jun
Gestern Morgen, kurz nach Sieben. Wir rollen auf den Rädern nebeneinander durch die leere Stadt. Ein Kleinwagen überholt uns – und hupt. Die Ampel kurz danach ist rot. Das Auto steht auf der für Räder vorgesehenen Fläche. Wir halten neben dem Wagen.
Die Fahrerin ist eine ältere Frau, neben ihr sitzt eine Jüngere. Ich frage: „Sie wissen schon, dass Sie auf der für Fahrräder vorgesehenen Fläche stehen?“ Keine Reaktion. Beide starren geradeaus. Das Hupen war wohl doch kein Kommunikationsangebot. Ich frage dennoch nach.
Bin ein bisschen belehrend: „Übrigens, beim Überholen müssen Sie 1,50 Meter Abstand halten.“ Der Vorsatz, nicht zu kommunizieren, scheitert. Watzlawick regelt. Die Ältere reagiert, reckt ihre Hand, die Altersflecken deutlich sichtbar, und fährt den Mittelfinger aus.
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13 Mar
Ich habe mal mit mir selbst geredet und die Frage diskutiert, warum ich Institutionen, Behörden und deren Vertreter:innen so scharf kritisiere. Meine vorläufige Antwort: weil ich mich damit auch immer selbst kritisiere.
Konkret wird das bei mir derzeit in der Auseinandersetzung darum, ein Kind vom Präsenzunterricht zu befreien. Hier steht meine Risikobewertung im fundamentalen Gegensatz zu dem der @RegHessen. Es ist nicht so, dass ich die grundsätzliche Entscheidung, die Schulen zu öffnen, ...
... nicht verstehe. Für viele Eltern und Kinder ist es genau das, was sie brauchen und sie sind bereit, das damit verbundene Risiko einzugehen. Wir nicht. Von kluger Politik erwarte ich deshalb in einer Ausnahmesituation, dass sie Entscheidungsfreiheit ermöglicht.
Read 14 tweets
11 Mar
So, zum Abend ein kleiner Thread für alle #Corona-Logik-Freund:innen. Wir setzen uns ja gerade mit der Schule auseinander, unter welchen Bedingungen ein Kind vom Präsenzunterricht befreit werden kann. Auf unsere erste Erklärung, dass uns das Risiko zu hoch ist, weil ...
... in einer Pandemie mit steigendem Infektionsgeschehen und Virusmutationen, nicht ausreichend verfügbare Schutzmöglichkeiten genutzt werden, konkret:
- verpflichtende medizinische Masken
- Lüftungsanlagen
- Schnelltests
Auf diese Argumente reagierte die Schule autoritär unter Verweis auf das Schulamt und informierte uns, dass die Abwesenheit als unentschuldigte Fehlstunden eingetragend werden müssten. Dahinter steckt eine Eskalationslogik, die bis zu Bußgeldern und Strafverfahren führen kann.
Read 10 tweets
7 Mar
In diesen Tagen jährt sich mein positiver #Corona-Test. Bereits als ich wusste, Kontaktperson 1. Grades zu sein, habe ich u.a. dank der Hilfe von @csommer den Weg für uns als Familie in die Quarantäne geplant, meine Kontakte informiert und über die 116117 einen Test anberaumt.
Der Prozess, den ich dann erlebte, war eine Begegnung mit Dilettantismus und Überforderung, den ich in Deutschland nicht für möglich hielt. Angefangen bei einer Ärztin im Bereitschaftsdienst, die mich zunächst nicht testen wollte, weil ich ja keine klaren Symptome hätte, über ...
... ein Gesundheitsamt, das nach dem Test zunächst sagte, keine Daten zu mir zu haben, um mich dann acht Tage später über einen positiven Test zu informieren, der schon eine Woche zurücklag, bis zu einem anderen Gesundheitsamt, deren Mitarbeiterin ich erst erklären musste, ...
Read 14 tweets
2 Mar
Warum das Vertrauen in Regierungen (nicht die Demokratie) sinkt. Ein kurzer Thread.

Im September 2020 verbreitet @RegHessen mit einigem Tamtam, dass @StM_Klose @CiesekSandra mit einer Studie zum Einsatz von #Corona-Schnelltests an Schulen beauftragt: kultusministerium.hessen.de/presse/pressem…
SAFE SCHOOL lautet der verheißungsvolle Titel. Über die Ergebnisse der Studie findet sich dort aber nichts.

Über die schreibt @CiesekSandra selbst.

Die Pressemitteilung des Universitätsklinikums Frankfurt dazu: kgu.de/ajax/news-deta…
Dort heißt es u.a.: "Für die Schule kann man (...) ableiten, dass der Einsatz von Antigen-Tests mit hoher Frequenz dazu beitragen kann, das schulische Umfeld (...) sicherer zu machen (...)". "(...) besonders in Phasen, in denen es in der Bevölkerung viele Infektionsfälle gibt."
Read 6 tweets
1 Mar
Wer Kampagnen vrantwortet, egal ob privat oder beruflich, sollte immer den Kontext einbeziehen. Wer als Soldat:in der #Bundeswehr ein Projekt wie #WirGegenExtremismus startet, sollte wissen, wann @BMVg_Bundeswehr seinen Extremismusbericht veröffentlicht: bmvg.de/de/aktuelles/e…
Die Verantwortung, den Kontext zu beachten, gilt in besonderer Weise für Führungskräfte. Sie müssen außerdem den Prozess immer vom Ende her denken. Insbesondere dann, wenn sie andere, die diese Kontexte nicht kennen, zum Mitmachen animieren wollen.
Dazu gehört auch, klare Regeln aufzustellen, wie die Kampagne darauf reagiert, wenn andere auf den Zug aufspringen wollen. Vor allem, wenn diese sich regelmäßig gegen das kommunizierte Ziel der eigenen Kampagne positionieren.
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