In diesen Tagen jährt sich mein positiver #Corona-Test. Bereits als ich wusste, Kontaktperson 1. Grades zu sein, habe ich u.a. dank der Hilfe von @csommer den Weg für uns als Familie in die Quarantäne geplant, meine Kontakte informiert und über die 116117 einen Test anberaumt.
Der Prozess, den ich dann erlebte, war eine Begegnung mit Dilettantismus und Überforderung, den ich in Deutschland nicht für möglich hielt. Angefangen bei einer Ärztin im Bereitschaftsdienst, die mich zunächst nicht testen wollte, weil ich ja keine klaren Symptome hätte, über ...
... ein Gesundheitsamt, das nach dem Test zunächst sagte, keine Daten zu mir zu haben, um mich dann acht Tage später über einen positiven Test zu informieren, der schon eine Woche zurücklag, bis zu einem anderen Gesundheitsamt, deren Mitarbeiterin ich erst erklären musste, ...
... wodurch sich Kontakte 1. und 2. Grades unterscheiden. Über den Prozess habe ich neben privaten und beruflichen Kontakten auch immer wieder die Schulen unserer Kinder informiert. Angeregt durch @PreislerKa habe ich mich entschieden, sehr offen über melne Erlebnisse zu ...
... sprechen, um deutlich zu machen, wie schnell das Virus uns nahe kommen kann. Im Unterschied zu vielen anderen, blieb es bei mir bei einem positiven Test. Ein späterer Test auf Anti-Körper fiel bei mir und meiner Familie negativ aus. Die Unsicherheit war dennoch da.
Dank einer engagierten Amtsärztin war es dann auch möglich, dass unser Sohn rechtzeitig zu seiner ersten Abiturprüfung seine Quarantäne beenden konnte. Wir haben also alles in allem richtig Glück gehabt und dabei wirklich viel gelernt.
Nun stehen wir vor einer Situation, in der uns diese Erfahrung genau gar nichts nutzt. Trotz steigender Inzidenz und exponentiellen Wachstums der Virusvarianten, hat die @RegHessen entschieden, Präsenzpflicht im Wechselmodell für bestimmte Klassen anzuordnen.
Im Unterschied zu anderen Bundesländern gibt es keine Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob wir unser Kind in die Schule schicken. Die Schule wiederum, von der ich behaupte, sie quasi vorbildlich informiert zu haben, zeigt keinerlei Verständnis, sondern beruft sicj auf die ...
... geltenden Vorschriften und droht, neben dem sozialen Druck auf das Kind, unterschwellig damit, das Schulamt informiert zu haben und weist damit den Weg in Richtung Bußgeld oder sogar Strafprozess. Dem könnten wir uns leicht entziehen, in dem wir uns Entschuldigungen ...
... zusammenlügten oder andere Ausweichmanöver führen. Genau das Vorbild wollen wir aber unseren Kindern nicht geben. Nicht für die Schule lernen wir – Ihr erinnert Euch vielleicht.
Ich frage mich auch, wie man in einer Situation, in der die Politik wiederholt bewiesen hat, ...
... nicht auf Ballhöhe zu sein, als Schulleitung und Lehrer:in ticken muss, um auf Einhaltung von Regeln zu pochen, gar Strafen anzudrohen, während man selbst nur mühsam einen Basisunterricht zusammenstoppelt. Diese Form des Gehorsams macht mir größere Sorgen als das Virus.
Und ja, ich weiß, dass es möglich ist, meine Sorge für übertrieben zu halten, mein Urteil über die Schule für ungerecht (ja, ich kenne viele Lehrer:innen, die weitaus mehr machen, als nötig und sich wirklich reinhängen) und überhaupt meine anekdotische Evidenz für unwichtig.
Dennoch halte ich genau diese Unfreiheit im Denken, diese mangelnde Flexibilität und fehlende Empathie von zu vielen Menschen in Entscheidungspositionen für einen der wesentlichen Pandemie-Beschleuniger in Deutschland. Gute Nacht und passt auf Euch auf.
Dort heißt es u.a.: "Für die Schule kann man (...) ableiten, dass der Einsatz von Antigen-Tests mit hoher Frequenz dazu beitragen kann, das schulische Umfeld (...) sicherer zu machen (...)". "(...) besonders in Phasen, in denen es in der Bevölkerung viele Infektionsfälle gibt."
Die Verantwortung, den Kontext zu beachten, gilt in besonderer Weise für Führungskräfte. Sie müssen außerdem den Prozess immer vom Ende her denken. Insbesondere dann, wenn sie andere, die diese Kontexte nicht kennen, zum Mitmachen animieren wollen.
Dazu gehört auch, klare Regeln aufzustellen, wie die Kampagne darauf reagiert, wenn andere auf den Zug aufspringen wollen. Vor allem, wenn diese sich regelmäßig gegen das kommunizierte Ziel der eigenen Kampagne positionieren.
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind wir uns in Deutschland einig, dass der Mittelstand das Rückgrat unserer Wirtschaft ist. Deshalb erlauben wir es auch, dass Unternehmen komplexe Produkte herstellen und vielfach mit gefährlichen oder sogar toxischen Materialien arbeiten.
Was ich nicht verstehe, ist, dass wir den gleichen Unternehmen offenbar nicht zutrauen, wirksame Hygienekonzepte zu entwickeln und im Rahmen einer umfassenden Teststrategie einen wichtigen Beitrag zu leisten, um die Pandemie aktiv zu bekämpfen.
Mein Eindruck ist, dass von den so genannten „preußischen Tugenden“, für die uns vor allem auch Menschen in den asiatischen Ländern bewundern, nur noch autoritäres Denken und Rechthaberei übrig geblieben sind, nicht aber Gemeinsinn und Konsequenz im Handeln.
Es gibt ja so eine Ok, Boomer-Kommunikationsregel, die sagt, wer sich rechtfertigt, klagt sich an. Im Kontext #Panoramagate (falscher Hasthtag m.E., weil handwerkliche Fehler kein Skandal sind – wenn man dazu steht) meint @NDRrecherche jetzt, nachlegen zu müssen.
Mit Datum 6.8. aktualisieren sie ihre Stellungnahme in Sachen #Bundeswehr / #Bohnert: daserste.ndr.de/panorama/aktue…
Wie die Redaktion schreibt, möchte sie auf die wichtigsten Kritikpunkte eingehen. Ich frage mich, definiert, welche Kritikpunkte die wichtigsten sind?
Auf meine vor knapp zweich Wochen gestellten Fragen, finde ich weiterhin keine Antworten. Das heißt auch: Die Stellungnahme an sich ist kein journalistischer Beitrag, sondern PR und die Redaktion vermischt dort bewusst Fakten.
Es ist gut, dass wir über @bundeswehrInfo streiten, und es ist gut, wenn wir alle höhere Anprüche an Soldat*innen der #Bundeswehr stellen als an uns selbst, denn es ist unter anderem Ausdruck dafür, dass wir sie als relevanten Teil unserer Gesellschaft wahrnehmen.
Lange Zeit galt es als problematisch, dass der #Bundeswehr allenfalls „freundliches Desinteresse“ beschieden war, während Soldat*innen angeblich nach „Anerkennung gierten“. Dabei war genau dieses Desinteresse die höchstmögliche Form der Anerkennung.
Schließlich war es doch das erklärte Ziel der #Bundeswehr, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu schützen, und woran ließe sich das deutlicher festmachen, als an dem Umstand, dass sich kaum jemand ernsthaft bedroht sah?
Was sehe ich?
Seit Jahren erhält die @bundeswehrInfo laut Umfragen stabile Zustimmungswerte und wird auch als Arbeitgeber grundsätzlich als sehr attraktiv bewertet.
Gleichzeitig verschwindet sie mehr und mehr aus der breiten gesellschaftlichen Debatte, spätestens seit die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, und die Diskussion verlagert sich in relativ kleine Kreise.
Dazu gehören neben den Soldat*innen selbst, vor allem sicherheitspolitische und militärische Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Journalismus sowie vereinzelt zivilgesellschaftliche Akteure.