In der Gutenberg-Studie (unimedizin-mainz.de/GCS/dashboard/…) sind einige interessante Ergebnisse enthalten. Gibt es da eigentlich auch ein Paper? Da sind viele Daten drin, die ein besseres Pandemiemanagement möglich gemacht hätten:
1/
Zum Beispiel: Prekäre Wohnsituation erhöht das Risiko. Clever wäre es gewesen, Menschen in solchen Wohnverhältnissen bei Symptomen/pos. Test Ausweichwohnraum anzubieten. Wir haben statt dessen Ausgangssperren verhängt.
2/
Menschen in perkären Wohnsituationen haben sich nämlcih nicht schlechter an sonstige Maßnahmen gehalten, d.h. sie wollten Infektionen genau so vermeiden, sie konnten aber nicht:
2/
Auffallend: Hier als Arbeitslose klassifizierte waren deutlich häufiger betroffen als Menschen im Homeoffice. Das ist ja erstmal rätselhaft:
3/
Ich nehme an, dass es mit prekärer Wohnsituation zusammenhängt und ir hier eigentlich wieder einen arm-reich-Unterschied sehen zwischen den ersten beiden Balken und keinen, der etwas mit der Arbeitssituation zu tun hat. Müsste man aber mal herausfinden.
4/
Dazu passend: Viele Menschen im Haushalt erhähen das Risiko, nicht Kinder:
5/
Im Gegenteil, in Haushalten mit Kindern ist das Risiko geringer als in Haushalten ohne Kinder. Das wurde ja schon mehrfach gefunden, auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen.
6/
Meine Schlussfolgerung: Prekäre Lebensverhältnisse sind das große Problem. Und da werden Strafen oder undifferenzierte Maßnahmen auch niemanden weiterbringen, weil die Menschen befähigt werden müssen mit Angeboten.
Ende

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12 Jul
#longcovidkids - was wissen wir und was sind gute Studien?
Die Studienergebnisse sind sehr heterogen und beruhen auf sehr unterschiedlichen Erhebungsmethoden. Es gibt mE einen klaren Trend: Je nach Erhebungsmethode kommt etwas anderes heraus.
1/
Die aus meiner Sicht beste Methode, zu klaren Ergebnissen zu kommen, sind med. Untersuchungen entweder mit Baseline, also Gesundheitszustand vor der Infektion oder Kontrollgruppe. Warum? Nun einige der #longcovid - Symptome sind in der Population auch ohne Covid verbreitet, 2/
zB Kopfschmerzen. Davon berichten 80% der Kinder und Jugendlichen auch ohne Covid zu irgendeinem Zeitpunkt. Hier eine Studie pre-covid: journals.sagepub.com/doi/pdf/10.117…
3/
Read 12 tweets
9 Jul
Na, das ist mal ein interessantes Paper: medrxiv.org/content/10.110…

Hier wurden Wissenschaftler, die in der Pandemie beraten haben, gefragt, wie der Prozess war um zu lernen was man besser machen könnte. Ein dt. Berater ist auch dabei. 1/
Zunächst wird auf interessante Vorfälle von Verstrickungen von Wissenschaftlern und Politikern eingegangen. Aus UK: bmj.com/content/371/bm… und Belgien nature.com/articles/d4158…
Wir kennen auch Kanada und NL als Fälle. 2/
[Aktuell erleben wir das ja mit der Stiko sehr öffentlich. Leider]
Zurück zum Paper- Lessons learned
(1) Wichtige Disziplinen wurden ausgeschlossen und nicht gehört. "...social and behavioual sciences were reported not to be given centre-stage as... 3/
Read 6 tweets
7 Jul
"Wild und sein Team kommen auch zu dem Ergebnis, dass Kinder keine Treiber der Infektion sind. Dafür wurden rund 2200 Personen aus Familien mit Kindern untersucht. "Immer wieder wird spekuliert, dass Kinder die Viren stark verteilen./1 S tagesschau.de/inland/gesells…
ie können den Abstand nicht einhalten oder waschen sich nicht so häufig die Hände. Wir sehen aber insgesamt kein höheres Risiko, sich bei Kindern anzustecken." In den Familien selbst würden Kinder das Virus auch nicht überdurchschnittlich oft weitergeben. /2
Zudem seien Kinder weniger anfällig, sich selbst anzustecken. "Es gibt Fälle, bei denen die Eltern eine Corona-Infektion hatten, ihre Kinder dagegen nicht. Dabei haben Mütter und Väter ihre Kinder auch in den Arm genommen oder geküsst, erläutert Wild. /3
Read 4 tweets
7 Jul
Wir erinnern uns, die kleine Anfrage der @Die_Gruenen und nun die Antworten der Bundesregierung: dserver.bundestag.de/btd/19/311/193… Und hier die Antwort zu #LongCovidKids (Frage 20):
"Die Bundesregierung hat keine Kenntnis über die Anzahl der Fälle von Long-COVID-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Grund-sätzlich gilt, dass Kinder und Jugendliche, wenn sie sich mit SARS-CoV-2 infi-zieren, viel seltener an COVID-19 erkranken/2
als Erwachsene und dann auch ein geringeres Risiko für einen schweren Verlauf haben. Es gibt zudem Hinweise, dass Kinder und Jugendliche auch seltener von Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung betroffen sind. Unter Federführung der Universitätskinderklinik Dresden/3
Read 8 tweets
7 Jul
#LongCovidKids: Es gibt verschiedene Arten, eine Krankheit zu untersuchen und die "Forschung" zu longcovidkids zeigt sehr gut die Vor- und Nachteile:
(1) Befragungen. Das sehen wir häufig und der große Vorteil ist sicher, dass man sehr schnell sehr große Fallzahlen bekommt.
1/
Heute geistert das erj.ersjournals.com/content/early/… hier rum, in dem sowohl der vorherige Geundheitszustand als auch "longcovid" durch eine Umfrage erfragt werden.
2/
Dabei gibt es natürlich Probleme: Die Eltern schätzen subjektiv ihre Kinder ein (oder die Kinder sich selbst). Das muss nicht unbedingt etwas heißen, weil Eltern ja theoretisch sowohl zu besorgt als auch zu sorglos sein können.
3/
Read 9 tweets
6 Jul
Um die Impfung von Kindern besser einschätzen zu können, wäre bessere Daten für Eltern nötig: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind so erkrankt, dass es stationär aufgenommen werden muss. Leider fehlen mal wieder Daten... Zahlen zwischen 0.2% und 0.7% sind möglich
1/
Bei den 5-14jährigen liegt die kum.- Meldeinzidenz bei 272.907. Laut RKI gab es 2094 Hospitalisierungen. Das wäre eine Quote von 0.76%

Nicht einberechnet ist hier die Dunkelziffer (Faktor 6 in der ersten Welle, Faktor 2 in der zweiten, seit Mai vermutlich 0 wg. Schnelltests.
2/
Gehen wir von Faktor 2 aus, dann hätten wir in Wahrheit 545.814 pos. Fälle unter Kindern 5-14, die Hospitalisierungsquote läge dann bei 0.38%

3/
Read 7 tweets

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