1/ In faktenfreier @Weltwoche Manier behauptet @SommMarkus in der @sonntagszeitung dass Hitzewellen und extreme Niederschläge/Hochwasser in D nichts mit dem Klimawandel zu tun haben.
Das ist natürlich falsch. Faktencheck (update):
2/ Somm beruft sich auf globale Aussagen in IPCC 2013 und damit Literatur bis 2012.
Fakt 1: 70% (!) der Fachartikel zum Klimawandel wurden nach 2012 geschrieben. Filtert man zus. nach "Attribution", sind es 80% nach 2012.
3/ Fakt 2: global ist nicht gleich Europa. Auswirkungen sind regional. Meist sind Beobachtungen limitierend. Diese sind hier viel besser als anderswo und damit vieles klarer.
Was wir heute (2021) wissen: ...
4/ Der menschliche Einfluss auf Hitzewellen wurde schon nach dem Hitzesommer 2003 nachgewiesen. nature.com/articles/natur…
6/ Bei sehr extremen Ereignissen wie in Kanada vor ein paar Wochen hat die menschgemachte Erwärmung die Wahrscheinlichkeit um min. einen Faktor 150 (!) erhöht. Solche Ereignisse wären ohne Klimawandel praktisch unmöglich. worldweatherattribution.org/western-north-…
7/ Mit der Kopplung über die Energiebilanz *muss* auch der Wasserkreislauf deutlich ändern. Niederschlag nimmt in hohen Breiten zu, in den Subtropen ab, Verdunstung nimmt zu, Bodenfeuchte ab, etc. Regionale Unterscheide sind jedoch je nach Region und Saison unterschiedlich.
8/ Der Wasserkreislauf ist jedoch ohne Zweifel komplexer. Niederschläge sind zeitlich und räumlich extrem variabel, Beobachtungsreihen hier 150 Jahre, anderswo erst wenige Jahrzehnte.
9/ Eines der klarsten Signale ist die Zunahme der stärksten Niederschläge. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, falls genügend vorhanden ist (~7% pro °C). Das Prinzip des Tumblers. Theoretisch verstanden von Clausius 1850 und Clapeyron 1834!
11/ Selbst wenn die Sommer trockener werden, nehmen die extremsten Niederschläge zu. Die ersten Klimamodelle haben das vor 30 Jahren vorausgesagt, bevor es genügend Beobachtungen gab. nature.com/articles/nclim…
12/ Heute ist das Signal der extremsten Niederschläge praktisch überall in den Daten sichtbar. In der Schweiz nehmen die Starkniederschläge in Häufigkeit und Intensität an fast allen Stationen zu.
13/ Global verdoppelt sich die Häufigkeit des "nässesten Tages in ~3 Jahren" bei 3°C etwa. Man kann nicht ein spezifisches Ereignis dem Klimawandel zuordnen, aber ein Einfluss auf die Häufigkeit bestimmen. nature.com/articles/nclim…
14/ Vor ein paar Wochen hat eine neue Studie die Zunahme der extremen Niederschläge global nochmals bestätigt. nature.com/articles/s4146…
15/ Auch in Deutschland ist die Zunahme der extremsten Niederschläge nachgewiesen. Wenn sonst alles gleich bleibt, steigt das Hochwasserrisiko.
16/ Die Variabilität des Niederschlags (täglich, monatlich, Jahr zu Jahr) nimmt auch zu.
Selbst an Orten wo Niederschlag über alles abnimmt, nehmen die Extreme und die Schwankungen also zu. nature.com/articles/s4159…
17/ Niederschlag ist zeitlich höchst ungleich verteilt. Global fallen ~20% des N. in den nässesten 2 Tagen, ~70% in den nässesten 2 Wochen.
Die Änderung noch extremer: die Hälfte der Zunahme erfolgt in den nässesten 6 Tagen pro Jahr. agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/20…
18/ Viele Signale im Wassserkreislauf, die in IPCC 2013 simuliert waren, konnten wegen hoher Variabilität und zu wenig Messdaten noch nicht klar dem Menschen zugeordnet werden. Heute ist der Einfluss auf Trockenheit nachgewiesen: nature.com/articles/s4156…
23/ Das Vertrauen von Laien in Modelle ist oft nicht hoch. Tatsache ist, dass fast alle Trends im Wasserkreislauf vorausgesagt wurden, lange Jahrzehnte bevor sie in den Beobachtungen bestätigt werden konnten. iopscience.iop.org/article/10.108…
24/ Die ersten Berechnungen zum Wasserkreislauf in Klimamodellen gehen über ein halbes Jahrhundert zurück.
25/ Heute wissen wir viel mehr. Eine aktuelle und fundierte Einordnung zur Zunahme des Risikos von Starkregenereignissen und Überflutungen in Europa, von @sciforfuture
26/ Achtung: eine Zunahme der Häufigkeit von Unwettern führt nicht zwingend zu mehr Schäden/Opfern. Risiko=Häufigkeit*Exposition*Verwundbarkeit.
Häufigkeit nimmt meist zu, Exposition meist auch (mehr Infrastruktur).
27/ Aber Verwundbarkeit kann abnehmen (Hochwasserschutz, Pegelsteuerungen, bessere Wetterprognose, Warnsysteme).
Anpassung lohnt sich, aber kostet. Die CH hat seit 2005 etwa 4.5 Mia in den Hochwasserschutz investiert.
28/ Extreme Regenfälle können zu Hochwasser führen, müssen aber nicht. Pegelstände/Schäden/Opfer sind im Gegensatz zu Niederschlag nicht nur vom Wetter/Klima sondern von Infrastruktur/Entscheiden abhängig. nzz.ch/meinung/der-an…
29/ Fazit: Die Kette von Wetter/Klima zu Auswirkungen ist komplex. Aber es ist völlig klar, das der Klimawandel eine Zunahme von Hitzewellen und Starkniederschlägen verursacht.
Lügen dass es keinen Zusammenhang gibt, werden nicht wahr wenn man sie wiederholt.
1/ Die @Weltwoche bemüht mal wieder die Prediger, Schamanen und alten Griechen, um zu behaupten, dass wir "Klimaforscher" über Klima und Hochwasser nichts wissen.
Voller Angriff auf Personen, keine Statistik, kein Argument, keine einzige zitierte Studie.
2/ Lieber Urs Paul Engeler,
Klimaphysik ist nicht eine "kurzzeitig einleuchtende Bündelung von Ahnungen, Einfällen und Irrtümern", es ist Physik und Statistik.
Hier sind die Grundlagen zusammengefasst, mit publizierten Studien.
2/ Wetter ist variabel, Niederschläge sind sogar extrem variabel. Mit der menschgemachten Erwärmung verändert sich über die Energiebilanz jedoch auch der Wasserkreislauf deutlich.
3/ Niederschlag nimmt in hohen Breiten zu, in den Subtropen ab, Verdunstung nimmt zu, Bodenfeuchte ab, etc. Regionale Unterscheide sind jedoch je nach Region und Saison unterschiedlich.
1/ Wir haben über ein politisches Regelwerk abstimmt, nicht über den Klimawandel oder die Notwendigkeit der CO2 Reduktion. Alle, sogar die @SVPch sagen, dass eine rasche CO2 Reduktion zwingend ist. Die Schweiz hat sich mit Paris dazu verpflichtet.
Thread...
2/ Das Ziel Netto Null CO2 2050 steht nicht zur Diskussion, und dafür ist eine Halbierung bis 2030 weiterhin nötig. Jetzt braucht es andere wirksame mehrheitsfähige Lösungen im Verkehr, in den Gebäuden, beim Flugverkehr, damit wir dorthin kommen.
3/ Die Kampagne zeigt wie wichtig es ist, dass die Fakten immer wieder klargestellt werden. @avenergysuisse@SVPch@easyJet haben irregeführt, mit falschen, veralteten Zahlen, unterschlagene Zahlen, schöngeredeten Technologieversprechen.
1/ Fake News nun auch bei den Airlines. @easyJet behauptet in grossen Inseraten:
"... haben wir unsere CO2 Emissionen seit 2000 um mehr als ein Drittel reduziert."
Falsch. Thread...
2/ Wer lange sucht, findet in einer Infografik, dass sich das auf die *Personenkilometer* bezieht, nicht die totalen Emissionen.
Ja, neuere Flugzeuge brauchen pro Personenkilometer deutlich weniger Kerosin.
3/ Aber die Flugpassagiere in der Schweiz haben sich in den letzten 15 Jahren etwa verdoppelt! Unter dem Strich ist der gesamte CO2 Ausstoss der Flugbranche in der Schweiz deutlich gestiegen.
2/ . @avenergysuisse hat "keine Lust auf Diskussionen" mit mir und sieht kein Problem, mit falschen Zitaten und Behauptungen, veralteten Daten und unterschlagenen Emissionen in ihrer Broschüre die Leser irrezuführen.
3/ Einmal mehr folgt das Ausweichmanöver Wasserstoff/Synfuel. Langfristig wichtig für Nischen, aber kaum vor 2030 und nicht für Fahrzeuge und Gebäude. Zu ineffizient, zu teuer, nicht verfügbar.
1/ In der @SRF#ARENA argumentiert @ChristianImark mit einer mehrfach falschen Grafik, dass die Schweiz ihre pro Kopf Emissionen massiv reduziert habe und ein #CO2Gesetz unnötig sei.
Faktencheck:
2/ Faktencheck und Vergleich, saubere Darstellung links, Version Imark rechts.
Falsche Beschriftung: Gezeigt bei Imark sind alle Treibhausgase (inkl. Methan, N2O, CFCs, etc., in CO2 äquivalent), nicht CO2.
3/ Falsche Einheit: Gezeigt sind Tonnen pro Jahr, nicht Tonnen. Allerdings kaum lesbar...