1/ In der @SRF#ARENA argumentiert @ChristianImark mit einer mehrfach falschen Grafik, dass die Schweiz ihre pro Kopf Emissionen massiv reduziert habe und ein #CO2Gesetz unnötig sei.
Faktencheck:
2/ Faktencheck und Vergleich, saubere Darstellung links, Version Imark rechts.
Falsche Beschriftung: Gezeigt bei Imark sind alle Treibhausgase (inkl. Methan, N2O, CFCs, etc., in CO2 äquivalent), nicht CO2.
3/ Falsche Einheit: Gezeigt sind Tonnen pro Jahr, nicht Tonnen. Allerdings kaum lesbar...
4/ Irreführend: Die vertikale Skala beginnt nicht bei null. Bei gezielter Wahl der Achsenskalierung zeigt eine Kurve steil nach unten selbst wenn die absolute Reduktion minimal ist.
5/ Irreführend: Entscheidend für die internationalen Verpflichtungen und für das Klima sind Länderemissionen, nicht pro Kopf Emissionen.
6/ Täuschung: Imark spricht von "Realität" und zeigt Emissionen bis 2030 als Argument wie gut die Schweiz schon sei. Und zeigt dazu die 50% Reduktion bis 2030 *MIT* dem CO2 Gesetz, das es angeblich nicht braucht!
7/ Fehler: Die 50% Reduktion bis 2030 beziehen sich auf die Länderemissionen. Pro Kopf müssten diese damit von ~8t/Jr in 1990 bis 2030 nicht auf 4t/Jr, sondern 2.8 t/Jr. Die gezeigte Zahl für 2030 ist also zudem noch falsch.
8/ Fakt: Die CH hat Ihre THG Emiss. seit 1990 um 14% reduziert, vor allem im Gebäudesektor durch Lenkungsabgabe/Gebäudeprog.
Vor 2050 muss das Netto Null Ziel erreicht sein. Die Behauptung, dass dies ohne wirksames und verursachergerechtes Instrument gehe, ist unhaltbar.
9/ Neue Technologien wie CO2 Abscheidung aus KVAs sind wichtig. Entwickelt werden sie nicht von der Privatwirtschaft, sondern von der Stadt Zürich, @ETH, @bafuCH, @BFEenergeia ...
Vor 2030 wird der Beitrag minimal sein.
10/ Neue Technologien wie Wasserstoff/Synfuels aus sauberem Strom sind wichtig, aber sie sind heute ineffizzient, kaum verfügbar, extrem teuer.
Ihr Potenzial zur Dekarbonisierung vor 2030 ist minimal.
2/ Wasserstoff/Synfuels haben den Transport und Speichervorteile, aber sind ineffizient. Der Bedarf an erneuerbarem Strom ist ~5x höher als bei direkter Elektrifizierung.
3/ Die Verfügbarkeit von synthetischen Kraftstoffen ist heute minimal. Es gibt Potenzial, aber braucht unbedingt jetzt Investitionen, damit wir sie bis 2050 haben. Vor 2030 werden sie kaum eine Rolle spielen.
1/ Die Öllobby @avenergysuisse widmet vor dem #CO2Gesetz ein Heft den "Fakten zum Klimagas" CO2, und verschickt es als "Nachschlagewerk".
Auf den ersten Blick sachlich. In Wahrheit Fehler, falsche Zitate, selektive Datenwahl, irreführende Darstellungen.
Ein Faktencheck...
2/ Kategorie CO2 ist gut
Behauptung: "haben Grünflächen auf der Erde um 25 bis 50% zugenommen".
Falsch: Auf 25-50% der Fläche wurde es grüner.
Wenn alle Mitarb. 1% mehr Lohn bekommen, dann hat der Lohn bei 100% der M. zugenommen.
Nicht 100% mehr Lohn. Nicht 100% mehr M.!
3/ Kategorie falsche Prognosen/Modelle
Behauptung: "Diese Unterscheidung der Wachstumsfaktoren CO2-Düngung und Wärmeffekt sollten in den Klimamodellen Eingang finden. Dies findet derzeit nicht statt."
Falsch: ist seit über 20 Jahren in Modellen berücksichtigt.
2/ Es ist eine wichtige Diskussion, und vermutlich gut gemeint, aber ich zweifle, dass man das mit solchen Leitlinien löst. Hier sind sie: unibe.ch/unibe/portal/c…
3/ "sollen Beiträge und Diskussionen primär in wiss. Zeitschriften und Foren stattfinden."
Ein veraltetes Verständnis der Wissenschaft. An der Qualität der Fachartikel werden wir gemessen. Aber die verstehen wenige. Sie müssen erklärt werden und erfordern Kontext, Synthese.
1/ Angelika Hardegger behauptet in der @NZZ: "die Experten-Euphorie [] suggeriert, dass die Erderwärmung lösbar sei durch die Wissenschaft allein."
Das ist sie nicht, wie ich explizit in meinem zitierten Artikel sage. nzz.ch/meinung/klimaf…
2/ Welche Massnahmen wir ergreifen, ist verhandelbar. Das ist wichtig, und nicht neu. nature.com/articles/s4155…
3/ Die Physik hingegen ist nicht verhandelbar. Weil die Schweiz Paris ratifiziert hat, auch das Netto Null Ziel nicht. Dass die CH überprop. beitragen muss, auch nicht (UNO Rahmenkonvention).
3/ Die Anzahl Tage mit Schneefall (l) und Schnee am Boden (r) hat besonders seit ~1970 abgenommen, die Zeit in der der grösste Teil der Erwärmung passiert ist.
1/ The link between changes in the Arctic and clear changes in the frequency or duration of (winter) weather patterns have been debated for years. I've always been rather skeptical. nature.com/articles/nclim…
2/ Now the evidence is growing that some of the proposed changes are not straightforward. nature.com/articles/s4155…
3/ Blackport @polar_james argue here that "the Arctic influence on mid-latitudes is small compared to other aspects of climate var., and that obs. periods of strong correlation are an artefact of internal variability". nature.com/articles/s4155…