"Wir schauen jetzt nicht mehr nur auf die Inzidenz sondern auch auf Hospitalisierungen und Intensivbelegung."
Warum funktioniert dieses perfide Framing? (1/6)
Genau das haben wir doch seit September 2020 ständig getan. Immer wieder wurden die Inzidenz-Grenzen nach oben geschoben. Erst wenn die Intensivstationen überliefen, wurde gehandelt. (2/6)
Diese fatale Politik hat uns über 90.000 Tote beschert. Viele vermeidbar. Mit den exakt gleichen Maßnahmen hätten wir nämlich auch niedrigere Inzidenzen halten können. (3/6)
Außerdem gibt es neben der Belastungsgrenze der Krankenhäuser noch einen anderen Kipppunkt im System: Die TTI-Kapazität. Über Inzidenz 20 ist die Kontaktverfolgung regelmäßig zusammengebrochen. (4/6)
Bei niedrigen Inzidenzen hilft uns Test-Trace-Isolate (TTI) die Pandemie einzudämmen. Bei hohen Inzidenzen verliert dieses Werkzeug seine Wirkung. @ViolaPriesemann erklärt uns das spätestens seit Sommer 2020. (5/6)
Mit steigender Impfquote wird es immer einfacher, unter der TTI-Kapazitätsgrenze zu bleiben. Wir verspielen diesen Vorteil ohne Not. Auf Kosten der Ungeimpften, vor allem auf Kosten der Kinder. (6/6)
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12-16jährige Schüler*innen müssen priorisiert geimpft werden. Es wurden noch lange nicht alle Älteren mit Vorerkrankungen geimpft. Für Kinder unter 12 gibt es noch keinen Impfstoff. Manche Menschen scheitern am Buchungssystem. (1/10)
Jeden Tag meldet irgendeine Gruppe berechtigte Ansprüche an. Priorisierungen werden eingeführt, geändert, aufgehoben, neu eingeführt. Wir erleben einen Verteilungskampf um Impfdosen. (2/10)
Hätten wir mehr Impfstoff, hätten wir diese Diskussionen nicht. Aber das lässt sich jetzt nicht ändern. Warum wird die Diskussion zunehmend ruppiger? Weil die Situation für Ungeimpfte täglich gefährlicher wird. (3/10)
Es gibt auch mal gute Nachrichten: "Dem möglichen Wegfall der Maskenpflicht im Einzelhandel, der ebenfalls für eine Inzidenz unter 35 in der Entwurf-Fassung auftaucht, erteilte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag allerdings schon eine Absage." (NDR)