Wir trauern nicht nur beim Verlust von nahen Menschen, von Heimat bei Vertreibung & Flucht, sondern auch bei den existenziellen Verlusten durch die Klimakrise. „Ecological grief“ bedeutet „eine Trauer über die Vernichtung der Ökosysteme, Tiere, liebgewonnene Orte“, A. Cunsolo.2/8
„Trauer ist Voraussetzung um mit Verlusten umgehen zu können,“ J. Küchenhoff. Trauerprozesse schmerzen, sie lösen überwältigende Gefühle aus, keiner trauert gerne. Doch Trauer zuzulassen ist notwendig, um sich lösen und zukunftsgewandt leben zu können. 3/8
Zu Beginn geht nach Verena Kast eine Phase des „Nicht Wahrhaben Wollens“ voraus. Der Verlust wird verleugnet, ein Gefühl der Isolation und Verzweiflung macht sich breit. Deshalb kann bei Trauerprozessen ein Umfeld mitentscheidend sein, das Trauer auch zulässt. 4/8
Sich auf Trauerprozesse einzulassen, bedeutet Gefühle wie Schmerz, Wut oder Schuldgefühlen Raum zu geben. Hilfreich ist ein stützendes Umfeld, das Zeit lässt und nicht sofort Lösungen präsentiert: ein Prozess der intensiven Auseinandersetzung & des Abschiednehmens. 5/8
Entscheidend ist den Trauerprozess zu durchleben und nicht in ihm steckenzubleiben oder in Trauer zu versinken. Bezogen auf die Klimakrise bedeutet das, zu realisieren und auch zu ertragen, dass bereits etwas unwiederbringlich verloren gegangen ist. 6/8
Damit bei belastenden Menschen der Grad zwischen Trauer & Depression nicht schmal wird, kann für sie ein Gegenüber essentiell sein: das Schmerzen mitaushält, Trost spendet, um Ohnmacht überwinden zu können. Wir ertragen die Endgültigkeit des Verlustes & werden handlungsfähig.7/8
Sich auf Trauer einzulassen, erfordert Mut und Zeit. Kast spricht abschließend von einem „Neuen Selbst- & Weltbezug“. Wir stellen uns der Realität (Abwehr führt zu einer verzerrten Realitätswahrnehmung), so können neue Rollen, Lebensstile & neue Handlungsmöglichkeiten wachsen.8/8
Quellen: 1. Margarete & Alexander Mitscherlich (1967), „Die Unfähigkeit zu trauern: Grundlagen kollektiven Verhaltens“. Piper 2. Ashlee Cunsolo, deutschlandfunkkultur.de/umwelttrauer-w…
Eine #Flutkatastrophe, wie wir sie vor wenigen Wochen in Deutschland erlebt haben, kann sofort, oft aber auch erst mit zeitlicher Verzögerung Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.
Ein Thread zu Hilfsangeboten
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Folgen von Extrembelastungen sind z.B. Ängste, Posttraumatische Belastungsstörungen, psychischer Stress, Stimmungsschwankungen, erhöhter Alkoholkonsum,…
Bei Kindern z.B. Belastungsreaktionen wie weinerliche, ängstliche, traurige Stimmung, Wutanfälle oder Schlafprobleme.
Starke psychische Reaktionen sind in den ersten Wochen nach einem Extremereignis normal.
Wenn Ihr aber das Gefühl habt, dies nicht alleine bewältigen zu können, oder nicht wisst, wie Ihr die Reaktionen Eures Kindes einordnen und darauf reagieren sollt, gibt es Unterstützung:
Viele von uns setzen in der #Klimakommunikation auf drastische oder zynische Worte und Handlungen. Verständlich, die Situation ist dramatisch, Pessimismus liegt nah und wir müssen ins Handeln kommen.
Aber:
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Diskussionen über Klimaschutz werden außerhalb der „Klima-Bubble“ von einer Mehrheit als beängstigend, unangenehm und spaltend wahrgenommen - viele meiden daher das Thema in persönlichen Gesprächen!
Neben Problemwissen brauchen wir zur Bewältigung der Klimakrise auch Handlungswissen und positive Zukunftsbilder 1/7
Wo wollen wir hin – wie wunderbar könnte unsere Zukunft aussehen?
Dazu können wir den Blick nach Außen richten und den Zukunftsvisionen von Andere lauschen oder wir können den Blick mal nach Innen richten.
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Deshalb laden wir euch ein: Macht euch ein leckeres Getränk oder schlüpft in die Spazierschuhe und dreht eine Runde. Träumt euch dabei in folgendes Szenario:
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„Fast könnte man meinen, dass die Idee vom Klimaschutz als Friedensstifter nun wahr wird: Ob militärische Konflikte oder wirtschaftliche Uneinigkeiten – die Verhandlungen ums Weltklima wirken wie eine große Klammer, die selbst auseinanderdriftende Parteien zusammenhält“. 2/5
Sherif (1969) konnte in seinen „Ferienlagerexperimenten“ 2 rivalisierende Gruppen dazu bringen, ihre Stereotypen und Konflikte abzubauen, in dem er ihnen Aufgaben stellte, die sie nur gemeinsam lösen konnten. 3/5