1/4 Interessante Aussage von @stephandetjen bei #DerTag vom @DLF. Er bemängelt, dass Parteien keine Schattenkabinette aufgestellt haben. An denen „könne man sich reiben“. Das ist, vermutlich unabsichtlich, eine sehr entlarvende aber treffende Analyse des Hauptstadtjournalismus.
2/4 Tatsächlich haben Parteien das dieses Jahr nicht gemacht. Schattenkabinette sind aber keine alte Tradition, sondern um die Jahrtausendwende eingeführte Idee aus UK. Dort gibt es echte Schattenkabinette - allerdings der Opposition (in DE sind es eher Sprecher der Fraktionen).
3/4 Für DE kann man sagen: bist du Mitglied des Schattenkabinetts, wirst du eher nicht Minister (gerne mal auf vergangene Wahlkämpfe schauen). Die Aussage von Detjen zeigt aber eher: es geht um random Personen, die dann mit Debatten verknüpft werden.
4/4 Diese fallen 2021 weg, wodurch wir Plagiats- und Currywurstdebatten haben. Was man aber machen könnte: Inhalte kontrastieren, alle Wahlprogramme sind da. Dass das dieses Jahr vielen Journalist:innen fast gar nicht gelingt, ist das Trauerspiel. deutschlandfunk.de/der-tag-die-la…
1/4 Huch! #Pegasus sorgt dafür, dass Journalist:innen ausspioniert werden. WER HÄTTE DAS AHNEN KÖNNEN?
Die Empörung, die wir heute in Medien & Politik hören werden, ist naiv und/oder zynisch. Es ist mittelbar auch dt. Gesetzgebung, die Pegasus erst möglich macht.
2/4 Für #Pegasus bedarf es (offene) Sicherheitslücken. Statt diese zu schließen, fördert die Bundesregierung diese. Der Staatstrojaner, der erst vor kurzem ausgedehnt wurde, basiert auf dem gleichen Prinzip. Es existiert ein Schwarzmarkt um jene Lücken, den Deutschland befeuert.
3/ Ob Sicherheitslücken gegen Kriminelle oder Journalist:innen eingesetzt werden, ist den Lücken egal. Und insgesamt ist d. Frage, wer böse ist, national auch sehr unterschiedlich. Diese Lücken gefährden nicht nur Journalismus & Demokratie, sondern auch (kritische) Infrastruktur.
1/5 Schlechte Nachrichten für Fans der #CoronaWanApp mit Location-Checkin-Funktion via QR-Code. Ob diese jemals kommt, ist fraglich. Denn: Die CWA nutzt das Framework von Apple/Google, das Speicherung von Ortsdaten explizit untersagt. Habe darauf bereits im Mai 2020 hingewiesen.
2/5 In UK wurde nun das Update für die ähnliche App verhindert. Aktuell kann zwar in UK ein QR-Code gescannt werden, aber es muss von der Location-Betreiber:in ein Infektionsfall ausgelöst werden. Nur dann erscheint auf dem Gerät eine Warnmeldung. bbc.com/news/technolog…
3/5 Funktion wurde in UK kaum genutzt (zu umständlich). Durch Update sollte im Infektionsfall auch Historie der besuchten Orte übermittelt werden, um Prozess zu automatisieren. Dies wurde untersagt – keine Überraschung. Gesundheitsamt muss also weiterhin besuchte Orte erfragen.
1/ Stichworte: Clustererkennung, Check-In-Apps (wie #LucaApp) und #CoronaWarnApp. Hier geht momentan einiges durcheinander. Wie ich die Sache sehe im Thread. 👇
2/ Fangen wir mit der CWA an. Ich begleite die App seit April, sprich vor dem Start. Verteidigte sie auch in schweren Zeiten als es Kinderkrankheiten gab. Ich nahm sogar Jens Spahn in Schutz 😳! Doch was ist seitdem passiert? Nicht viel.
3/ Kenne kaum schlechteres Projektmanagement. Keine Ideen, und wenn was umgesetzt wurde, dann schlecht (bspw. Mini-Dashboard, UX-Katastrophen, nicht intuitives Kontakttagebuch). BMG/Kanzleramt als auch SAP scheinbar überfordert.
Seit 222 Tagen gibt es die #CoronaWarnApp. Zeit also mal für ein FAQ mit Fragen, die mich häufig erreichen (von Journalist:innen oder hier auf Twitter). Wenn ihr weitere Fragen habt, gern hier als Druko. Ich versuche die zu beantworten.
„Hilft die #CoronaWarnApp?“
Ja. Wichtig ist aber die Erwartungshaltung. Die App KANN Warnungen anzeigen, wenn man sich längere Zeit in der Nähe einer mittlerweile positiv getesteten Person aufhält – die man z. B. gar nicht kennt. Es ist also EIN Baustein (von vielen), mehr nicht.
„Die App zeigt kaum mehr grüne Meldungen (niedriges Risiko). Ist sie kaputt?“
Nein. Im Dezember wurde die Berechnung geändert. Vorher war sie anscheinend zu sensibel eingestellt. Ob sie jetzt zu grob eingestellt ist, muss sich zeigen. Problem war aber wohl eher Warn-Flut vor Dez.
Flop bzgl. #CoronaWarnApp im Beschluss der Kanzlerin & MPs:
☹️ wenig Neues
🙄 Kontakttagebuch „geprüft“ und ggf. 2021
👎 keine automatische Clustererkennung
🥴 umständlicher QR-Scan „geprüft“ und ggf 2021
Im Dezember Treffen geplant – aber nur unter sich, ohne ext. Expertise.
Ich habe langsam jegliches Verständnis verloren, wie man ein Projekt so unterirdisch managen kann. Wenn ich als Selbständiger ein Projekt so handhaben würde, könnte ich mir einen neuen Job suchen. Kanzleramt und BMG maßlos überfordert.
Kanzleramt hat wohl heute vor allem darauf verwiesen, vieles sei technisch nicht möglich. Wenn ein lächerliches Kontakttagebuch erst irgendwann 2021 kommen soll, sagt das vermutlich viel aus über Fähigkeiten. Kein Wunder, dass dann nichts geht.
Schreibe gerade an einem iOS-Widget per Scriptable, dass die aktuelle Sonntagsfrage („Wen würden Sie wählen?“) anzeigt.
- alle Institute
- alle Parlamente (Bundestag, Landesparlamente, EU-Parl.)
- alle Widgetgrößen (klein, mittel, groß)
- Konfiguration nach Wunsch
Stay tuned!
OMG, sehe jetzt erst meinen schrecklichen dass/das-Fehler. 😤
Habe gerade noch ein Feature hinzugefügt: Berechnung des Mittelwerts aller Institute aus den letzten n Tagen (Standard n = 14) für die Bundestagswahl (alle gleich gewichtet). Danke für die Idee @rainerfaus!