Seit 222 Tagen gibt es die #CoronaWarnApp. Zeit also mal für ein FAQ mit Fragen, die mich häufig erreichen (von Journalist:innen oder hier auf Twitter). Wenn ihr weitere Fragen habt, gern hier als Druko. Ich versuche die zu beantworten.
„Hilft die #CoronaWarnApp?“
Ja. Wichtig ist aber die Erwartungshaltung. Die App KANN Warnungen anzeigen, wenn man sich längere Zeit in der Nähe einer mittlerweile positiv getesteten Person aufhält – die man z. B. gar nicht kennt. Es ist also EIN Baustein (von vielen), mehr nicht.
„Die App zeigt kaum mehr grüne Meldungen (niedriges Risiko). Ist sie kaputt?“
Nein. Im Dezember wurde die Berechnung geändert. Vorher war sie anscheinend zu sensibel eingestellt. Ob sie jetzt zu grob eingestellt ist, muss sich zeigen. Problem war aber wohl eher Warn-Flut vor Dez.
„Wie geht es mit der App weiter?“
Diese Woche werden grundlegende Pandemie-Infos in der App angezeigt (7-Tage-Inzidenz, etc.). Im Februar kommt Unterstützung von iPhone 5s/6. Meiner Meinung kommt beides deutlich zu spät / langsam.
„Was fehlt?“
Der App mangelt es bis heute an einer Cluster-Erkennung. Dazu gibt es unterschiedliche Vorschläge: automatisiert (von @Karl_Lauterbach & mir im Spätsommer konzipiert) oder manuell (siehe „CrowdNotifier“). Erkennung essentiell bei Lockerungen! zeit.de/digital/2020-0…
„Warum schränkt Deutschland nicht endlich mal den Datenschutz ein? Dann könnte die CWA deutlich mehr!“
„Taiwan hat quasi keine Neuinfektionen. Die Tracing-App aus Taiwan ist aber viel besser, weil weniger auf Datenschutz geachtet wird.“
Taiwan hat keine Tracing-App, sondern generell einen ganz anderen Ansatz (Zero-Covid). hr2.de/podcasts/der-t…
„Was lief bei der Entwicklung der App schief?“
Nach gutem Start: bis Spätherbst quasi keine Weiterentwicklung. Keine Konzepte. Einfachste Anpassungen dauern ewig. Grobe, peinliche UI/UX-Fehler. App war durch diese Versäumnisse keine Hilfe zur Vermeidung 2. Welle.
„Kannst du nochmal erklären, wie die Corona-Warn-App funktioniert?“
Klar, schau mal in diesen Thread. Und damit endet der FAQ-Thread.
Flop bzgl. #CoronaWarnApp im Beschluss der Kanzlerin & MPs:
☹️ wenig Neues
🙄 Kontakttagebuch „geprüft“ und ggf. 2021
👎 keine automatische Clustererkennung
🥴 umständlicher QR-Scan „geprüft“ und ggf 2021
Im Dezember Treffen geplant – aber nur unter sich, ohne ext. Expertise.
Ich habe langsam jegliches Verständnis verloren, wie man ein Projekt so unterirdisch managen kann. Wenn ich als Selbständiger ein Projekt so handhaben würde, könnte ich mir einen neuen Job suchen. Kanzleramt und BMG maßlos überfordert.
Kanzleramt hat wohl heute vor allem darauf verwiesen, vieles sei technisch nicht möglich. Wenn ein lächerliches Kontakttagebuch erst irgendwann 2021 kommen soll, sagt das vermutlich viel aus über Fähigkeiten. Kein Wunder, dass dann nichts geht.
Schreibe gerade an einem iOS-Widget per Scriptable, dass die aktuelle Sonntagsfrage („Wen würden Sie wählen?“) anzeigt.
- alle Institute
- alle Parlamente (Bundestag, Landesparlamente, EU-Parl.)
- alle Widgetgrößen (klein, mittel, groß)
- Konfiguration nach Wunsch
Stay tuned!
OMG, sehe jetzt erst meinen schrecklichen dass/das-Fehler. 😤
Habe gerade noch ein Feature hinzugefügt: Berechnung des Mittelwerts aller Institute aus den letzten n Tagen (Standard n = 14) für die Bundestagswahl (alle gleich gewichtet). Danke für die Idee @rainerfaus!
1/6 Das war dann wohl ein ziemlicher PR-GAU für die #CoronaWarnApp gestern. Das wichtigste zuerst: für die allermeisten wird dies kein Auswirkungen gemacht haben. Im Grunde funktioniert die App und sie wird es in Zukunft noch besser. Was dennoch schief lief, hier im Thread. 👇
2/6 Die App stieß auf zwei Probleme, für die sie eigentlich wenig kann. Einerseits gibt es sehr krasses Batteriemanagement mancher Android-Geräte, andererseits ist die Hintergrundaktualisierung bei iOS (noch) nicht immer verlässlich. Das war jedoch seit Wochen bekannt.
3/6 Dies wurde u. a. bei GitHub diskutiert. Bis es Lösungen von Apple (und Android-Geräteherstellern) gibt, bleiben nur softwareseitige Workarounds oder eben als User: die App ab und an öffnen. Dennoch muss man SAP/DTAG eins vorwerfen (darauf habe ich auch mehrfach hingewiesen):
1/4 Die #CoronaWarnApp wird vier Wochen alt. Zeit für ein Zwischenfazit. Was läuft gut 👍, was schlecht 👎, was sollten die nächsten Schritte sein 🔜?
Ein Thread. 👇
2/4 👍: Start war sehr gut, die Entwicklungsart der App (Transparenz, Open Source) neuer Benchmark für öff. Softwareprojekte. Bundesregierung hat im April die Kurve gekriegt. Downloadzahlen Anfangs sehr gut, nun okay. App funktioniert grundsätzlich gut.
3/4 👎: Interface verbesserungsfähig (z. B. Anzahl Tage), proaktives Informieren über Fehler u. „Begenungen mit niedrigem Risiko“ fehlt, Funktionen fehlen, Marketing eher schwach, Luft etwas raus; auch Apple/Google müssen endlich Updates liefern, um nervige Meldungen zu beheben.
1/ Die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat heute die Eckpunkte zur nat. Umsetzung von #Artikel17 (#Artikel13) vorgestellt. Ich habe mir das genauer angeschaut.
tl;dr: Ich bin positiv überrascht. Im Thread beschreibe ich das Gute, das Okaye und das Schlechte.
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2/ Die Ausgangslage ist denkbar schwierig: Die EU-Urheberrechtslinie (#DSM-RL) ist ein Manifest des 20. Jahrhunderts. Es verfestigt in der Kernideen klassische Machtstrukturen der Rechteinhaber, sieht die Veränderungen durch die Digitalisierung ausschließlich als Bedrohung.
3/ Hauptkritikpunkt war Artikel 17 (#Uploadfilter). Die RL muss bis Sommer 2021 in nationales Recht überführt werden. Jetzt hat das BMJV einen Vorschlag vorgelegt.
1/ Gestern wurden erste wirkliche Details zur #CoronaWarnApp von @SAPdach und @deutschetelekom vorgestellt. Ich habe mir das Konzept genauer angeschaut. Wie wird die deutsche #CoronaApp funktionieren und wie transparent ist das Vorgehen?
Ein Thread. 👇
2/ Das Dokument beschreibt einerseits noch einmal ausführlich den dezentralen Ansatz (wer sich da einlesen will, findet hier auch noch einmal meinen Thread - folgende Tweets bauen darauf auf). Dokument beschreibt vor allem auch, wie mit Positiv-Tests umgegangen wird.
3/ Grundsätzlich gibt es zwei Arten für die Testung: automatisiert und manuell. Beim automatisierten Ansatz erhält man beim Test einen QR-Code, den man per App scannen kann. Über die App erhält man dann auch die Info, ob Ergebnis positiv ist.