1/ Stichworte: Clustererkennung, Check-In-Apps (wie #LucaApp) und #CoronaWarnApp. Hier geht momentan einiges durcheinander. Wie ich die Sache sehe im Thread. 👇
2/ Fangen wir mit der CWA an. Ich begleite die App seit April, sprich vor dem Start. Verteidigte sie auch in schweren Zeiten als es Kinderkrankheiten gab. Ich nahm sogar Jens Spahn in Schutz 😳! Doch was ist seitdem passiert? Nicht viel.
3/ Kenne kaum schlechteres Projektmanagement. Keine Ideen, und wenn was umgesetzt wurde, dann schlecht (bspw. Mini-Dashboard, UX-Katastrophen, nicht intuitives Kontakttagebuch). BMG/Kanzleramt als auch SAP scheinbar überfordert.
4/ Ideen zur Verbesserung seit Sommer da. Insbes. Clustererkennung wäre vor 2. Welle hilfreich gewesen. Man unterscheidet zw. autom. (siehe Artikel) und manueller (QR-Code). Nach Ostern soll manuelle kommen – vielleicht. ETWAS SPÄT, SCHNARCHNASEN 😴! zeit.de/digital/2020-0…
5/ Ehrlich gesagt habe ich die CWA was Features betrifft abgeschrieben. Nicht weil Potential nicht da wäre, sondern weil diejenigen, die sie verantworten, versagen. Dennoch: Kernfunktion klappt, App weiter nutzen!
6/ Generell sollte CWA auch nur anonymes Check-In können (siehe UK). Das beißt sich aber mit dem Wunsch, Kontaktdaten für Gesundheitsämter zu bekommen (als Alternative zu Zetteln). Wenn man pers.bez. Daten in CWA eingeben muss, wäre Kommunikationschaos perfekt => schlechte Idee.
7/ Also bleiben Drittanbieter. Die Bundesregierung hat sich im letzten Frühjahr mit dem #WirVsVirus Hackathon geschmückt. Da wurden solche Check-In-Apps entwickelt, z.B. @darfichrein. Richtig voran getrieben vom Bund hat man das nicht, auch wenn App in Bayern teilw. genutzt wird.
8/ Jetzt soll es also #LucaApp richten. Ich stehe der App neutral gegenüber. Vieles klingt auf den ersten Blick tatsächlich gut. Datenschutzbeauftragter BW kommt zu positivem Urteil. Dennoch gelten diese 5 Anforderungen: d-64.org/check-in-app/
9/ Sind die erfüllt und ist vor allem sichergestellt, dass die App datensparsamer ist als die Zettelwirtschaft (und weniger Menschen Zugriff haben), ja, dann kann es eine Alternative sein.
10/ Was ich jetzt aber wieder feststelle, ist, dass erneut übertriebene Erwartungen hinein gesteckt werden. Das gab es auch letztes Jahr vor der CWA. Die Check-In-Apps können hier und da helfen, sind aber bei allem PR kein Gamechanger! zeit.de/digital/2020-0…
11/ Im Endeffekt ist das alles ein riesiger GAU für @jensspahn und @HBraun. Aus doppelter Sicht. Die CWA hatte eine Entwicklungsdynamik einer Bahnschranke. Und mit #WirVsVirus hat man an entscheidenden Stellen in die Kamera gelächelt, aber eben nicht viel mehr.
12/ Gegen Corona hilft AHA-L und Impfen (sorry, noch so ein schweres Thema). CWA ist eine gute Ergänzung. Und Luca & Co können, wenn transparent, auch etwas helfen. Aber bitte, fragt doch vorher mal Expert:innen bevor ihr das Geld raus kippt. THREAD ENDE. spiegel.de/netzwelt/web/c…
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Seit 222 Tagen gibt es die #CoronaWarnApp. Zeit also mal für ein FAQ mit Fragen, die mich häufig erreichen (von Journalist:innen oder hier auf Twitter). Wenn ihr weitere Fragen habt, gern hier als Druko. Ich versuche die zu beantworten.
„Hilft die #CoronaWarnApp?“
Ja. Wichtig ist aber die Erwartungshaltung. Die App KANN Warnungen anzeigen, wenn man sich längere Zeit in der Nähe einer mittlerweile positiv getesteten Person aufhält – die man z. B. gar nicht kennt. Es ist also EIN Baustein (von vielen), mehr nicht.
„Die App zeigt kaum mehr grüne Meldungen (niedriges Risiko). Ist sie kaputt?“
Nein. Im Dezember wurde die Berechnung geändert. Vorher war sie anscheinend zu sensibel eingestellt. Ob sie jetzt zu grob eingestellt ist, muss sich zeigen. Problem war aber wohl eher Warn-Flut vor Dez.
Flop bzgl. #CoronaWarnApp im Beschluss der Kanzlerin & MPs:
☹️ wenig Neues
🙄 Kontakttagebuch „geprüft“ und ggf. 2021
👎 keine automatische Clustererkennung
🥴 umständlicher QR-Scan „geprüft“ und ggf 2021
Im Dezember Treffen geplant – aber nur unter sich, ohne ext. Expertise.
Ich habe langsam jegliches Verständnis verloren, wie man ein Projekt so unterirdisch managen kann. Wenn ich als Selbständiger ein Projekt so handhaben würde, könnte ich mir einen neuen Job suchen. Kanzleramt und BMG maßlos überfordert.
Kanzleramt hat wohl heute vor allem darauf verwiesen, vieles sei technisch nicht möglich. Wenn ein lächerliches Kontakttagebuch erst irgendwann 2021 kommen soll, sagt das vermutlich viel aus über Fähigkeiten. Kein Wunder, dass dann nichts geht.
Schreibe gerade an einem iOS-Widget per Scriptable, dass die aktuelle Sonntagsfrage („Wen würden Sie wählen?“) anzeigt.
- alle Institute
- alle Parlamente (Bundestag, Landesparlamente, EU-Parl.)
- alle Widgetgrößen (klein, mittel, groß)
- Konfiguration nach Wunsch
Stay tuned!
OMG, sehe jetzt erst meinen schrecklichen dass/das-Fehler. 😤
Habe gerade noch ein Feature hinzugefügt: Berechnung des Mittelwerts aller Institute aus den letzten n Tagen (Standard n = 14) für die Bundestagswahl (alle gleich gewichtet). Danke für die Idee @rainerfaus!
1/6 Das war dann wohl ein ziemlicher PR-GAU für die #CoronaWarnApp gestern. Das wichtigste zuerst: für die allermeisten wird dies kein Auswirkungen gemacht haben. Im Grunde funktioniert die App und sie wird es in Zukunft noch besser. Was dennoch schief lief, hier im Thread. 👇
2/6 Die App stieß auf zwei Probleme, für die sie eigentlich wenig kann. Einerseits gibt es sehr krasses Batteriemanagement mancher Android-Geräte, andererseits ist die Hintergrundaktualisierung bei iOS (noch) nicht immer verlässlich. Das war jedoch seit Wochen bekannt.
3/6 Dies wurde u. a. bei GitHub diskutiert. Bis es Lösungen von Apple (und Android-Geräteherstellern) gibt, bleiben nur softwareseitige Workarounds oder eben als User: die App ab und an öffnen. Dennoch muss man SAP/DTAG eins vorwerfen (darauf habe ich auch mehrfach hingewiesen):
1/4 Die #CoronaWarnApp wird vier Wochen alt. Zeit für ein Zwischenfazit. Was läuft gut 👍, was schlecht 👎, was sollten die nächsten Schritte sein 🔜?
Ein Thread. 👇
2/4 👍: Start war sehr gut, die Entwicklungsart der App (Transparenz, Open Source) neuer Benchmark für öff. Softwareprojekte. Bundesregierung hat im April die Kurve gekriegt. Downloadzahlen Anfangs sehr gut, nun okay. App funktioniert grundsätzlich gut.
3/4 👎: Interface verbesserungsfähig (z. B. Anzahl Tage), proaktives Informieren über Fehler u. „Begenungen mit niedrigem Risiko“ fehlt, Funktionen fehlen, Marketing eher schwach, Luft etwas raus; auch Apple/Google müssen endlich Updates liefern, um nervige Meldungen zu beheben.
1/ Die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat heute die Eckpunkte zur nat. Umsetzung von #Artikel17 (#Artikel13) vorgestellt. Ich habe mir das genauer angeschaut.
tl;dr: Ich bin positiv überrascht. Im Thread beschreibe ich das Gute, das Okaye und das Schlechte.
👇👇👇
2/ Die Ausgangslage ist denkbar schwierig: Die EU-Urheberrechtslinie (#DSM-RL) ist ein Manifest des 20. Jahrhunderts. Es verfestigt in der Kernideen klassische Machtstrukturen der Rechteinhaber, sieht die Veränderungen durch die Digitalisierung ausschließlich als Bedrohung.
3/ Hauptkritikpunkt war Artikel 17 (#Uploadfilter). Die RL muss bis Sommer 2021 in nationales Recht überführt werden. Jetzt hat das BMJV einen Vorschlag vorgelegt.