Wenn man über die #Coronapandemie spricht kommt man nicht wirklich drum rum, die Rolle der #FPÖ in Österreich zu betonen. Dennoch bitten mich immer mehr Journ@s, dass ich bei Interviews doch lieber nichts zur FPÖ sagen solle. Das ist schwierig: ein #Thread 🧵
Wir haben im Rahmen des Austrian Corona Panel Projects #ACPP viele Analysen gemacht & alle zeigen ein ähnliches Bild. Hier z.B. die große Unterstützung der #FPÖ-Wähler*innen für die #Demonstrationen gegen die Maßnahmen.
Oder hier: Der große Anteil an #Verharmloser*innen unter den den FPÖ-Wähler*innen. 1/4 der FPÖ Wähler*innen ist auch nach mehr als 1 Jahr Pandemie noch immer der Meinung, dass das Coronavirus weniger gefährlich wäre als die Grippe.
Oder natürlich hier: Der große Anteil an #Impfskeptiker*innen unter den #FPÖ-Wähler*innen. 36% wollen sich noch immer "eher nicht" oder "gar nicht" impfen lassen. Dennoch sind mit 53% schon eine Mehrheit der FPÖ-Wähler*innen geimpft.
Wenn man diese Dinge betont und dabei auch betont, dass es wichtig ist, dass hier Verantwortung übernommen wird, dann wird man groß angeschaut. Oder eben, man wird darum gebeten, das doch bitte nicht anzusprechen. Sonst bekomme man viele negative Zuschriften.
Das sind aber keine zufälligen Funde. Das sind Resultate einer Rhetorik & Ideologie, die Misstrauen in politische & wissenschaftliche Institutionen sät. @nielsmede & @mss7676 haben es den "wissenschaftsbezogenen Populismus" getauft.
Aber das hat natürlich nicht erst mit der #Coronapandemie begonnen. Gehen wir z.B. zu einer #AUTNES Befragung vom Mai 2019. Im Schnitt lehnen 78% der Bevölkerung Falschaussage "#Impfungen verursachen #Autismus" ab. Bei FPÖ-Wähler*innen sind es nur 69%.
Die Aussage "Ich habe großes Vertrauen in die #Wissenschaft und #Forschung" bekommt in der Gruppe wiederum am wenigsten Zustimmung.
Vor der Pandemie waren die Unterschiede zwischen der FPÖ und anderen Parlamentsparteien kleiner, aber sie waren schon da. Seit Anfang der Pandemie hat die FPÖ ganz klar gewusst diese #Wissenschaftsskepsis weiter auszuschöpfen und verstärkt zu betonen.
Und klar gibt es auch FPÖler*innen, die das Virus ernst nehmen & geimpft sind. Einige schreiben mir stolz Mails um mir zu erklären, wie falsch meine Aussagen daher wären.
Und klar gibt es auch Wähler*innen der anderen Partei, die verhaltensauffällig sind. Ich spreche hier ja nicht von deterministischen Absoluten...
Allerdings sehe ich nicht ein, warum man diese spez. Verantwortung der FPÖ als Partei, die ihre Wähler*innen am ehesten erreichen kann, nicht weiter betonen sollte. Insb. da diese Zusammenhänge bestehen bleiben, auch wenn z.B. für Alter, Geschlecht und Bildung kontrolliert wird.
Genauso wenig verstehe ich die ganzen "Hot-Takes", man müsse jetzt verstehen, wer die "Grün-affinen" wären, die sich nicht Impfen lassen. Empirisch ist diese Gruppe der wiss.-skeptischen "Linken" einfach nicht relevant. Zumindest nicht relevanter als bei anderen Parteien.
Daher werde ich die #Verantwortung dieser Partei weiter betonen. Sie ist nicht der einzige relevante Faktor in dieser Pandemie aber sie ist mitunter einer der wichtigeren... /Ende
Alle Zahlen zu Corona in diesem Thread hier haben sich auf die Wahlentscheidung 2019 bezogen. Nimmt man z.B Impfbereitschaft & die Wahlabsicht 2021 her, schaut es sogar düsterer aus.
🧵🚨 PAPER ALERT! We investigated the "Inseratenaffäre," a recent case in which a former AT chancellor allegedly colluded w/ a tabloid to receive better news coverage in exchange for increased ad placements by government institutions. 🇦🇹📰 #CSS #DiD
🔓👉 journals.sagepub.com/doi/10.1177/19…
2/ This is shared international and interdisciplinary work with P. Balluff, S.J. Oberhänsli, @jana_bhard, H.G. Boomgaarden, @Andreas_Fahr, & @CausalHuber! 🙌 @ses_unifr @sosci_univie @IPKW_univie @dcm_unifr @gesis_org #ResearchCollaboration
3/ #MediaCapture is when pol. or econ. actors try to influence news outlets—or both sides engage in a corrupt exchange 🤝. Our quasi-experimental approach 🔬 helped us explore such scenario. #WhatIf collusion occurred – can we detect corresponding patterns in media coverage? 🔍
Immer wieder wurde in den vergangenen Pandemiejahren über die psychosoziale Gesundheit von Schüler*innen & Jugendlichen gesprochen. Das ist wichtig! Leider geschah dies manchmal halbherzig, nicht immer evidenzbasiert oder es wurde nur schwache Evidenz herangezogen. 1/n
z.B. sorgten Querschnittsbefragungen, die während eines Pandemiejahrs durchgeführt wurden für Aufregung. Im schlimmsten Fall wurden solche Studien sogar instrumentalisiert, um vermeintliche negative Effekte der Pandemiemaßnahmen aufzuzeigen. 2/n
Tatsächlich sind solche Aussagen aber (1) aufgrund der engen Verschränkung von Maßnahmen & Pandemiewellen meist unmöglich. (2) Bräuchte es zur Einschätzung des Problems Längsschnittstudien, die es zumindest ermöglichen Vergleichspunkte vor einer Krisenphase heranzuziehen. 3/n
"Anklage stellen!" – "Tag der Abrechnung mit der Corona-Diktatur!" – "Nürnberger Prozesse 2.0!"
Wie kommt man eig auf sowas & warum bringen mich solche Aussagen dazu vom *äußeren demokratischen Rand* & nicht von der "Mitte der Gesellschaft" zu sprechen?
Ein kurzer Thread. 🧵 1/n
Kurz vorweg: Natürlich kann am #Pandemiemanagement Kritik geübt werden. Habe ich selbst gemacht. U.a. an schlechter Krisenkommunikation (z.B. Link), ausbleibender Impfkampagne/Kontrolle der Maskenpflicht, oder auch an der Umsetzung der #Impfpflicht. 2/n science.apa.at/power-search/1…
Wir brauchen Vertrauen um zukünftige Herausforderungen meisten zu können. Nur so schnell wird man das Vertrauen nicht wieder herstellen können. Ein kleiner aber lauter Teil der Bevölkerung will alle Beteiligten am Pandemiemanagement im Gefängnis sehen – oder schlimmeres. 1/n
Sie geben auf vielen Social Media Plattformen den Ton an. Ihnen die Hand zur "Versöhnung" zu reichen macht keinen Sinn, sie sehen sich, ihre Positionen, ihre bisheriges Verhalten & ihre Forderungen durch einen solchen Akt nur bestätigt – würden sich weiter radikalisieren. 2/n
Beruhigung wird eintreten, wenn wir Lösungen für die Herausforderungen haben. Es reicht nicht die Pandemie politisch für beendet zu erklären. Dafür braucht es Präventions- & Monitoringmaßnahmen, die es ermöglichen rasch zu reagieren & neue Wellen vorzeitig zu minimieren. 3/n
Heute meinen wieder einige erklären zu müssen, dass #Petrovic doch ganz klar ein Sinnbild der #Grünen wäre. Daher ist es wohl mal wieder Zeit diesen Thread zu posten. Spoiler: Das stimmt so halt einfach nicht.
Was mich am meisten überrascht hat während ich an dem neuen Blog geschrieben habe? 45% der Österreicher*innen glauben an Homöopathie. #ÖsterreichWirHabenEinProblem#Esoterik
🧵 1/8
Im Laufe der Pandemie haben u.a. vermeintliche "komöopathische Impfstoffe" (sic!) in Deutschland & in Österreich für Aufregung gesorgt. Mit tatsächlichen Vakzinen haben die natürlich nichts zu tun. 2/8 derstandard.at/story/20001277…
Aber war da nicht noch was? Ah ja! Immerhin hat die Med-Uni Wien 2018 eine VO zu Homöopathie endgültig gestrichen: "Patienten sollten [...] ausschließlich nachvollziehbare & wissenschaftsbasierte Heilverfahren angeboten werden", so Rektor Müller. 3/8 derstandard.at/story/20000921…