Die vor 20 Jahren publizierte "Rivers"Studie hat die #Sepsis Therapie grundlegend verändert. Sie definierte Therapieziele, die innerhalb von 6h erreicht werden sollten. Sie zeigte eine Mortalitätssenkung von 46,5 auf 30,5% (1/4) nejm.org/doi/10.1056/NE…
In den letzten Jahren wurden die Parameter angepasst, der zentrale Venendruck spielt z.B. keine große Rolle mehr, ebenso wird die großzügige Flüssigkeitsgabe zunehmend kritisch gesehen. Die Indikation zur schnellen Bluttransfusion wurde ebenfalls revidiert. (2/4)
Warum also bahnbrechend? Die Studie hat die #Sepsis als einen zeitkritischen medizinischen Notfall behandelt. So schwer nachvollziehbar das heute ist, davor war das nicht immer der Fall. Die #SurvivingSepsisCampaign wurde gegründet, mit dem Ziel, die Mortalität zu senken. (3/4)
Die frühzeitige Erkennung der #Sepsis, die zügige Verabreichung einer antibiotischen Therapie, eine Infektfokussanierung, Gabe von Flüssigkeit und engmaschige Reevaluation der Kreislauffunktion bleiben zentrale Ziele der Therapie (4/4). #WorldSepsisDay
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Wäre ich ungeimpft, wie groß wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ich ein niederschwelliges Impfangebot erhalten würde?
Eine Woche lang habe ich aktiv nach Impfwerbung, -angebot usw. Ausschau gehalten (Podcasts, Twitter ausgenommen). Fazit: es ist deprimierend (1/6)
Es gab schlicht keins. Eine ausgeschilderte Wegbeschreibung zum Impfzentrum (im KH), ein verstecktes Plakat zur Sicherheit von Astra Zeneca (im KH), drei push-Meldungen zur STIKO Empfehlung bei Schwangeren. Kein einziges Plakat, keine Info über TV oder Radio. (2/6)
Nichts vor oder in einem Supermarkt, an keiner U-Bahn Haltestelle, nichts in den U-Bahn Monitoren selbst.
Kleine Meldung mit Tabelle zu Impfstellen in der Lokalpresse war das Highlight.
Bei Youtube wurden mir deutlich mehr dubiose Impfskepsis Videos vorgeschlagen (3/6).
Wer die #COVID Impfung wegen "Gentechnik" ablehnt, sollte sich angucken, was im Falle eines schweren Verlaufs passiert.
Ihr werdet mit hoher Wahrscheinlichkeit eine pathologische Glucosetoleranz entwickeln und müsst (temporär) mit Insulin behandelt werden. (1/4)
Dieses wird aus rekombinanter DNA in veränderten Bakterien hergestellt.
In vielen Fällen muss Tocilizumab eingesetzt werden, ein monoklonaler, vollhumaner, rekombinanter Antikörper.
Solltet ihr im Aufenthalt eine Lungenembolie erleiden, (2/4)
wird bei schwerem Verlauf Alteplase eingesetzt, ein rekombinanter Gewebsplasminogenaktivator.
Bei einer Superinfektion werden Antibiotika eingesetzt. Diese werden meistens von gentechnisch veränderten Mikroorganismen ins speziellen Bioreaktoren hergestellt. (3/4)
Was ist eigentlich mit den 50Tsd "Bonus", den Kliniken für jedes neu geschaffene Intensivbett erhalten? Die 50Tsd reichen dafür doch locker aus, oder? Gucken wir uns genauer an, was ein Behandlungsplatz auf einer Intensivstation kostet: (1/8)
Zunächst die Versorgungseinheit: Mit Luft- und Sauerstoffversorgung, abgesichertem Stromkreislauf, vielen Steckdosen, Halterungen usw. Eine Deckeneinheit kostet pro Platz um 18Tsd. Euro. Einbau nicht inbegriffen.
So sieht das ungefähr aus. (2/8)
Kommen die Perfusoren und Infusomaten: Ca. 2500 Euro pro Stück, 10 Perfusoren pro high-care Bett sind nicht ungewöhnlich. Dazu das Rack, in dem die Perfusoren stecken, auch ein paar Tausend. Und ggf. die Schnittstelle ins Datenmanagement. (3/8)
Bleiben wir also bei der Wahrheit: Es ist 23:46 und ich bin in der Klinik. Das war ich schon um 09:00 und gestern und die letzte Woche und werde es die ganze nächste Woche sein. Wenn ich gleich nach Hause fahre, werde ich nachts erreichbar bleiben (1/8)
Sowie die letzten beiden Nächte auch. Im schlimmsten Fall muss ich nachts wieder herkommen, dann wird der Tag morgen ziemlich anstrengend.
Noch eine Woche, dann habe ich 2 Wochen Urlaub. Es ist noch der Urlaub von 2020. Meine Überstunden sind liegen irgendwo bei 800-1200 (2/8)
Und trotz der Belastung mache ich das immer noch gerne. An guten Tagen ist es der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann. Nur gab es in den letzten Monaten von den guten Tagen nicht allzu viele. Das haben wir alles wiederholt erklärt. (3/8)
Wie ist eigentlich die ärztliche Situationen auf den Intensivstationen? Etwas längerer Erklärthread:
Üblicherweise rotieren die Ärzt:innen zum Ende der Weiterbildung auf die INT, meist im 5.ten oder 4.ten Jahr.
(1/10)
Es dauert ca. 6 Monate, bis sie auf die meisten Standardsituationen gut vorbereitet sind. In dieser Zeit sind sie unter ständiger ober- oder fachärztlicher Supervision. Bei guter Organisation, könnten auf einer großen Station bis zu 4 Personen/Jahr weitergebildet werden. (2/10)
In der Realität sind es durch Ausfälle, Überscheidungen, Kündigungen usw. meist weniger.
Viele verlassen die Intensivmedizin nach dieser Zeit. Helfen vielleicht mal aus, oder machen einzelne Dienste. (3/10)
Inhalatives Budesonid könnte bei frühzeitigem Einsatz schwere #COVID19 Verläufe verhindern. In folgende Studie wurden wurden 139 Pat eingeschlossen, 10 davon verschlechterten sich in der Placebo- nur 1 in der Budesonidgruppe. (1/4)
Hintergrund ist die Beobachtung, dass Asthmatiker:innen seltener an schwerem #COVID19 erkrankten. Auch wenn die Studie klein ist, die Daten sind überzeugend RRR 90%, NNT 8. Symptome besserten sich in der Budesonidgruppe etwa 1 Tag früher (2/4)
Auffällig ist, dass die Kurven erst nach ca. 10 Tagen auseinandergehen, also zu einem Zeitpunkt, in dem die virale in die inflammatorische Phase übergeht. An dieser Stelle nochmal die hervorragende Grafik von (3/4) @DanielGriffinMD