Liebe @SenBJF, ich hab da mal ein paar Gedanken zum Thema "Rechtstreue":
Ich habe im Umgang mit öffentlicher Verwaltung einiges erlebt und arbeite auch selbst in einer.
Verwaltung kann eigensinnig sein, aber es gibt einen Punkt auf den sie letztlich immer verpflichtet ist:
Gesetze und Verwaltungsvorschriften sind einzuhalten. Die Eine oder Andere mag kryptisch erscheinen, aber sie sind die Basis dafür, dass Verwaltung nachvollziehbar und frei von Willkür handelt. Das Problem (und das hat mich wirklich nachhaltig erschüttert):
Im Bezug auf das
Berliner Schulgesetz ist es beinahe egal, was da drin steht. Wenn sich Lehrkräfte und ihre Schulleitung einig sind, dass die Verfahrensvorschriften im Schulgesetz zu kompliziert für die eigenen Abläufe im Haus sind, oder dass das Schulprogramm der eigenen Schule nicht eingehalten
werden soll, dann gibt es kaum Handhabe anderer Beteiligter, also von Eltern oder Schüler*innen, hieran was zu ändern. Ein Klageverfahren braucht man nicht anstreben, da das Verwaltungsgericht für schulinterne Angelegenheiten meist nicht zuständig ist und die Schulaufsichten
haben weder die Kapazität, noch die rechtliche Kompetenz, sich um eine größere Zahl von "Einzelfällen" zu kümmern.
Meines Erachtens sind hier die Hauptverwaltung und vor Allem der Gesetzgeber gefragt.
Ein*e Schüler*in kann morgens auch nicht im Schulgebäude vor die Hausordnung
treten und sich selektiv überlegen, an welche der Regeln man denn heute bereit ist, sich zu halten.
Für die Schulen und ihre Leitungen ist genau das offensichtlich möglich und die Einzelfälle häufen sich an nicht wenigen Schulen. Schule wird so zum partiell rechtsfreien
Raum. Das ist einerseits für eine Verwaltung nicht hinnehmbar, andererseits ist es aber auch schon deshalb nicht akzeptabel, weil Schulen Demokratierziehung zu leisten haben. Wenn die erste Lektion für die Schüler*innen ist, dass Autoritäten sich nicht an Regeln halten müssen,
Ich stecke gerade in einer wirklichen Sinnkrise mit diesem Bildungswesen. Die Behauptung, es ginge um Kinder und ihre Entwicklung ist an vielen Stellen falsch, oft geheuchelt und an nicht wenigen Stellen ist man mittlerweile wenigstens so ehrlich, dies einzuräumen. Man merkt
es insbesondere auch an der Sprache:
Kindern wird Wissen "vermittelt" statt ihnen die Möglichkeit zu geben, es sich zu erschließen. Kinder werden vorausgreifend "belehrt" (voll geil, wenn das erste, was man als Sechsjähriger, der frisch eingeschult Lust darauf hat, sich
endlich die Welt erschließen, von der neuen Lehrkraft bekommt, eine Belehrung ist). Ist euch mal aufgefallen, wie viele Erstklässler*innen, die freudig gestartet sind, nach 6 Monaten schon keine Lust mehr haben?
Kinder werden "geprüft", ob sie zu einem Zeitpunkt X
Freud und Leid der schulischen Zusammenarbeit und ein paar Lücken im Schulgesetz, die allen schaden.
Ein Thread //
Ich bin ein großer Fan der Idee von schulischer Eigenverantwortlichkeit, da ich glaube, dass dies in einer diversen Stadt wie Berlin nur so fuktionieren kann. 1/x
Die weitere Idee der"demokratische Schule" ist Voraussetzung für eine gelingende Schulentwicklung, da diese nur dann funktioniert, wenn alle Pädagog*innen, Sch+ler*innen und Eltern gleichermaßen mit ihren Perspektiven und Lebenswirklichkeiten ergebnisoffen einbezogen werden. 2/x
Das aktuelle Schulgesetz ist dafür eine gute Basis, aber es ist hin zu Ende gedacht. Ein paar Punkte:
1.) Die schulische Selbstverwaltung, die operative Ebene und die Fachaufsicht müssen stärker voneinander getrennt werden. Es ist ein Rollenkonflikt, wenn Schulleitungen das 3/x
Dieser Wahlkampf ist nebenbei bemerkt auch ein erstaunliches Versagen visueller Kommunikation insbesondere im Laschet-Team und das ist gefährlich. Ein paar Beispiele:
Armin Laschet, der mit Händen in der Manteltasche den Bürger in Not sprichwörtlich im Regen stehen lässt.
Armin Laschet, bei dem man sich fragt, wo er denn jetzt wieder mit den Gedanken ist, während sein Gesprächspartner ihn auf etwas aufmerksam machen möchte.
Die Regelung zum "Schulisch angeleiteten Lernen" für Kinder aus Risikogruppen der @SenBJF zeigt mal wieder, dass das Konzept von "Schulleitung" neu gedacht werden muss. Grundproblem:
Schulleitungen sind sowohl fachliche Letztentscheider in den Schulen, als auch Dienstherr, als
auch schulorganisatorisch verantwortlich, was immer wieder zu Rollenkonflikten führt. Ich nehme Bezug auf die aktuelle Weisungslage "Schulorganisation im SJ 2021/2022":
Festgelegt wird, dass Kinder mit der Gefahr eines schweren Verlaufs von der Präsenzpflicht befreit werden können. Sie erhalten dann Lernmaterial für zu Hause. Das Problem: die Entscheidung trifft in jedem Einzelfall die Schulleitung, so dass am Ende ein Risiko bleibt, dass
Weil Studien vorausgesagt haben, dass Extremwetterlagen und entsprechende Schäden an Mensch und Infrastruktur aufgrund des Klimawandels zunehmen werden, schränken unter Anderem Bayern und NRW den Zugang zu Soforthilfen nach
Katastrophenfällen bereits im Jahr 2019 ein.
Statt aber dann auch etwas gegen den Klimawandel zu tun, wurden im Nachgang Gesetze erlassen, die das Versammlungsrecht einschränken und die u.A. Klimaaktivist*innen in Ausübung ihres Demonstrationsrechts kriminalisieren.
Oder
deutlich:
Bei den Konservativen weiss man sehr wohl, was die Stunde klimapolitisch geschlagen hat. Statt aber Klimaschutz zu betreiben, verlegt man sich drauf, die Schäfchen der finanziell Starken ins Trockene zu bringen und alle anderen notfalls mittels Polizei im Zaum zu
Der Zynismus, mit dem Leute wie Friedrich Merz derzeit Lockerungen fordern, besteht darin, dass sie Longcovid und Krankenhausaufnahmen von Kindern marginalisieren, weil es angeblich nur wenige seien und man das Wohl aller Kinder sehen müsse. Mal ein paar Zahlen:
1/5
7-9% der an Covid19 erkrankten Kinder in Großbritannien weisen #LongCovid-Symptome auf. Das wären bei einer Durchseuchung der Schulen in Deutschland mehrere 10.000 Kinder. 1% der infizierten Kinder landet mit Atemnot in Krankenhäusern. 2/5
7-9% wären an einer Grundschule mit 500 Kindern 35-45 Kinder. Das sind zwei ganze Klassenstärken.
1% im Krankenhaus wären zwar "nur" 5, aber wer erklärt den betreffenden Kindern, ihren Eltern und deren Freunden, dass panische Atemnot, teilweise irreparable Organschäden und 3/5