Der Zynismus, mit dem Leute wie Friedrich Merz derzeit Lockerungen fordern, besteht darin, dass sie Longcovid und Krankenhausaufnahmen von Kindern marginalisieren, weil es angeblich nur wenige seien und man das Wohl aller Kinder sehen müsse. Mal ein paar Zahlen:
1/5
7-9% der an Covid19 erkrankten Kinder in Großbritannien weisen #LongCovid-Symptome auf. Das wären bei einer Durchseuchung der Schulen in Deutschland mehrere 10.000 Kinder. 1% der infizierten Kinder landet mit Atemnot in Krankenhäusern. 2/5
7-9% wären an einer Grundschule mit 500 Kindern 35-45 Kinder. Das sind zwei ganze Klassenstärken.
1% im Krankenhaus wären zwar "nur" 5, aber wer erklärt den betreffenden Kindern, ihren Eltern und deren Freunden, dass panische Atemnot, teilweise irreparable Organschäden und 3/5
Lanngzeitfolgen im Sinne des Gesamtinteresses nunmal bitte nicht überdramatisiert werden sollen?
Ich finde diese Argumentation zutiefst menschenverachtend und halte sie für die Fortsetzung des völligen Ignorierens der Belange von Kindern seit Beginn der Pandemie. Ich erwarte 4/5
von der Politik, dass sie umgehend Antworten darauf gibt, mit welchen Maßnahmen eine Durchseuchung der Schulen verhindert werden kann.
Es waren eineinhalb Jahre Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. Die Lösung kann nicht sein, reale Gefahrenlagen kleinzureden. 5/5
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Eine kleine Bestandsaufnahme, aber auch hier eine Perspektive. Ein Thread.
Mit das Schrecklichste am Umgang der @SenBJF mit dieser Coronakrise im Bildungssystem ist wirklich das Fehlen jeden Gespürs für brauchbare Kommunikation, für die Kollegien in den Schulen und für
die Interessen und Notwendigkeiten bei Eltern und Schüler*innen.
Weisungen werden vorab nicht mit den Praktiker*innen, mit Eltern und Schüler*innen besprochen, sie kommen grundsätzlich viel zu spät (die jüngste Rechtsverordnung mit Gültigkeit ab heute kam gestern Abend), es
gibt keine Erklärungen für Widersprüchlichkeiten, weder intern, noch in der öffentlichen Kommunikation (wozu hat die Sen eigentlich einen Socialmedia-Account, wenn sie diesen fast nur als Verkündungsorgan nutzt?) es gibt keine Offenheit für kritische Anmerkungen und Fragen und
Liebe @SenBJF, ich hab die letzten Stunden damit verbracht, mir Ihr Schreiben zu den Testungen ab kommender Woche (berlin.de/sen/bjf/corona…) durchzulesen und das mit der schulischen und familiären Realität abzugleichen...
Ich habe ein paar Fragen.... 1/x
Sie schreiben auf Seite 1, dass die Schüler*innen sich "im Klassenraum, oder [...] anderen Räumlichkeiten" testen sollen. Die schulischen Realitäten werden die SuS mangels Räumen zu 90% in die Klassenräume bringen. Ihre Senatorin, Frau Scheeres, erklärte Mitte Februar noch, dass
Testungen in Klassenräumen das Infektionsrisiko erhöhen (in Testzentren wird bewusst einzeln getestet...).
Mein Favorit ist ja immer noch diese Weisung der @SenBJF...:
Wir testen verpflichtend. Also wir "sollen" testen. Vermutlich, wenn unbestimmte Gegebenheiten vorliegen. Bis zu zwei Mal pro Woche. Vielleicht aber auch nur einmal. Aber auf jedenfall wenn möglich verpflichtend. 1/6
Und auf keinen Fall definieren wir, wie damit umzugehen ist, wenn schulische Akteure die Testteilnahme verweigern und erst recht denken wir nicht über Haftungsfragen und Zuständigkeiten nach. Die Schulen werden das schon irgendwie richten. Wir fangen auch erst eine Woche nach 2/6
Schulstart mit den Testungen an, weil vorher haben wir Vertrauen, dass die Eltern das zu Hause schon machen, in der Woche ab dem 19.04 aber nicht mehr. Das wissen wir jetzt schon. Nur, ob alle Schulen ihre Testkits erhalten haben, wissen wir nicht. Dafür hat jetzt aber jede 3/6
Ich hab mir mal das Schreiben der @SenBJF von heute zur Schulöffnung ab kommenden Montag genauer angeschaut... Die Entscheidung ist aufgrund der Infektionszahlen und der Intensivbettenauslastung nicht nur in der Sache problematisch, sondern auch handwerklich schlecht und
widerspricht z.T. früheren Weisungslagen und z.T. sogar sich selbst. Von vorne... Hier der Link zum Originalschreiben: berlin.de/sen/bjf/corona….
Nun in Auszügen:
1. Die Rede ist von einer Testpflicht. Weshalb diese aber erst ab 19.04 gilt, während der Unterricht bereits ab 12.04 stattfindet, bleibt das ungelöste Geheimnis der SenBJF.
Es ist übrigens eine bodenlose Frechheit, was der Berliner Senat seit Monaten insbesondere mit den Siebt- bis Neuntklässlern anstellt.
Erst stellt man sie ohne sachliche Gründe hinter allen anderen Jahrgängen zurück und dann wird bis heute nichts ausreichend Substanzielles
getan, um den Infektionsschutz wirklich zu verbessern, so dass eine sichere Rückkehr dieser Schüler*innen gewährleistet werden kann.
Es bleibt bei nicht gehaltenen Ankündigungen der Senatsverwaltung und nicht umsetzbaren Weisungen an die Schulen. Wie beispielsweise sollen
Schulen alle Schüler*innen vor dem Unterricht testen, ohne dass Klassenräume zu Spreaderevents werden? Wo bleibt die ausreichende Anzahl von Luftfiltern? Ein bis zwei pro Schule sind viel zu wenig. Was ist mit der "Impfkampagne"? Die Senatsverwaltung hat es einfach handwerklich