Ich hab mir mal ein bisschen genauer die Wäherlwanderungen angeschauen und da fallen ein paar interessante Sachen auf (1/14)

zeit.de/politik/deutsc…
Am besten darin ihre Wähler von der letzen Wahl zu halten waren Grüne (60,3%) und SPD (59,3%), am schlechtesten FDP (40%) und Linke (31%) - erstaunlich vor allem bei der recht gut abschneidenden FDP, die offenbar eine sehr veränderliche Wählerschaft hat! (2/n)
Wechsel zur SPD gab es vor allem bei Linken (19,1% der Wähler von 2017) und Grünen (16,8%), zur CDU von der FDP (16,6%), zu den Grünen von Linken (14,2%) und SPD (10,1%), sonst hat keine Partei mehr als 10% ihrer Wähler an eine andere abgegeben. (3/n)
Verstorben sind je 7,2% der ehemaligen CDU- und SPD-Wähler, bei den Grünen nur 3,8% - was wohl den Altersschnitt der Wählerschaft reflektiert!
Zu den Nichtwählern gaben die AfD 13,8% ab, die Linke 12,1% und die Grünen nur 5% (4/n)
Schauen wir die CDU an, dann waren 70% der Wähler 2021 Stammwähler, sonst kamen vor allem ein paar von der FDP (7,5%) und von ehemaligen Nichtwählern (8,6%), die größten Verluste gingen an SPD (13%) und FDP (8,6%) (5/n)
Die SPD konnte 16,6% ihrer Wähler 2021 von der CDU gewinnen und 10,4% ehemalige Nichtwähler. Die größte Abwanderung waren 10,1% der 2017er Wähler zu den Grünen. Mit 1,7% gab es hier auch die zweitniedrigste Abwanderung zur AfD (6/n)
Die Grünen haben neben nur 36,7% Stammwählern von beiden großen Parteien "geerntet" - 15,4% ihrer 2021er Wähler kamen von der CDU, 14% von der SPD, ganze 6,7% ihrer Wähler waren Erstwähler. Abgewandert waren 16,8% der 2017-Wähler zur SPD und nur 0,5% zur AfD! (7/n)
Die FDP hat mit 37,7% den zweitkleinsten Stammwähleranteil und rekrutierte überwiegend aus der CDU (24,9% !) und hat den höchsten Erstwähleranteil (7,5%). Abwanderungen gab es zu CDU (16,6% der 2017er Wähler), SPD (10,4%) und mit 6,6% auffällig viele zu den "anderen" (8/n)
Die AfD hatte 61,6% Stammwähler und konnte sonst vor allem von Nichtwählern rekrutieren (13,2%) und etwas von der CDU (8,6%). Von den 2017er Wählern wanderten aber auch 13,8% zu den Nichtwählern und 8,4% zur CDU ab. Gar nicht gern gehen AfD-Wähler zu den Grünen (0,4%) (9/n)
Die Linke konnte neben 58,6% Stammwählern ein paar aus Nichtwählern (8,8%) und SPD (7,9%) gewinnen, verlor aber massiv an SPD (19,1% der 2017er Wähler!), Grünen (14,2%) und Nichtwählern (12,1%) und auch den höchsten Anteil aller Parteien an "andere" (7,7%). (10/n)
Fassen wir überspitzt zusammen:
Die CDU hat nur ihren Kern gehalten und den Rest an SPD und FDP abgegeben - beides in 4 Jahren potentiell sicher rückholbar.

Die SPD hat sehr erfolgreich von CDU, Linken und Nichtwählern "geerntet", gerade die "Rückkehr" der Linken ist ein (11/n)
langjähriges Ziel der Partei.

Die Grünen haben erfolgreich aus beiden "großen" Lagern und von den Erstwählern rekrutiert, von allen Parteien scheiden bei ihnen am wenigsten aus dem demokratischen Geschehen aus (Nichtwahl, Tod, AfD) - viel besser kann man kaum dastehen! (12/n)
Die FDP tauscht - wie eigentlich immer - vor allem mit der CDU Wähler aus, diese in Jamaika zu stärken könnte also für die FDP gewaltig nach hinten losgehen, aber müssen sie selbst wissen...

Die AfD rekrutiert und generiert vor allem Nichtwähler. Nichts wirklich Neues... (13/n)
Und die Linke? Die verlieren mehr Wähler an SPD und Grüne, als sie bei sich halten, ein großer Teil wählt aber auch gar nicht mehr oder flüchtet zu den "Kleinen".

Wenig wirklich überraschend, aber definitiv interessant! (14/14)

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