Gerade erlebt eine junge Grüne einen Shitstorm basierend auf alten Tweets, deren Screenshots gerade durchs Netz gehen.
Jemand muss durch alle alten Posts gegangen sein, sehr wahrscheinlich mit dem Ziel, eine junge Grüne und BPoC zu delegtimieren - und wurde fündig. Solche Attacken passieren selten einfach so, sondern sind oft koordiniert.
.@Natascha_Strobl hat aufgeschrieben, welche Dynamiken rechte Shitstorms haben. So etwas ist bedrohlich und zerstörerisch, ich sage nicht ohne Grund immer wieder: Digitale Gewalt hat reale Konsequenzen.
Der Shitstorm hat leider einen gewissen Erfolg, man schafft es "Rassismus gegen Weiße" trenden zu lassen und so wieder einmal dieses "Thema" auf die digitale Agenda zu setzen. Das Ziel: Diskursverschiebung und das Unsichtbarmachen kritischer Stimmen.
Neben dem Shitstorm gibt es aber auch angemessene, sachliche Kritiken und Diskussionen, die viel sensibler sind als der laute rechte Angriff. Diskussionen, die in so einer gesellschaftlichen Stimmung quasi unmöglich werden.
Es geht bspw. um die Frage, ab wann jemand wie für welche Aussagen verantwortlich gemacht werden kann. Natürlich kann man einen Teenager nicht mit den gleichen Maßstäben messen wie eine_n Erwachsene_n. Aber auch die Worte eines Teeangers können verletzten.
Das sind aber Debatten, die nicht geführt werden können, wenn ein Mensch bedroht und beleidigt wird. Rechte und populistische Stimmungsmache verunmöglicht auch differenzierte, sachliche
gesellschaftliche Diskussionen. Und zwar immer wieder seit Jahren.
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Gewalt, die mit den Corona-Maßnahmen begründet wird, existiert nicht erst seit dem furchtbaren Mord an einem jungen Mann in #IdarOberstein, sondern begleitet uns durch die ganze Pandemie hindurch. Sie wurde nur viel zu oft nicht als Gefahr ernstgenommen.
Die Angriffe auf die Presse haben sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Ein Großteil der Angriffe ging von Demonstrationen aus dem sog. Querdenken-Spektrum aus.
Auch die Angriffe gegen Mitarbeiter_innen der Deutschen Bahn haben massiv zugenommen: "So gab es im vergangenen Jahr 2070 Gewaltdelikte gegen Zugbegleiter und andere Bahn-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Das sind 421 mehr als im Vorjahr."
Laschet sprach in Erfurt bei einer Veranstaltung, ein Querdenker stürmte die Bühne. Im Netz findet man gerade die unterschiedlichsten Bewertungen seiner Reaktion.
Die Person, die da auf die Bühne sprang, war aber nicht einfach ein besorgter Vater, sondern ein bekannter Name aus der Querdenken-Szene. Die Szene von der Gewalt und Drohungen ausgehen.
Ich erwarte nicht unbedingt, dass Laschet ihn in dem Moment erkennt. Aber wenn man im Nachgang mitbekommt, wer sich da auf der Bühne inszeniert hat, braucht es eine klare Distanzierung.
Aktuell sieht man in verschiedenen Ländern Proteste von Impfgegner_innen. Diese Proteste zeichen sich häufig nicht nur durch eine Nähe zu verschwörungsideologischen und antisemitischen Narrativen aus, sondern auch durch Gewalttätigkeit.
In Griechenland gab es am Wochenende Proteste gegen die Impfpolitik der Regierung. Laut @dwnews
schleuderten die Demonstrierenden "Brandsätze und Steine auf die Polizei, die vor dem Parlament stand". dw.com/de/gewalt-bei-…
Auch die Demonstrationen in Frankreich, die sich vorgeblich gegen Impfungen richten, endeten mit Gewalt. Antisemitische Symbole finden sich auch hier immer wieder, schreibt @derStandardat derstandard.de/story/20001292…
Während die @tagesschau 1995 bereits von einer #Klimakatastrophe sprach, wird der Begriff heute oft als "hysterisch" oder überzogen dargestellt.
Ich halte es für wichtig, dass man sich überlegt, welcher Begriff genutzt wird. Klimawandel sagt etwas anderes aus als Klimanotstand oder Klimakatastrophe. Begriffe spielen eine Rolle dabei, wie wir Informationen verarbeiten.
Bereits 2019 hat sich @guardian bspw. dafür entschieden, nicht von Klimawandel sondern von Klimanotfall oder Klimakrise zu schreiben. Sie sprechen auch nicht von Klimaskeptiker:innen, sonden von Klimaleugner:innen. theguardian.com/environment/20…
Menschen, die sich in der Pandemie äußern und aufklären wollen, werden regelmäßig mit Beleidigungen und Bedrohungen überzogen. Ich finde das eine bedenkliche Entwicklung, der leider immer noch zu wenig entgegengesetzt wird.
"Ich möchte hier keine Details erzählen, nur so viel: Ich gehe nirgendwo mehr hin, ohne persönliche Security." sagte Mai Thi Nguyen-Kim zeit.de/gesellschaft/z…
Für Menschen ist es oft extrem belastend, wenn Angehörige an Verschwörungserzählungen glauben und kaum mehr zugänglich sind. Viele schämen sich und wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen. www1.wdr.de/nachrichten/rh…
Sollte man merken, dass einen die Situation belastet, ist es gut, sich externe Hilfe zu suchen. Viele haben hier die Angst, dass ihr Fall "nicht schwerwiegend" genug sei. Das braucht ihr nicht. Je früher man das Thema angeht, umso besser.
Deutschlandweit gibt es Sektenberatungsstellen, die auch beim Thema Verschwörungsideologien unterstützen. Viele der Träger sind kirchlich, in NRW und BaWü gibt es auch Orgas, die nicht konfessionell gebunden sind. zebra-bw.de & sekten-info-nrw.de