Wirklich niemand darf auch nur von einem einzigen Aspekt Story um Reichelt und Döpfner überrascht oder schockiert sein und wirklich NIEMAND sollte denken, dass das irgendetwas beim Axel Springer Verlag ändern wird.
Matthias Döpfner ist ein gefährlicher Ideologe und weitaus gefährlicher als Julian Reichelt, weil er 1. nicht so plump agiert und 2. viel mehr Geld & Macht besitzt.
Reichelt sein ausführendes Organ. Döpfner wird ihn niemals entlassen, wenn er nicht muss.
Selbst WENN (und das ist ein großes wenn) Reichelt nun wegen dieses Skandals gehen müsste, wird Döpfner jemand anderen finden, der die Arbeit exakt in seinem Sinne fortsetzt. Das ganze Unternehmen ist mit Leuten wie Reichelt besetzt, die Kultur genau darauf ausgerichtet.
Diese „Kultur“ konnte man sehr gut in Aktion sehen, als Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren BILD-Chef Diekmann laut wurden und ebenjener Reichelt ihm mit allen Mitteln den Rücken freihielt. Nochmal: Das ist kein bedauerlicher Einzelfall.
Reichelt selbst hat sich einen Kreis aus ihm hörigen und (journalistisch) ehrlosen Männern aufgebaut, die alles für ihn tun würden. Die sind natürlich auch ein Grund dafür, warum so viele Leute Angst haben, die Wahrheit laut auszusprechen.
Will sagen: So eine Person braucht, um sich zu halten, immer ein System. Mit der Person Reichelt ist es nicht getan. Der Fisch stinkt hier vom Kopf und der Flosse und ist von Gräten durchzogen. Und selbst wenn 50 Leute gehen müssten, würde das nichts ändern.
Sie betreiben Anti-Journalismus. Sie werden für das Lügen bezahlt. Sie werden für das Spalten bezahlt. Alle (!), die dort arbeiten, sind mitschuldig am Gesamtprodukt, alle (!) wissen, was sie dort tun. Keine Ausreden, keine Entschuldigungen.
Friede Springer hat Döpfner 2020 Aktien im Wert von 1 Milliarde Euro geschenkt, ihn damit endgültig zu Europas mächtigstem Medienmogul nach Rupert Murdoch (The Sun, Fox News) gemacht. Beide eint der Hass auf die progressive Gesellschaft.
Und nun greift er mit dem Kauf (und ideologischen Umbau) von Politico, einem eigentlich höchst seriösen Medienunternehmen, nach Macht in den USA.
Ich will aber noch etwas anderes sagen, denn selbst am Tag ihrer Buchveröffentlichung zeigt diese Frau uns allen, was das Wort "Haltung" überhaupt bedeutet.
Jasmina Kuhnke zeigt mittlerweile seit mehreren Jahren, was passiert, wenn man eben NICHT vor dem rechten Mob einknickt. Wenn man eben NICHT sagt "ach den Kampf kämpfe ich jetzt nicht", wenn man eben NICHT zurücksteckt - mit allen Konsequenzen.
Von Hass, Gewalt- und Morddrohungen über konkrete Gefahren für ihr Leben und daraufhin nötig gewordenen Umzügen bis zur Absage ihres heutigen Auftrittes auf der @Book_Fair, weil dort auch Rechtsradikale herumlaufen: Sie zeigt uns, was es heißt, den Weg zu Ende zu gehen.
Die gleichen Leute, die uns die Korruptions- und Rassismusvorfälle des 27-jährigen MdBs Philipp Amthor als Jugendsünden verkaufen, spielen uns jetzt Empörung vor, weil @xsarahleee mit 13 (!) mal politisch inkorrekt geschimpft hat.
Und genau DAS ist Alltagssexismus und -rassismus
Wirklich, diese erbärmlichen Männeken, wenn sie es wenigstens cleverer anstellen oder besser verschleiern würden. Aber es ist einfach so offensichtlich und plump, wer kann und soll euch denn jemals ernst nehmen.
Aber es wirkt natürlich: Jede WoC überlegt sich zweimal und dreimal, ob sie sich in eine solche Öffentlichkeit begibt, die so offensichtlich mit zweierlei Maß misst. Und genau darum bin ich unendlich froh darüber, dass @xsarahleee genau da ist, wo sie ist.
Was ich nach wie vor seltsam am Diskurs auf twitter dot com finde: Dass Nuancen und Zwischentöne nicht nur fehlen, sondern dass ihr Fehlen sogar gefordert und gefördert wird.
Aktuell am Beispiel von Armin Laschet, aber man kann das an zahlreichen Themen runterbeten:
Naürlich finde ich so gut wie alles falsch, was Armin Laschet politisch vorhat. Ich bin der festen Überzeugung, dass er als Kanzler sehr schlecht für das Land wäre. Gleichzeitig komme ich nicht umhin, dass der Mensch hinter dem Politzirkus mir leid tut.
Ich weiß, Mitleid ist nichts, was man in diesem Geschäft brauchen kann, aber ich persönlich empfinde keinerlei Freude daran, zu beobachten, was mit diesem Mann in den letzten Wochen passiert ist. Ähnlich ging es mir bei Nahles, bei Schulz, bei Steinbrück u.v.a.
Was für eine bizarre Pressekonferenz von Armin #Laschet. Er verkündet seinen Rückzug, wird also vollends zur Lame Duck, aber die Union soll trotzdem weiter für Jamaikaverhandlungen offen bleiben? Wer solte die führen? Wer sollte dann Kanzler werden?
Ich frage mich wirklich aufrichtig: Wer heckt solche strategischen Geniestreiche aus? Wer sitzt da am Tisch und sagt: „Ja, so machen wir es, das ist der beste Weg nach vorne!“ Wer rät Armin Laschet als PV, der alles verloren hat, den Prozess für seine Nachfolge zu „moderieren“?
Selbst WENN (und das ist nahe an der Unmöglichkeit, denn Lindner liebt Laschet buchstäblich) FDP und Grüne jetzt sagten „Ok CDU, mit einem neuen PV machen wir es“ - wie wäre der legitimiert, wenn er sich gar nicht zur Wahl gestellt hat? Und wie sollte die CSU das mittragen?
1. Die jetzige Verkürzung durch die SPD ist die am wenigsten wohlwollende Interpretation
2. Laschet trägt dafür zumindest Mitverantwortung, hätte man verhindern können
3. Die Union bekommt gerade ihre eigene Medizin zu schmecken:
„Knapper Wohnraum darf nicht so stark zersiedeln“ GRÜNE HÄUSERHASSER
„Übermäßiger Fleischkonsum ...“ SIE WOLLEN UNSER SCHNITZEL VERBIETEN
„Verkehrswende...“ DEINDUSTRIALISIERUNG
„Wohnraum muss bezahlbar sein“ SOZIALISMUS
Monatelang diesen Stil der maximalen Skandalisierung und Verkürzung an der Grenze zur Lüge kultivieren und sich nun beschweren, wenn er sich etabliert hat? Als ob Gennaro Gattuso Fair Play anmahnt, haha
Wie Franziska #Giffey eine Koalition mit CDU und FDP für Berlin vorbereitet und warum das verhindert werden muss. Glaubt ihr nicht? Thread.
1. Wir steigen direkt ein mit ihrem Wahlkampfschlager: Abschiebung in Kriegsgebiete; könnte von den erzkonservativen Teilen der CDU kommen, ist aber nun anscheinend sozialdemokratische Position (bzw. war es bis AFG-Abzug).
2. Giffey zieht eine „rote Linie“ beim Thema Enteignung und verunmöglicht damit quasi eine Koalition mit der Linkspartei, die sich dieses Thema seit Jahren auf die Fahne schreibt und u.a. sehr involviert beim Volksentscheid @dwenteignen ist.