Thread by @pavel23

Finde, @Apple-Produktvorstellungen werden immer peinlicher. Die neuen Macbooks jetzt mit echten Funktionstasten, HDMI-Port und Magsafe. Wie vor 2017. Hurra! Für wie blöd haltet ihr eure Kunden eigentlich?

Und was wird jetzt aus der Touchbar? Wo sie allmählich anfängt, Nutzen zu entfalten, obwohl die Umsetzung so schlecht ist? Mit miesem Ansprechverhalten und -verzögerung, schlechtem Kontrast und fehlendem Feedback? Statt einer besseren Touchbar also wieder Tasten?

Das ist für mich Kapitulation und Rückschritt, denn die Touchbar hatte Potential. Und wieso schlägt sich das nicht im Preis nieder? Und dass es nicht mehr Hauptspeicher oder Plattenplatz als beim Intel-MBP gibt, ist kein Problem, aber auch kein Anreiz, umzusteigen.

Die Rückkehr von HDMI und Magsafe ist erfreulich, aber statt das abzufeiern, sollte sich Apple eher kleinlaut für die Adapter-Zumutungen der letzten Jahre entschuldigen. Das als Fortschritt anzupreisen mutet jetzt als reine Verarschung an.

Und Lüfter haben die neuen M1-Macbooks auch, auch wenn diese wohl seltener laufen. Mein aktuelles 16“ MPB lüftet allerdings ziemlich viel; mehr als alles, was ich je besaß, und ich glaube, ich habe eine Gurke mit schlecht sitzenden Kühlern erwischt. Ab 5% CPU-Last wird es hörbar.

Ach ja, und ein Lüfter quietscht ab und zu. Dennoch funktionieren MacBooks insgesamt immer noch besser als die Alternativen und halten länger, und für manche Zwecke gibt es keine Alternativen, insbesondere iOS-Entwicklung.

Und kein Hersteller kommt auf solche Stückzahlen und ist vertikal so integriert, so dass Hard- und Software einfach besser aufeinander abgestimmt sind und man Apple-Geräte meist viel länger nutzen kann, mindestens 5 Jahre, und manchmal bis zu zehn Jahre.

Apple schafft es aber auch immer wieder, schlechte Qualität und schlechtes Engineering abzuliefern, trotz der hohen Stückzahlen und der hohen Preise, und dass man RAM und SSDs nicht aufrüsten und die Batterie nicht einfach austauschen kann, ist eine Zumutung.

Das Schlimmste an Apple dürfte wohl der Service sein, der öfter durch schlampige Reparaturen auffällt, die man so nicht erwarten würde, und die Art und Weise, wie Apple Ersatzteile zurückhält, verlängert Reparaturen völlig unnötig, oft um Wochen und erschwert lizenzierten…

…wie unlizenzierten unabhängigen Reparaturwerkstätten das Leben extrem, und es wird umso schlimmer, je mehr Teile exklusiv für Apple gefertigt werden. So können Werkstätten keine Teile auf Lager halten, sondern erhalten sie nur im Austausch gegen die defekten Teile.

Statt also einfach zur Werkstatt zu gehen und nach einer halben Stunde einen neuen Originalakku im Gerät zu haben, muss man entweder Tage bis Wochen warten oder einen nicht originalen Akku nehmen, womit ich keine gute Erfahrungen gemacht habe.

Dasselbe gilt für viele Displays, die es früher etwa als identische Modelle z.B. direkt von Samsung etc. gab, aber mittlerweile nur speziell für Apple gefertigt werden und nicht im Elektronikgroßhandel erhältlich sind, so dass man auf technisch andere Nachbauten angewiesen ist.

Hier finde ich müsste der Gesetzgeber eingreifen und ein vollständiges, diskriminierungsfreies Ersatzteilangebot für jedermann gewährleisten, einschließlich der Werkzeuge und Software, die man benötigt.

Wie Apple Service und Ersatzteilversorgung organisiert halte ich für einen Missbrauch seiner Marktposition zum Nachteil von Verbrauchern, der ausschließlich finanziell motiviert ist.

Apples Marktanteil ist insbesondere bei Smartphones so hoch, dass man Apple als Anbieter von Apps nicht ignorieren kann; es ist neben Android einer von zwei herrschenden Standards, so dass man um Apple und OSX als Entwicklungsplattform nicht herumkommt.

Dies ermöglicht es Apple, Quasi-Monopolgewinne einzufahren, wie Microsoft und Google, nur, dass es bei Apple vor allem Hardware ist, an der verdient wird. Keine Firma mag Wettbewerb, denn Wettbewerb drückt Preise und Gewinne zum Wohl der Allgemeinheit, weshalb...

…die Allgemeinheit Firmen zum Wettbewerb zwingen muss, dem sich Firmen natürlicherweise zu entziehen versuchen, und Apple ist recht gut darin, andere fernzuhalten oder mitzuverdienen, wenn Dritte Apps oder Content auf Apple-Geräten anbieten wollen.

Womit Apple aber nunmehr eine Grenze überschritten hat oder zu überschreiten droht ist, dass es Schnüffelsoftware in iOS eingebaut hat, die das Telefon nach „verbotenen“ Inhalten durchsucht und den Benutzer an die Polizei verrät. Das ist zwar derzeit noch nicht aktiv,…

…aber die Software dafür ist wohl im neuen iOS enthalten. Sollte diese aktiviert werden, kann man iOS-Geräte nicht mehr wirklich nutzen, da jederzeit die Gefahr besteht, dass private Daten unbemerkt an Sicherheitsbehörden oder Kriminelle übermittelt werden, selbst, …

…wenn man sich gesetzestreu verhält. Das Ganze ist eine gewaltige Sicherheitskatastrophe und dürfte in der EU auch verboten sein, und ich hoffe, dass Apple sich davon schleunigst verabschieden wird, denn damit macht sich Apple auch ohne Not zum Arm von Sicherheitsbehörden und…

…veranstaltet bestenfalls in ihrem Auftrag verdachtslose Durchsuchungen der Handys seiner Kunden und eröffnet schlimmstenfalls ein Einfallstor für Spione und Kriminelle.

Warum Apple das macht? Es gibt Spekulationen, dass Apple damit quasi durch vorauseilenden Gehorsam „schlimmeren“ gesetzliche Maßnahmen zuvorkommen wollte, aber das ist ja wohl das bekloppteste, was ich jemals gehört habe.

Wie kommt Apple auf die Idee, dass den Gesetzgeber, vorauseilender Gehorsam dazu motivieren könnte, auf Gesetze zu verzichten? Oder versucht Apple einen Aufschrei zu produzieren und dadurch das Gegenteil zu bewirken, nämlich ein Verbot derartiger Schnüffelsoftware?

Es ist eine Sache, öffentlich gehostete Inhalte zu beschränken und zu kontrollieren, aber es ist eine völlig andere Kiste, anlasslos in den privaten Daten von Kunden herumzuschnüffeln. Liebe Apple-Leute, wie kann es sein, dass das bei euch niemand im ersten Ansatz gestoppt hat?

Hat von euch @Apple - Leuten niemand den Arsch in der Hose, den Mund aufzumachen? Schämt ihr euch nicht?

Hier ein Paper, deren Autorenliste einen Großteil der Koryphäen der digitalen Sicherheitsforschung umfasst und zu einem vernichtenden Urteil kommt: arxiv.org/pdf/2110.07450…