Thread by @pavel23

Diese Befreiung von der Hundesteuer in Berlin ist doch sehr fragwürdig. Ein Hund produziert in 12 Jahren nicht nur 1 t Kot und 2 t Urin, sondern 8 t CO2 und verursacht damit über 1000€ Umweltschäden und Entsorgungskosten pro Jahr. swr.de/wissen/co2-fus… bz-berlin.de/berlin/befreiu…

Dass ich als Nicht-Hundebesitzer jetzt dieses wohl grundrechtswidrige Steuergeschenk für Rentner bezahlen darf, nervt mich weniger als die Vorstellung, dass ich Bürokraten finanzieren soll, die das bearbeiten, während Leute fehlen, um Auto oder Wohnsitz umzumelden.

Aber die Berliner haben diese Leute wiedergewählt, funktionierende Verwaltung scheint ihnen nicht so wichtig zu sein. Oder es ist der Mangel an Alternativen. CDU und FDP sind in Berlin nach meinem Eindruck nicht weniger schlimm und inkompetent als Rot-Rot-Grün - im Gegenteil.

Dass jetzt der Finanzsenator Alarm schlägt, liegt wahrscheinlich daran, dass unsere Volksvertreter überwiegend unqualifiziert und meist damit überfordert sind, Gesetze zu machen, weil sie etwa oft Aussagenlogik und Mengenlehre nicht verstehen und von Dreisatz überfordert sind.

Oder direkt gesagt: Die meisten Volksvertreter, die ich kennengelernt habe, können nicht vernünftig lesen, schreiben oder rechnen, geschweige denn, Gesetze machen, mit denen sich das Gewünschte Erreichen lässt.

Aber was ist hier gewünscht? Dass mehr Rentner sich einen Hund kaufen? Nach dem Motto: “Brauchst du ‘nen Freund? Kauf dir ‘nen Hund.” Hunde können die Gesundheit und Aktivität von Älteren sehr positiv beeinflussen, aber die meisten Rentner, die ich kenne, sind keine armen …

…Almosenempfänger, sondern besser versorgt als viele junge Familien und Berufsanfänger. Keine Ahnung, warum man denen Steuergeschenke machen muss, außer, um deren Stimmen zu kaufen. Wenn Hunde etwas Gutes sind, sollte man die Steuern ganz abschaffen, und wenn nicht, dann…

…gibt es auch keinen Grund, diese Ausnahmen zu machen. Ich vermute, dass es mal wieder von Gerichten kassiert werden wird, weil viele unsere Parlamentarier und Regierungsmitglieder schlicht inkompetent sind.

Diese sind inkompetent, weil viele Wähler bei der Wahlentscheidung nicht auf Kompetenz achten bzw. sie nicht wirklich beurteilen können und aus dem Bauch heraus wählen. Das Paradoxe ist, dass der Wähler scheinbar Leute wählt, tatsächlich aber Parteien, und Parteien sind…

…der größte Horror in der Politik. Wie Familie, nur größer und schlimmer, mit Elementen von Schulzeit und Wehrpflicht und einem Job unter echt mieser Führung. Es hat auch seine schönen Momente, aber Partei ist für mich der Hauptgrund, keine politischen Ämter anzustreben.

Stattdessen glaube ich, dass ich die Welt besser mit Geschichten, Gedanken und Ideen verändern kann, und als Politiker werden einem eigene Idee und Gedanken nicht zugestanden. Als Politiker ist man mehr wie ein Abgesandter einer Partei und ihren Unterstützern, also …

…Abgesandter von Parteimitgliedern, von Parteispendern und den Wählern, deren Interessen man zu vertreten hat. Um eigene Ideen in die Politik zu tragen, ist ein Job als Politiker nicht besonders geeignet.

Ich glaube, am besten lässt sich die Welt mit guten Geschichten verändern, und heute läuft eine solche Geschichte an, an der ich beteiligt war, weltweit in 30 Sprachen übersetzt auf Netflix, und kann von vierhundert Millionen Leuten weltweit gesehen werden.

Der Trailer findet sich hier: Es ist vor allem gute Unterhaltung, aber es zeigt auch recht anschaulich, warum manche Dinge in Deutschland einfach echt mühsam sind, insbesondere Digitalisierung, und wie schwierig Innovation sein kann, …

…und dass technischer Vorsprung allein nicht ausreicht, wenn er auf eine Gesellschaft trifft, in der “Kartelle der Angst” maßgeblich über Ressourcenallokation entscheiden und sich Innovationen eher widersetzen und so Trends verschlafen werden.

Ich persönlich bin bisher gut gefahren in meinem Leben, und ich bin auch nicht sauer auf Google, sondern nur ärgerlich über die verpassten Chancen und das viele Geld, das in den Rechtstreit geflossen ist, mit dem auch Google besseres hätte machen können.

Michael T. Jones, das Vorbild für Brian Anderson im Film, der CTO von Silicon Graphics war und sich und seine Firma Keyhole an Google verkauft hat, hat am Ende Google frustriert verlassen, weil Google Zusagen an ihn gebrochen hat.

Die Lehre aus all dem ist einfach: Vertraue keinem Konzern. Komzerne sind nicht böse, sie scheren sich nur nicht um Menschen, sondern vor allem um Geld, und wenn ein Konzern dich über den Tisch ziehen oder ignorieren kann, wird er es tun.

Ein Konzern ist wie alles, was lebt, ein Extraktionssystem, das Energie und Rohstoffe einsammelt aka Geld aka Negentropie, um damit eine Ordnung herzustellen, mit der mehr Energie und Rohstoffe eingesammelt werden können. Menschen zählen dabei nur als Ressource.

Und weil das so ist, kann man als Mensch einem Konzern nur insoweit vertrauen, wie der Staat und die Gesellschaft von Konzernen menschenfreundliches Verhalten regulativ erzwingt und sich der einzelne zur Wehr setzt. Allein kann man da wenig ausrichten, aber …

…zum Glück findet man unter Menschen und auch unter Firmen Verbündete, mit denen man sich zur Wehr setzen kann, und der Film ist auch deshalb episch, weil er eine von niemanden vorausgesehene Folge des Verhaltens von google ist, dass ihnen nun auf die Füsse fällt.

Die Realität spielt auch Konzernen Streiche, und ich denke, es ist allgemein höchste Zeit, die großen Intenetkonzerne nicht nur zum Steuern zahlen zu zwingen, sondern sie zu zerschlagen, weil sie einfach zu viel Schaden angerichtet haben, allen voran Facebook.

Die Gefahren sind vielfältig, und vor allem die Kombination aus Daten, lernenden Algorithmen und Reichweite macht diese Konzerne zu einer Gefahr für jede staatliche und gesellschaftliche Ordnung. Ohne Facebook hätte es etwa keinen Brexit gegeben.

Ich denke, es ist höchste Zeit, dass diesen Konzernen nicht nur klar gemacht wird, dass die Zeit vorbei ist, in der sie einfach ihr Ding durchziehen können, sondern sie wie jedes andere gefährliche Wirtschaften effektiven Regeln und Kontrollen unterworfen werden.