Wie viel rassistische Denkmuster tragt ihr so mit euch rum? Nun, wenn ihr Obama als "den ersten schwarzen US-Präsidenten" gefeiert habt, dann habt ihr vielleicht auch das Konzept der weißen Rassenreinheit im Kopf, denn Obama ist zu 50% "weiß" und zu 50% "schwarz", aber ...
...weißes Vorherrschaftsdenken ist exklusiv und von einer "Reinheit der Rasse" besessen und so verbreitet, so dass Obama "allgemein" als Schwarzer, aber nicht als Weißer durchgeht. In euren Augen auch? Wenn ja, warum?
Habt ihr vielleicht auch ein Bild von weißer Reinheit im Kopf, wo "Farbe" eine Verunreinigung ist, und Weiß nur Weiß ist, wenn da keine "Farbe" drin ist? Früher galt in den USA für die Volkszählung explizit, dass egal wie gering der Anteil "schwarzen Blutes" ist,..
...eine Person als "schwarz" gilt, wenn unter den Vorfahren "Schwarze" oder Mischlinge sind. Hier ist, was derzeit zum Thema an deutschen Schulen dazu gelehrt wird, und ich halte es für ganz ok: friedrich-verlag.de/biologie/evolu…
Mittlerweile gelten folgen für die US-Volkszählung etwas anderen Regeln: census.gov/quickfacts/fac… Sie erlauben es einer Person, die eigene "Rassenzugehörigkeit" aufgrund ihres "Ursprungs" zu definieren und auch mehrere "Rassen" anzugeben.
Was ist jetzt Obamas Ursprung? Ungefähr halb europäisch und halb afrikanisch, wobei seine Mutter angeblich auch einen afrikanischen Vorfahren gehabt haben soll, aber sie und ihre Familie wohl als weiß galten. Und welche "Rasse" hat Obama bei der Volkszählung angekreuzt? Schwarz.
Ihr habt also noch mal Glück gehabt, ihr könnt euch also immer sagen, dass ihr Obama für einen Schwarzen haltet, weil er sich selbst so identifiziert. Hat also gar nichts mit Rassenreinheit zu tun. Um das Chaos aber komplett zu machen: Die Amerikaner ... washingtonpost.com/news/the-fix/w…
...halten Obama wohl mehrheitlich nicht für schwarz, wobei eine Mehrheit der Schwarzen ihn für schwarz hält, eine Mehrheit der Weißen und Hispanics ihn aber für einen Mischling hält. Dass aber nicht gefragt wurde, wie viele Obama für weiß halten, lässt dann doch wieder ...
...die Vorstellung von der "Reinheit der weiße Rasse" durchscheinen. Die Idee, der Hautfarbe mehr Bedeutung beizumessen als der Augen- oder Haarfarbe, und überhaupt solchen Äußerlichkeiten mehr Bedeutung zuzumessen, als sie biologisch-funktional haben, halte ich für unklug.
Was man hingegen nicht ignorieren kann ist, dass "Herkunft" eine Rolle spielt, wobei dabei eher die soziale Herkunft eine Rolle spielen dürfte, und da ist unbestreitbar, dass Nicht-Weiße in ihrer Bildung und ihrem sozialen Aufstieg bis vor nicht allzu langer Zeit erheblich ...
...eingeschränkt wurden und daher soziale Herkunft und Hautfarbe bis heute ungute Korrelationen aufweist, und Wohngegenden mit einem hohem Anteil an Nichtweißen weniger Geld, schlechtere Schulen und Krankenhäuser, und die Einwohner schlechtere Aufstiegschancen haben.
Dazu kommt dann der Rassismus, der aus den Korrelationen bei sozialem Status, Herkunft und Hautfarbe gespeist wird und sich stetig erneuert, so lange diese Korrelationen nicht beseitigt sind.
Das führt dazu, dass "affirmative action", also Bevorzugung bzw. Ausgleich von Nachteilen aufgrund von "Rasse", einerseits unvermeidlich ist, andererseits aber das unsinnige Konzept von Rasse in den Köpfen hält, einschließlich ...
...komplett dämlicher Ideen von "weißer Rassenreinheit". Zum einen dürfte jeder Idiot aus der Tierhaltung wissen, dass reinrassige Tiere aufgrund von Inzucht oft nicht die gesündesten und robustesten sind, zum anderen führt die exklusive Definition von "weiß" dazu, ...
...dass es immer weniger "Weiße" geben wird, wenn die Nachfahren aus jeder Mischehe für alle Zukunft vom Weißsein ausgeschlossen sind und damit auch als Partner zur Erhaltung der weißen Rasse auf ewig nicht in Frage kommen.
Die Befürchtung von Rechten, dass die "weiße Rasse" aussterben wird, ist also nicht unbegründet, wenn man "weiß" so exklusiv definiert, wie sie das tun. In den USA wird jede 6. Ehe zwischen Angehörigen verschiedener "Rassen" geschlossen, und in einigen Generationen ...
...wird es das Konzept von "Mischehen" wahrscheinlich gar nicht mehr geben, weil offensichtlich sein wird, dass sich die meisten Leute keiner "Rasse" zuordnen lassen, sondern nur mehr oder weniger ähnliche Gene haben wie andere Leute.
Man könnte zwar mit einem Konzept genetischer Verwandtschaft arbeiten und Rasse genetisch definieren, indem man Bündel von Allelen festschreibt, die vorhanden sein müssen oder nicht dürfen, um zu einer Rasse zu gehören, ...
...oder man definiert die DNA eines "Normweißen", und je näher da jemand mit seinen Genen dran ist, umso weißer ist er, und wenn der "Whiteness-Score" zu niedrig ist, gilt man nicht mehr als Weißer. Beide Verfahren dürften aber daran scheitern, dass solche Definitionen ...
... nicht akzeptiert würden, weil sie in vielen Fällen nicht mit der aktuellen Fremd- oder Selbstwahrnehmung der Rassenzugehörigkeit übereinstimmen dürften, die ja zudem noch auseinander klaffen können. Man würde sich politisch niemals auf eine praktikable Definition einigen ...
...können, weil es keine solche geben kann, die Sinn macht, und es wäre in schöner Stoff für ein Drama, wenn weiße Rechte den "Superweißen" unter sich auswählen sollen, wodurch dann für jeden von ihnen definiert wird, wie "weiß" er selbst ist.
Wie gesagt, es gibt so etwas wie genetische Verwandtschaft, und wenn man sich Mühe gibt, kann man auch Cluster finden, also Häufungen bestimmter Gene in bestimmten Populationen, aber man kriegt es nicht hin, das entlang von "Rassengrenzen" zu machen; dementsprechend ...
...können heutige Gentest auch keine "Rassenzugehörigkeit" feststellen, sondern liefern Prozentwerte für "ethnische Zugehörigkeit", die statistische Gemeinsamkeiten mit Genen beziffern, die in bestimmten Ethnien häufiger vertreten sind.
Kurzum: "Rasse" ist beim Menschen ein höchst schwammiger Begriff, der sich jeder fundierten Definition entzieht und dessen Existenznotwendigkeit und Nutzen allein darin besteht, historische Probleme zu lösen, die ohne Verwendung dieses unsinnigen Konzepts nie entstanden wären.
Ach ja, Iren galten längere Zeit in den USA auch nicht als "Weiße", was mir zeigt, dass Rasse und Rassismus primär Mittel sind, um sich von meist sozial schwachen ethnischen Minderheiten zu distanzieren und sie so ohne schlechtes Gewissen ausbeuten und vernachlässigen zu können.
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Erscheint nur mir die Geschichte um #Reichelt etwas nebulös? Ist da mehr, oder ist es einfach genau das, was wir gerade in der Presse lesen können? Egal, wo man politisch steht: Er hat offenbar in einem Konzern, der ihm nicht gehört, Sexualpartnern Karrierevorteile verschafft,...
...und das ist mindestens Korruption zum Schaden des Konzerns. Völlig unabhängig davon, für wie verwerflich man es hält, wenn ein Chef Sex mit Mitarbeiterinnen hat. Der Chef und die Sekretärin, der Arzt und die Krankenschwester, das sind alles nicht nur Filmtrope,...
...sondern akzeptierte Normalität. Vor dem Internet wurden 2/3 aller Ehen in der Firma angebahnt, und aktuell dürfte es noch immer ein erheblicher Teil sein, und Affären in der Firma sind jetzt auch nicht Unerhörtes.
Finde, @Apple-Produktvorstellungen werden immer peinlicher. Die neuen Macbooks jetzt mit echten Funktionstasten, HDMI-Port und Magsafe. Wie vor 2017. Hurra! Für wie blöd haltet ihr eure Kunden eigentlich?
Und was wird jetzt aus der Touchbar? Wo sie allmählich anfängt, Nutzen zu entfalten, obwohl die Umsetzung so schlecht ist? Mit miesem Ansprechverhalten und -verzögerung, schlechtem Kontrast und fehlendem Feedback? Statt einer besseren Touchbar also wieder Tasten?
Das ist für mich Kapitulation und Rückschritt, denn die Touchbar hatte Potential. Und wieso schlägt sich das nicht im Preis nieder? Und dass es nicht mehr Hauptspeicher oder Plattenplatz als beim Intel-MBP gibt, ist kein Problem, aber auch kein Anreiz, umzusteigen.
@pia_lamberty@JRehborn Geistes- und Kulturwissenschaften sind oft politisch, werden gern von der Politik instrumentalisiert oder dienen zur Legitimation politischer Entscheidungen und haben historisch auch viel Unheil angerichtet, etwa bei Rassentheorien, Eugenik und Euthanasie, und die ...
@pia_lamberty@JRehborn ...ganzen "Therapien" wie Elektoschocks und Lobotomie sind auch nicht vergessen. Dazu die Reproduzierbarkeitskrisen, und man braucht sich eigentlich nicht wundern, wenn Geistes- und Kulturwissenschaften oft wenig Vertrauen genießen und Ergebnisse politisch angegriffen werden.
@pia_lamberty@JRehborn Ich denke aber, es gibt Fortschritt, und wir verstehen zunehmend besser, wie Menschen allein und in Gruppen funktionieren und wie sich das Geschlecht auswirkt. Problem ist aber, dass viele dieser Erkenntnisse unser Weltbild so sehr in Frage stellen, dass es für ...
@interromm@avibarzeev@artcom@me_CRE The movie is a movie, so it had to follow movie logic and simplify and make things. Regarding @avibarzeev article, I also thought it was just a case of parallel discovery, until Michael came to Berlin and told me his story, and one of the things he told me is that he added ...
@interromm@avibarzeev@artcom@me_CRE ...hierarchical texture paging to Performer because Terravision had it, while we back then thought, what the heck, if we had known Performer was going to have texture paging, we could have saved ourselves a lot of work, but actually Michel said he did it because we'd done it ...
@interromm@avibarzeev@artcom@me_CRE ...and showed it to him. Also there has never been bad blood between me and Michael, and if you read the court transcripts or other sources, neither I have ever said anything bad about Michael nor did he about me. I talked to him after the trial, and he told me about ...
Nach meinen Kalkül haben Grüne und FDP #Legalisierung seit langem im Programm, und für die SPD dürfte eine Verhinderung jetzt kein Herzensanliegen sein, aber wer weiß. Ich fürchte nur, dass wir die Umsetzung mit deutscher Regulierungswut schlimmer verkacken könnten als Kanada.
Das Problem ist, dass in dem Moment, wo klar ist, dass es eine Legalisierung geben wird, das Chaos losbricht, weil damit die Verfolgung von Cannabisbesitz - und handel praktisch unmöglich wird, und zwar, bevor es ein Gesetz gibt.
Wer dennoch "erwischt" wird, kann davon ausgehen, dass bis er rechtskräftig verurteilt ist, eine neue Rechtlage existiert und er nach dem milderen Gesetz behandelt werden wird, auch wenn die Tat vor Inkrafttreten erfolgt ist.
Diese Befreiung von der Hundesteuer in Berlin ist doch sehr fragwürdig. Ein Hund produziert in 12 Jahren nicht nur 1 t Kot und 2 t Urin, sondern 8 t CO2 und verursacht damit über 1000€ Umweltschäden und Entsorgungskosten pro Jahr. swr.de/wissen/co2-fus…bz-berlin.de/berlin/befreiu…
Dass ich als Nicht-Hundebesitzer jetzt dieses wohl grundrechtswidrige Steuergeschenk für Rentner bezahlen darf, nervt mich weniger als die Vorstellung, dass ich Bürokraten finanzieren soll, die das bearbeiten, während Leute fehlen, um Auto oder Wohnsitz umzumelden.
Aber die Berliner haben diese Leute wiedergewählt, funktionierende Verwaltung scheint ihnen nicht so wichtig zu sein. Oder es ist der Mangel an Alternativen. CDU und FDP sind in Berlin nach meinem Eindruck nicht weniger schlimm und inkompetent als Rot-Rot-Grün - im Gegenteil.