Thread by @gereonas

Die #Corona-Zahlen beginnen tatächlich zu sinken. Auf dem leicht abschüssigen Hochplateau der Neuinfektionen ist heute erstmals ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Der Tageswert von 36059 lässt den 7-Tage-Mittelwert um 1385 auf 55030 sinken. (1/x)

Das ist noch lange kein Grund zur Entwarnung. Aber der Rückgang des 7-Tage-Mittelwertes lässt sich - anders als die Stagnation der letzten Tage auf hohem Niveau - kaum durch Überlastung von Ämtern und Laboren erklären. (2/x)

Ich würde die Zahlen weiterhin nur mit äußerster Vorsicht interpretieren. Ein Problem gibt es zum Beispiel heute offensichtlich in #Sachsen. Das Hochinzidenzland meldet heute nur 949 neue #Corona-Infektionen. Das ist in etwa nur ein Zehntel des Erwartbaren. (3/x)

Also darf man sich zwar darüber freuen, dass der 7-Tage-Mittelwert heute um 5,1% unter dem Niveau der Vorwoche liegt. Aber ob das mehr an statistischen Erfassungsproblemen oder mehr an Verhaltensveränderungen der Bevölkerung oder an beidem zugleich liegt, weiß man nicht. (4/x)

Leicht gestiegen ist die Zahl der Todesfälle. Der Tageswert von 399 lässt den 7-Tage-Mittelwert von 309,3 auf 310,9 steigen. Er liegt jetzt 13,9% höher als vor einer Woche. Immerhin hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt, seit Samstag gibt es auch hier ein Hochplateau. (5/x)

Um die Dramatik der aktuellen Lage zu verdeutlichen, hier mal eine neue Zahl: Innerhalb der letzten 3 Wochen wurden 4087 #Corona-Tote gezählt. Das ist deutlich mehr als in den Spitzen der 1. und 3. Welle. In der 2. Welle lag der Wert im Extrem noch dreimal höher. (6/x)

So, ich habe die #Sachsen-Verwirrung nochmal nachgerechnet. Wenn dort heute 9700 Fälle fehlen würden (also ein Gesamtwert von 10600) bliebe der 7-Tage-Mittelwert bundesweit konstant. Der Sachsen-Mittelwert lag zuletzt aber nur bei 8000. Selbst wenn der Dienstagswert ... (7/x)

... erfahrungsgemäß über dem Schnitt liegt, dürfte er kaum die 10600 erreichen. Fazit 1: Insgesamt dürfte der 7-Tage-Bundesschnitt auch heute so wie in den Vortagen leicht zurückgegangen sein. Fazit 2: Wir storchern hier allerdings ziemlich im Nebel.(8/x)

Die PCR-Testlabore sind offenbar nicht mehr ganz so am Anschlag. Das geht aus den Zahlen von @ALMevTeam hervor. Demnach ist die Auslastung von 85 auf 82% licht gesunken. Der Anteil der Positiven Testsresultate ist minimal gesunken von 21,18 auf 20,95%. (9/x)

Auch im Länderranking @ALMevTeam sieht man, dass die Auslastung der Labore leicht zurückgeht. Vor allem aber ist gut zu erkennen, dass sie in den meisten Ländern trotz der leichten Entspannung weiterhin stark überlastet sind. Grund für eine Entwarnung ist das also nicht. (10/x)

Wie @MKreutzfeldt richtig schreibt: die Konstanz bei der #Positivrate ist ein Indiz dafür, dass das Stagnieren der Neuinfektionszahlen real ist. (11/x)

https://twitter.com/MKreutzfeldt/status/1468148650291474432

@MKreutzfeldt Die #Hospitalisierungsrate ist laut #RKI allerdings wieder von 5,32 auf 5,45 gestiegen. (Real natürlich eher von 10,9 auf 11,1 wegen der Nachmeldungen). Das wiederum ist ein Indiz dafür, dass sich die Lage in den Kliniken alles andere als entspannt. (12/x)