Die noch immer grassierende Corona-Pandemie wird und wurde intensiv von Rechtsextremen aufgegriffen und dient als Vehikel zur Verbreitung ihrer Weltanschauung mit rassistischen Umdeutungen, Untergangsszenarien und #Verschwörungsmythen. (2/14)
Auch antisemitische Hassbilder werden auf die Pandemie und ihre Folgen übertragen: Jüdische Menschen werden mit dem Virus gleichgesetzt, als „Brunnenvergifter“ diffamiert und verantwortlich für die Pandemie gezeichnet. (3/14)
In der Corona-Krise haben Verschwörungsmythen Konjunktur: Die Pandemie wird geleugnet oder als Täuschungsaktion der Politik und Medien umgedeutet. Die Impfung sei ein Mittel zur Kontrolle der Menschen und zur geplanten Reduktion der Bevölkerung. (4/14)
In rechtsextremen Kreisen finden sich vermehrt Legitimierungen von und Aufrufe zu Aktionen gegen Medienschaffende, Politiker:innen oder Expert:innen. Dabei reichen die Onlineaufrufe von der Sammlung angeblicher Beweise für „Hochverrat“ bis hin zu expliziten Mordphantasien. (5/14)
Nicht nur bezüglich der Auswirkungen der Corona-Pandemie inszenieren sich rechtsextreme Parteien und Gruppen online als kümmernde Helfer:innen, die mit ihren vermeintlichen Wohltätigkeitsaktionen Zuspruch und Reichweite generieren wollen. (6/14)
Auch die #Flutkatastrophe wurde instrumentalisiert, um sich als Helfer:innen oder „alternative“ Berichterstatter:innen zu geben. Die Zerstörungen in NRW und RLP wurden als Folge des Versagens staatlicher Akteure dargestellt, zugleich wurde der Katastrophenschutz behindert. (7/14)
#Telegram ist in den letzten Jahren zur wichtigsten Plattform für Rechtsextreme geworden. In den vielen, zum Teil vernetzten Kanälen werden täglich zehntausende Inhalte verbreitet. Das Spektrum erstreckt sich von Parteien, über die Neue Rechte bis hin zum Rechtsterrorismus.(8/14)
Auch der besonders bei jungen Nutzer:innen beliebte Dienst #TikTok wird von Rechtsextremen genutzt: Neben der Verbreitung von Rechtsrock finden sich einschlägiger Hashtags und Zahlencodes sowie Profilnamen und –beschreibungen mit verbotenen Parolen und Volksverhetzungen. (9/14)
Ebenso in #Gaming-Communitys halten Rechtsextreme Einzug: Auf Gaming-Plattformen streuen sie Propaganda und rekrutieren neue Anhänger:innen. Dabei bedienen sie sich szenetypischer Codes und Ästhetik, mit denen Jugendliche vertraut sind. (10/14)
Ob @instagram -Story oder Live-Stream mit Chatfunktion: Flüchtige Inhalte sind beliebte Formate, die auch von Rechtsextremen in ihre Medienstrategie eingebunden werden. Kundgebungen und Talks werden Live gesendet, deren Kommentare teils verhetzende Inhalte aufweisen. (11/14)
Bei flüchtigen Inhalten bestehen besondere Hürden für wirksame Gegenstrategien, da sie nur vergleichsweise kurz verfügbar und nachzuverfolgen sind. Umso wichtiger sind konsequente Content-Moderation und das schnelle Vorgehen gegen Verstöße durch die Dienste. (12/14)
Social-Media-Dienste sind bei der Verbreitung rechtsextremer Propaganda zentrale Kommunikationskanäle. Über 90 % der Verstoßfälle im Kontext Rechtsextremismus wurden hier von 2020 bis einschließlich Juni 2021 von @jugendschutznet registriert. (13/14)
Dies verwundert kaum, denn Dienste wie #YouTube oder #Instagram spielen in der Online-Mediennutzung eine zentrale Rolle. Ein konsequentes Vorgehen der Anbieter gegen rechtsextreme Propaganda und Hetze ist besonders für den Schutz von Kindern und Jugendlichen unabdingbar. (14/14)
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Als fester Bestandteil rechtsextremer Weltbilder, sind ihre Narrative ein Kernelement rassistischer und antisemitischer Propaganda.
2/4 Eine der virulentesten Verschwörungstheorien zurzeit: die des "großen Austauschs".
Sie besagt, dass Flucht und Migrationsbewegungen nach Europa das Ziel hätten, eine angebliche "Islamisierung" voranzutreiben.
3/4 Nicht zuletzt die im Netz verbreiteten Veröffentlichungen des Attentäters von #Hanau, dem zehn Menschen zum Opfer fielen, zeigen: Das Narrativ vom "großen Austausch" kann auch der Legitimierung von Gewaltverbrechen dienen.