@phwampfler Vielleicht ja. Der Artikel betrachtet Fächer von zumindest zwei Perspektiven her: Als Organisationsform des Lernens der Schüler:innen, also der Einteilung ihres Tagesablaufs, ihrer Konzentration auf unterschiedliche Logiken, etc. und auch als unterschiedliche (Teil-).../2
@phwampfler 1/... Disziplinen der Wissens- und Lehr-/Lern-organisation. Das ist schon einmal richtig und wichtig. Aber reicht es?
Von der perspektive der Lernenden her gedacht, ist die Einteilung des Tages in Stunden im 46 (seltener 60)-Minuten-Takt, die jeweils mit einem "Fach" .../3
@phwampfler 2/... gelabelt sind, sicher nicht optimal. Es bedeutet in der Tat relativ hochfrequenten Wechsel der Aufgaben, Fokussierungen und Logiken. Aber ist das zwingend eine Problematik der Fachlichkeit oder der Tagesorganisation?
Eine völlige Auflösung der Fächer zugunsten eines .../4
@phwampfler 3/... völlig unstrukturierten Tagesablaufs wäre sicher nicht die richtige Alternative. Anders sieht es wohl mit dem aus, was man als fächerverbindendes, - übergreifendes Lernen o.ä. bezeichnet, insofern es ermöglicht, eher an Fragen zu lernen, die typischerweise an den .../5
@phwampfler 4/... "Grenzen" der klassischen Fächern liegen - wie auch lebensweltliche Fragen. Aber löst(e) das die Fächer auf. Auch in solchen Organisationsformen und anhand solcher Probleme wird ja (hoffentlich) etwas gelernt, das über die unmittelbare Lösung der jeweiligen Probleme .../6
@phwampfler 5/... hinausgeht und übertragbar auf neue Probleme ist. Es bedarf also einer Systematisierung und Abstraktion mit Hilfe von Konzepten, die gerade nicht alle einer beliebigen Logik folgen, sondern auf Logiken rekurrieren, die wir als "fachlich" bezeichnen können, und die .../7
@phwampfler 6/... anschlussfähig sind an traditionelles (in Bibliotheken und dem Internet) erschließbares Wissen entsprechender Logiken.
Gerade bei nicht-fachlich strukturiertem Wissen kommt es demnach gerade darauf an, "fachliche" Perspektiven auf diese Gegenstände zugleich .../8
@phwampfler 7/... miteinander zu verschränken und dafür zu stärken. Eine andere Organisation bedeutet eben keine Auflösung von Fachlichkeit.
Fachlichkeit, die Organisation der Lehr- und Lernformen und in gewissem Grade auch des Wissens, vor allem aber der Kriterien für Identifizierung .../9
@phwampfler 8/... didaktischer Bildungspotentiale von Themen, Gegenständen etc., ist daher kaum aufzulösen oder zu verschleifen. "Fächer" sichern ja auf Seiten der Lehrenden die Anschlussfähigkeit an disziplinäre Denk- und Lernweisen, Wissens- und Konzeptbestände und auch Erfahrungen, .../10
@phwampfler 9/... sowohl innerhalb der Kollegien als auch über Zeit und Institutionen hinweg.
Was also heißt "Fach"? Das ist ja zunächst einmal eine Metapher, die gefüllt bzw. analysiert werden muss. Das Bild suggeriert ja, dass es um Wissen geht, das jeweils genau in EINES von .../11
@phwampfler 10/... mehreren, genau voneinander aneinander angegrenzen Gebieten gehöre. Das ist natürlich eine sehr schiefe Vorstellung (s.o.). "Fächer" sind in Schule aber eben oft auch die Formen, in denen Anschluss an wissenschaftliche "Disziplinen" geschaffen wird. Diese aber sind .../12
@phwampfler 11/... ja ihrerseits weder sakrosankt, axiomatisch gegeben noch völlig beliebig. Nicht dass schulische Fächer sich (oft; traditionell) an wissenschaftlichen Disziplinen orientieren, ist also das wesentliche, sondern dass beide Metaphern und Institutionalisierungsformen .../13
@phwampfler 12/... sich auf Dimensionen beziehen, in denen Menschen (Individuen und Gesellschaften) sich ihre Welt(en) erschließen. In diesem Sinne sind Fächer gerade nicht obsolet, aber auch nicht einfach gegeben.
Sie sind dann gut und gut eingesetzt, wenn sie Lehrenden und .../14
@phwampfler 13/... Lernenden den Anschluss an verfügbares Wissen und an die Wahrnehmungs- und Denkweisen der Wissenschaften und anderer Mitglieder der Gesellschaft ermöglichen.
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@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel Ja. Aber ist es Aufgabe des Historiker-_Verbandes_ als Verband solches Faktenchecking zu betreiben - quasi als "Oberlehrer" der Geschichtskultur? Historiker:innen als Historiker_innen ja, aber der Verband weckt damit nur schiefe Erwartungen - und das in mehrerer Hinsicht. /2
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel 1/ Vorab: Was dem verband m.E. als Aufgabe durchaus zukäme, wäre - auf der Basis einer ganzen reihe von Fällen und per Resolution o.ä. - allgemein auf problematischen Tendenzen in der Geschichtskultur und Teilen von ihr aufmerksam zu machen, sie zu problematisieren, und .../3
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel 2/... eine Debatte anzustoßen oder zu beleben, in welcher gerade auch unter Beteiligung der Disziplin über nötige Konsequenzen für sie selbst (etwa den Stellenwert von Public History im Studium) und für die Geschichtskultur (etwa: Lehrer:innenbildung, Beratungssysteme in ÖR .../3
Die aktuelle "Corona-Schulinformation 2022 -003" von @PrienKarin legt fest, dass in Schule keine Absonderung für Kontaktpersonen mehr nötig sei. Das widerspricht meiner Lesung nach explizit sowohl dem Landes-Absonderungserlass (schleswig-holstein.de/DE/Landesregie…) als auch der.../2
2/... höhere Geltung beanspruchen als eine Allgemeinverfügung und ein Erlass - oder?
Als Schulleitung in S-H würde ich mir jede Abweichung von Erlass/Allgemeinverfügung (= Beschulung von Kontaktpersonen ohne Absonderung) schriftlich anweisen lassen, um auf der rechtlich .../4
@PankowerPflanze Nein. Ich kann das mal für Hamburg skizzieren -- und ein paar (durchaus kritische) Aspekte anfügen. Vorweg aber: ich bin durchaus dagegen, dass Lehramtsstudierende so früh wie möglich und möglichst umfangreich unterrichten. "Erfahrung" ist gerade nicht alles. Wohl aber .../2
@PankowerPflanze 1/... brauchen wir frühe Praxisbezüge - nur eben nicht, um irgendwie früh "unterrichten zu lernen", "handlungssicher" zu werden und irgendwelche Routinen aufzubauen, sondern um die Perspektive auf Unterricht zu wechseln.
Erfahrungen mit Unterricht haben wir (fast) alle .../3
@PankowerPflanze 2/... immer schon - als Lernende (Schüler:innen). Wenn man nun einfach "in der Praxis aus der Praxis für die Praxis" lernt, wird man recht früh handlungssicher werden - in einem Unterricht, wie er heute üblich ist, unter gegenwärtigen Bedingungen. Dass der heutige Unterricht ../4
@m_brandtner@L_Petersdotter@Pollos_Hermario Das ist ein Thema, das die Bildungs- und Schulgeschichte durchzieht - bis in die Didaktiken hinein: Geht es bei Schule um konkrete Vorbereitung auf genau bekannte Herausforderungen der jeweils aktuellen Gesellschaft (so etwas wie "Anleitung") - oder um eine vom konkreten .../2
@m_brandtner@L_Petersdotter@Pollos_Hermario 1/... Alltag und seinen (kontingenten) An- und Herausforderungen abgelöste, abstrahierte Befähigung zum eigenständigen Umgang mit sich verändernden Gesellschaften und Herausforderungen, oder noch abstrakter (?) um allgemeine Persönlichkeitsbildung, gerade auch in Räumen, .../3
@m_brandtner@L_Petersdotter@Pollos_Hermario 2/... von diesem Alltag abgekoppelt, bewahrt sind.
Man merkt schnell: Das als Alternative zu formulieren, ist selbst Teil des Problems. Dennoch bleibt die Frage nach diesen Funktionen und ihrem Verhältnis virulent.
Diese Frage unterliegt auch der derzeit im angelsächsischen .../4
@robertparzer@geierandrea2017@greeny_nicolini JEIN. Es wäre (ist) absolut falsch, so etwas als Mittel zur "Vermittlung" von Wissen über diese Vergangenheit, über die Weiße Rose etc. einzusetzen. Es als MEDIUM der Geschichtskultur zu thematisieren, ist notwendig im GU.
Selbst eine kritische Diskussion, die solche .../2
@robertparzer@geierandrea2017@greeny_nicolini 1/... medialen Produkte scharf kritisiert, wird sie nicht von der Bildfläche verschwinden lassen, sondern allenfalls aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängen. Die gehören zu unserer Geschichts- (und Erinnerungs-)kultur - auch wenn man den im "-Kultur-"Begriff enthaltenen .../3
@robertparzer@geierandrea2017@greeny_nicolini 2/... Aspekt der "Pflege" von Geschichte und Erinnerung immer wieder einmal vermisst.
Es kann also nicht darum gehen, diese Dinge zu vermeiden, aber ebenso wenig, um GU die "richtige" Geschichte einfach dagegen zu setzen (oder gar zeitlich "davor") als das vermeintlich von .../4