Am 12. & 13.02. gab es eine gemeinsame Aktion verschiedener Behörden aus NRW und den Niederlanden im #KreisKleve zur Kontrolle der Wohnbedingungen von Arbeitnehmer:innen vornehmlich aus Osteuropa. /TN #Thread
Insgesamt wurden 6 Sammelunterkünfte in #Geldern und #Emmerich kontrolliert. Dabei wurden unter anderem erhebliche Brandschutzmängel, Schimmel, Schädlingsbefall, fehlende Stromversorgung und weitere bau- und wohnungsrechtliche Mängel festgestellt. /TN
Auf den ersten Blick liest sich die Aktion sehr gut. Doch was die Pressemitteilung nicht verrät: Das Problem ist den #NRW-Ministerien bereits seit Jahren bekannt. Bereits im Juli 2020 ließ #CDU-Arbeitsminister Karl-Josef #Laumann einen Bericht dem Landtag zukommen.
In diesem Bericht ging es auch über die Wohnsituation von osteuropäischen Arbeitskräften in der Fleischindustrie. In diesem wurde festgestellt, dass die Wohnungen oft Schimmel, Ungeziefer und undichte Dächer aufwiesen. Denn durch die #Coronavirus-Pandemie faz.net/aktuell/politi…
hatte der Staat erstmals die Möglichkeit, auch die Wohnunterkünfte dieser Vertragsarbeiter:innen kontrollieren zu können - auf Grund der Hygiene. Die Wohnung ist ein hohes Gut, weswegen es für diese Kontrollen immer eine hohe Hürde gibt.
Hintergrund
In der deutsch-niederländischen Grenzregion boomt seit Jahren die Zeitarbeits-Branche. Sogenannte #Uitzenbureau's verleihen hierbei Arbeitnehmer:innen an andere Unternehmen & erhalten hierfür einen "Zuschlag".
Besonders prekär ist dies in der Fleischindustrie.
Hierbei werden Billigsarbeitskräfte meist aus Bulgarien & Rumänien vermittelt.
Die Uitzenbureaus werben hierbei damit ganz offensiv, dass sie ihren Partner:innen - den Entleihbetrieben - „die niedrigsten möglichen Arbeitskosten“ versprechen.
Im Deutsch-Niederländischen Grenzgebiet führt das zur folgenden Situation:
Uitzenbureaus vermitteln Arbeitskräfte aus Osteuropa an niederländische Firmen. Um die Kosten möglichst niedrig zu halten, wohnen die Menschen auf der deutschen Seite der Grenze.
Zu ihren Schichten werden sie dort abgeholt und in die Niederlande gebracht. Für den Transport nehmen die Uitzenbureaus noch einmal um die 40 € pro Monat, die vom Lohn abgezogen werden. Für die prekären Wohnumständen werden nochmals zwischen 300 und 400 € abgenommen.
Am Ende bleiben den Arbeitskräften noch um die 1000€ im Monat.
Warum dieser Aufwand betrieben wird?
In den Niederlanden gelten schärfere Gesetze und höheren Mieten.
Es ist also in erster Linie eine kapitalistische Abwägung - Kosten sparen.
Bereits im Juni 2020 schrieb die Euregio Rhein-Waal - ein Zusammenschluss mehrerer Kommunen, Handelskammern & Verbände in der niederländisch-deutschen Grenzregion - an den damaligen #CDU-MP Armin #Laschet einen Brandbrief, der sich wie ein Hilferuf las.
Im Mai 2020 gab es großflächige Kontrollen von 650 Sammel- und Gemeinschaftsunterkünften oder Werkswohnungenin NRW, bei denen großflächige Mängel festgestellt wurden (siehe FAZ).
Hierbei mussten 4 Wohnungen wegen erheblicher Baumängel sowie Gesundheitsgefahren geräumt werden.
Laumann hatte die Absicht, den Druck aufrecht zu erhalten. Doch besondere Priorität schien die ganze Geschichte nicht zu haben. Ansonsten wäre zur gestrigen Aktion nicht 1 1/2 Jahre ins Land gezogen.
Grenzüberschreitende Kontrollen brauchen zwar eine längere Zeit der Absprache.
Wenn ein Thema allerdings so eilt, lässt man dabei nicht 1 1/2 Jahre ins Land ziehen. Denn es geht hierbei um Menschen, die massiv unter diesen Zuständen leiden.
Was wir hier sehen, sind die Auswüchse des Kapitalismus. Der Gewinn von Unternehmen muss maximiert werden.
Und dies geht meist nur beim teuren Produktionsfaktor "Mensch". Die Arbeitsbedingungen sind unmenschlich. Die Wohnverhältnisse sind unmenschlich. Und da auch deutsche Großbetriebe ähnliche Bedingungen aufweisen, ist die Politik hierbei sehr zögerlich.
Diese Großbetriebe sind oftmals die größten Steuerzahlenden in ihren Gemeinden.
Von den sklavenähnlichen Zuständen profitieren also nicht nur Unternehmen und ihre Anteilseigner:innen. Es sind auch Kommunen und andere politische Strukturen.
Gut zu sehen war dies in der Coronapandemie am Fall Tönnies.
Da gab es auch ganz persönliche Verbindungen zwischen Politik und Unternehmen.
Was mich ja am Allermeisten an dieser Pandemie irritiert hat: so viele Menschen, die man mal für vernünftig hielt, sind irgendwo ganz falsch abgebogen... und es bricht sich eine extrem hässliche Gedankenwelt hervor. /MS
Eltern, die um die Gesundheit ihrer Kinder besorgt sind, werden von höchster ministerieller Stelle rüpelhaft beiseite gewischt. Die Kritiker dessen werden vom versammelten deutschen Journalismus und anderen Politiker:innen als "Mob", "gesteuert" etc. diffamiert. /MS
Und das ganze Versagen der Exekutive, das normalerweise eine Wagenladung Untersuchungsausschüsse zur Folge gehabt hätte, wird auch einfach so stehen gelassen.
Währenddessen sterben Alte wie die Fliegen und tote Kinder müsse man "differenzieren". Was für ein Wahnsinn. /MS
Was Twitter mir beigebracht hat?
Ich brauche keine Angst vor Diskussionen mit Akademiker:innen haben.
Früher hatte ich diese durchaus. Denn ich dachte mir, dass ein oller Hauptschüler "denen" eh rhetorisch nicht gewachsen ist.
Schließlich haben diese noch weitere 7 Jahre Bildung auf'n Buckel (viele auch mehr) als ich.
Ich dachte, sie seien besser im Quellenstudium, können sich besser artikulieren und würden sich auch privat viel mehr bilden.
Heute habe ich diese Angst nicht mehr. Ich stürze mich in Diskussionen, gehe interessiert an neue Themen ran und schreibe meine Gedanken auf. Damit erreiche ich bestimmt keine Professur. Für eine Diskussion auf Augenhöhe reicht es aber auf alle Fälle.
Eigentlich hatte ich gehofft, zum Thema #Prien ist alles gesagt. Nun muss ich leider feststellen, dass ausgerechnet der #Faktenfinder der @tagesschau Falschinformationen dazu verbreitet.
@tagesschau Mir ist kein Tweet bekannt, der angezweifelt hat, dass wenige Kinder an Corona versterben.
Viele Tweets haben kritsiert, dass auch wenige Kinder zu viele sind. Ja. Das war's dazu aber auch.
Zumal die @tagesschau genau die Stelle auch noch im Artikel bringt. /TN
Bitte hört auf, der Tagesschau Parteilichkeit zu unterstellen. Das ist nicht zielführend und sorgt auch nicht dafür, dass dazu mal eine Äußerung kommt.
Im Gegenteil. Ihr schafft damit die nächste Opferrolle. /TN
Ich habe den Egoismus dieser "Jugendorganisationen" innerhalb der #Coronavirus-Pandemie nie verstanden & stets kritisiert.
Mittlerweile stelle ich fest, dass ich es immer mehr verstehe. /TN
Im Lichte des Egoismus der "Alten" (Grundintelligenz ~> Nicht alle) entwickle ich ein Verständnis für diese Haltung auch außerhalb der Corona-Pandemie.
Das heißt aber nicht, dass ich ihnen zustimme oder diese Meinung teile. Ich kann es nur besser verstehen & würde meine Tweets
weniger bissig dazu formulieren, was ich in Zukunft auch machen werde.
Warum ich die Meinung immer noch nicht teile? Na weil ich auch Eltern habe, die mir nicht egal sind. /TN
Was man vielleicht noch einmal deutlich sagen muss:
Niemand findet die #Coronavirus-Pandemie geil. Niemand findet es geil, Masken zu tragen, sich testen zu lassen, geimpft zu werden und nicht die Möglichkeit zu haben, Kulturveranstaltungen wahrzunehmen.
Ich bin geimpft & hatte Corona. Normalerweise kann es mir also egal sein. Für mich ist die Gefahr, einen schweren Verlauf zu bekommen, doch eher gering.
Warum bin ich trotzdem noch auf der Seite derer, die eine Durchseuchung für falsch halten?
Na ganz einfach: Es gibt Menschen, die sind sehr wohl noch ziemlich deutlich gefährdet. Die meisten Regelungen belasten mich nicht im Alltag.
Könnte ich es mir verzeihen, wenn jemand stirbt, nur weil ich zu faul war, eine Maske zu tragen? Wohl eher nicht. /TN