Aktuell erreichen mich sehr viele Fragen nach dem Sinn von #Jodtabletten bei atomarer Bedrohung. Lohnt es sich, jetzt Jodtabletten zu bunkern?
Dazu kurz zusammengefasst: ⬇️ 1/
Sowohl bei einem Nuklearunfall als auch beim Einsatz von Kernwaffen wird ein ganzes Spektrum („Sammelsurium“) an radioaktiven Spaltprodukten freigesetzt. Eines dieser Spaltprodukte ist in beiden Fällen radioaktives #Jod131.
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Da unsere Schilddrüse Jod aufnimmt und anreichert, um Schilddrüsenhormone zu produzieren, würde sie auch radioaktives Jod aufnehmen. Das würde die Schilddrüse stark schädigen.
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Wenn man zum richtigen (!) Zeitpunkt die richtige (!) Dosis an hochdosiertem, nicht-radioaktivem Jod einnimmt, verhindert man dadurch die Aufnahme des radioaktiven Jod131 in die Schilddrüse. Diese Anwendung nennt man #Jodblockade.
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Wichtig (1): Diese Jodblockade hat auch gravierende gesundheitliche Risiken. Angesichts einer unmittelbar bevorstehenden Aufnahme von radioaktivem Jod131 überwiegt allerdings der Nutzen (aber nur dann!).
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Wichtig (2): Die Einnahme der Jodtabletten sollte ausschließlich nach offizieller Aufforderung durch die Behörden erfolgen (@strahlenschutz). Für Laien ist nämlich nicht erkennbar, wann der korrekte Zeitpunkt zur Einnahme ist. Ansonsten schützen die Tabletten nicht.
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Wichtig (3): Die Jodblockade schützt ausschließlich vor der Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse. Vor allen (!) übrigen Schäden einer Kernwaffenexplosion (Druckwelle, Licht-/Wärme-/ionisierende Strahlung, Fallout, EMP) schützen Jodtabletten NICHT.
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Damit ist klar: Die Schilddrüsenschädigung durch radioaktives Jod macht nur einen minimalen Bruchteil der Gesundheitsschäden einer Kernwaffenexplosion aus.
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PS: Wenn man älter als 45 Jahre ist, kann man sich das Ding mit den Jodtabletten eh sparen: Ab diesem Alter ist die Einnahme grundsätzlich nicht mehr sinnvoll.
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Blutdruck war etwas niedrig, jetzt geht's wieder - dank #VitaminD-Fakenews. 1. Dosierpipetten verführen zu Überdosierung. Konkreter Fall letzte Wo: Massive VitD-Toxizität, da Eltern ihr Kind nicht mit Impfung, sondern mit täglich 2 Pipetten VitD vor Corona schützen wollten. 1/x
Folge: lebensgefährliche Elektrolytentgleisung, massive Nephrokalzinose nach 40.000 I.E. über mehrere Wochen. Jetzt auf Intensivstation. Wegen #VitaminD und dem Rat von Freunden, VitD könne man "gar nicht überdosieren." 2/x
2. Diese aktuell von Querdenkern gefeierte Studie beweist wieder einmal gar nichts. Um diese Studie geht es: journals.plos.org/plosone/articl…
Was zeigen die Ergebnisse? 3/x
Liebe Fachpolitikerinnen und -politiker! In der #Ernährungspolitik gibt es sehr viele, drängende Herausforderungen.
Als Grundlage für die Verhandlungen zur #Ampelkoalition deshalb hier eine kleine To-do-Liste (#ErnährungTop20, nicht nach Prioritäten geordnet):
1. Einordnung des Ressorts „Ernährung“ in das Gesundheitsministerium (statt in das Landwirtschaftsministerium)
2. beitragsfreie Kita- und Schulverpflegung; verpflichtende Qualitätsstandards für Kita- und Schulverpflegung; qualitätsgesicherte Ernährungsbildung in Schulen
Eigentlich wollte ich zum Thema #VitaminD und #COVID19 nichts mehr schreiben. Zu nervig. Jetzt macht ein neuer #Preprint die Runde. Die Pressemeldungen überschlagen sich schon, ohne die erheblichen Schwachpunkte zu nennen. Ein kleiner Servicetweet. 1/x papers.ssrn.com/sol3/papers.cf…
Es handelt sich mal wieder um einen sog. #Preprint. Das heißt: Das wissenschaftliche Prüfverfahren des Peer Reviews wurde noch nicht durchlaufen. Peer Review nervt mich auch oft, aber ohne geht’s nicht. Deshalb: Dies sind noch nicht überprüfte Daten! 2/x
Der Titel klingt harmlos, aber das Abstract hat es in sich: 551 zufallsverteilte #COVID19-Patienten haben entweder #Calcifediol (VitaminD3-Vorstufe) oder nichts erhalten (Kontr.). Ergebnis: Aus der Vitamin D-Gruppe starben 36 Patienten (6,5%), aus der Kontrollgruppe 57 (15%). 3/x