@derspiegel zitiert @harari_yuval gestern mit den Worten »Wir wissen, dass ihr keine Nazis seid. Ihr braucht das nicht mehr zu beweisen.« Dahinter steckt ein problematisches Verständnis dessen, was den kritischen Blick auf die eigene Vergangenheit in der deutschen .../2
1/... #Geschichtskultur und #Erinnerungskultur betrifft, eines, das in einer Form den rechtsradikanel "Schuldlust"-Vorwürfen entspricht und der vermeintlichen Kollektivschuld gerade auch der heutigen Deutschen:
Es geht nicht darum, zu beweisen, dass man "kein Nazi mehr .../3
2/... ist", nicht nur oder auch nur vornehmlich darum, dass man anderen (des Opfern und und ihren Nachkommen, der Weltöffentlichkeit) gegenüber den Bruch mit dem faschistischen Denken und dem Antisemitismus etc. immer wieder belegt, sondern darum, ALS "nicht-mehr Nazis" .../4
3/... Konsequenzen aus der Einsicht in die tatsächliche damalige Schuld vieler AN den Verbrechen, aus der stillschweigenden Hinnahme und Unterstützung noch deutlich mehr Deutsche daran zu ziehen, die nirch "virtue signalling" sind, sondern Konsequenz AUS dieser Einsicht, .../5
4/... Ausdruck der Verantwortung AUS diesem Verhältnis. Diese aber hört nicht auf, wenn ein tatsächlicher oder eingebildeter Verdacht fortfiele - dann wäre sie keine Konsequenz.
Es wäre also ein Fehler, aus der Zusicherung, man brauche das nun nicht mehr zu beweisen, den .../6
5/... Schluss ableiten zu wollen, die Konsequenzen wären damit obsolet.
Das heißt nicht, dass es keine Adaptionen deutscher Außenpolitik gegeb dürfe (wie jetzt gerade) - etwas was Waffenlieferungen etc. angeht. Es heißt aber überhaupt nicht, dass BEI bei Neu- und .../7
6/... Umorientierungen die fundamentalen Einsichten und die aus ihnen gezogenen Werte einfach abgelegt werden dürften. "Normalisierung" ist kein Selbstzweck, ein Ablegen der spezifischen Erfahrung und Aufarbeitung als einer Bürde kein Ziel. Vielmehr ist die Berücksichtigung .../8
7/... der Erfahrungen, Einsichten, Wertorientierungen gerade in solcher Umorientierung richtig. Wenn wir sie jetzt ablegen würden, bedeutete dies, dass sie in der Tat nie selbst gezogen, nie ehrlich gewesen wären.
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@JMKuukkanen@ArthurJChapman@heirnet@histassoc@1972SHP@HTENUK@RichardEvans36@UCLpress 1/... "knowING" (if I am understanding him correctly). The perspectives can (and need to be) broadened, but they are inseparatibly (spelling?) linked to the position of the knowing one, even, nay, especially in propositional form. If I share such a proposition by s/o, is it .../3
@JMKuukkanen@ArthurJChapman@heirnet@histassoc@1972SHP@HTENUK@RichardEvans36@UCLpress 2/... simply identical - or do I consent from my point of view/experience/research etc., ADDING that nothing from here contradicts is, thus not merely putting it onto the heap of independent propositions, but enhancing its quality, offering others another facet to it to be .../4
Viele Institutionen und accounts in mehreren Ländern stellen gerade Ratschläge und Materialien dazu zusammen, wie mit Schüler:innen über den Ukraine-Krieg gesprochen werden kann und soll.
Dazu gehören sowohl wertvolle Hinweise für den sensiblen Umgang mit Befürchtungen und .../2
1/... Ängsten als auch solche zur politischen Bildung.
Ein Beispiel ist das Padlet mit Materialien des Hamburger Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Dort wird im Begleitanschreiben ganz im Sinne der deutschen Politikdidaktik auf die Prinzipien des .../3
2/... #BeutelsbacherKonsenses hingewiesen, d.h. auf das Kontroversitätsgebot und Überwältigungsverbot. Im Gegensatz zu Letzterem ist ersteres angesichts der einhelligen und berechtigten Beurteilung des Krieges als Völkerrechtsbruch vielleicht nicht so offenkundig. Dennoch .../4
@phwampfler Vielleicht ja. Der Artikel betrachtet Fächer von zumindest zwei Perspektiven her: Als Organisationsform des Lernens der Schüler:innen, also der Einteilung ihres Tagesablaufs, ihrer Konzentration auf unterschiedliche Logiken, etc. und auch als unterschiedliche (Teil-).../2
@phwampfler 1/... Disziplinen der Wissens- und Lehr-/Lern-organisation. Das ist schon einmal richtig und wichtig. Aber reicht es?
Von der perspektive der Lernenden her gedacht, ist die Einteilung des Tages in Stunden im 46 (seltener 60)-Minuten-Takt, die jeweils mit einem "Fach" .../3
@phwampfler 2/... gelabelt sind, sicher nicht optimal. Es bedeutet in der Tat relativ hochfrequenten Wechsel der Aufgaben, Fokussierungen und Logiken. Aber ist das zwingend eine Problematik der Fachlichkeit oder der Tagesorganisation?
Eine völlige Auflösung der Fächer zugunsten eines .../4
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel Ja. Aber ist es Aufgabe des Historiker-_Verbandes_ als Verband solches Faktenchecking zu betreiben - quasi als "Oberlehrer" der Geschichtskultur? Historiker:innen als Historiker_innen ja, aber der Verband weckt damit nur schiefe Erwartungen - und das in mehrerer Hinsicht. /2
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel 1/ Vorab: Was dem verband m.E. als Aufgabe durchaus zukäme, wäre - auf der Basis einer ganzen reihe von Fällen und per Resolution o.ä. - allgemein auf problematischen Tendenzen in der Geschichtskultur und Teilen von ihr aufmerksam zu machen, sie zu problematisieren, und .../3
@JohannesHuerter@juergenzimmerer@VHDtweets@derspiegel 2/... eine Debatte anzustoßen oder zu beleben, in welcher gerade auch unter Beteiligung der Disziplin über nötige Konsequenzen für sie selbst (etwa den Stellenwert von Public History im Studium) und für die Geschichtskultur (etwa: Lehrer:innenbildung, Beratungssysteme in ÖR .../3
Die aktuelle "Corona-Schulinformation 2022 -003" von @PrienKarin legt fest, dass in Schule keine Absonderung für Kontaktpersonen mehr nötig sei. Das widerspricht meiner Lesung nach explizit sowohl dem Landes-Absonderungserlass (schleswig-holstein.de/DE/Landesregie…) als auch der.../2
2/... höhere Geltung beanspruchen als eine Allgemeinverfügung und ein Erlass - oder?
Als Schulleitung in S-H würde ich mir jede Abweichung von Erlass/Allgemeinverfügung (= Beschulung von Kontaktpersonen ohne Absonderung) schriftlich anweisen lassen, um auf der rechtlich .../4
@PankowerPflanze Nein. Ich kann das mal für Hamburg skizzieren -- und ein paar (durchaus kritische) Aspekte anfügen. Vorweg aber: ich bin durchaus dagegen, dass Lehramtsstudierende so früh wie möglich und möglichst umfangreich unterrichten. "Erfahrung" ist gerade nicht alles. Wohl aber .../2
@PankowerPflanze 1/... brauchen wir frühe Praxisbezüge - nur eben nicht, um irgendwie früh "unterrichten zu lernen", "handlungssicher" zu werden und irgendwelche Routinen aufzubauen, sondern um die Perspektive auf Unterricht zu wechseln.
Erfahrungen mit Unterricht haben wir (fast) alle .../3
@PankowerPflanze 2/... immer schon - als Lernende (Schüler:innen). Wenn man nun einfach "in der Praxis aus der Praxis für die Praxis" lernt, wird man recht früh handlungssicher werden - in einem Unterricht, wie er heute üblich ist, unter gegenwärtigen Bedingungen. Dass der heutige Unterricht ../4