Thread by @BergheimJeff

Das wird jetzt so ein "früher-war-alles-besser"-Tweet und ich hasse mich dafür, aber: Früher war alles besser.

Da haben wir über R-Werte diskutiert, über Mutation, Aerosole, Käsescheibenmodelle oder Wirkprinzipien von #Impfungen.

Heute dreht sich die Diskussion um Morddrohungen gegen Ärzte und Wissenschaftler, um Hass, Hetze und Todeslisten.
Kam das zu Beginn noch eher von offensichtlich randständigen Personen, die sich auf oft eher peinlichen #Querdenker-Demos öffentlich bloßgestellt haben, haben wir...

...nun eine imho deutlich gefährlichere Situation, in der sich, souffliert von Teilen der Presse und Politik, herausgestellt hat, dass gezielte Angriffe auf einzelne Personen Erfolge zeigen.
Befeuert von Politikern, deren Ziel nicht die Bekämpfung der schwersten Pandemie seit...

...der spanischen Grippe vor 100 Jahren ist, sondern die Beschädigung des politischen Gegners, hier beispielhaft @Karl_Lauterbach. Das geschieht teilweise bemerkenswert offen (#Kubicki: "Spacken"), teilweise auch verdeckter, indem man z.B. #Stoehr in der Evaluierungskommission...

...eine gewichtige Rolle zukommen lässt. Unterstützt durch ein Dauerfeuer aus Maßnahmenkritik mit reißerischen, aber falschen Headlines, persönlichen Angriffen und halbfalschen Darstellungen aus dem Hause Springer.

Das alles schafft ein Klima, das zu den anfangs genannten Auswüchsen führt. Nein, weder Kubicki, noch Buschmann oder Rüddel schreiben Morddrohungen, natürlich nicht und sie distanzieren sich auch glaubwürdig, aber wenn sich @MarcoBuschmann als Beender aller Maßnahmen inszeniert..

...der gegen #Lauterbach ankämpfen muss, heizt das auch die Stimmung gegen all diejenigen auf, die angesichts von mehr als 100 Toten täglich, mitten im Sommer, vernünftigerweise #Corona noch ernst nehmen und völlig zurecht warnen.

Diese Haltung sorgt vielleicht für politische Zustimmung (allerdings ist das bei der #FDP nicht erkennbar) oder Clicks, zerstört aber das gesellschaftliche Klima, womit wir wieder bei "früher-war-alles-besser" wären. Zu Beginn der Pandemie war #Corona eine...

...gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich alle demokratischen Parteien und zu Beginn sogar Springer gestellt haben. Inzwischen ist es ein Mittel mit immer schrilleren Tönen Aufmerksamkeit zu generieren, PR zu betreiben und Auflagen zu retten.

Ja, es gibt eine gesellschaftliche Spaltung. Die gibt es bei nahezu jedem Thema, die Frage ist, wo der Riss verläuft. Zu Beginn war das rechts der FDP und der CDU, da lief der Riss zwischen dem großen Teil der Bevölkerung und mehr oder weniger offensichtlichen Spinnern.

Mittlerweile ist der Riss in die Mitte gewandert, ein Erfolg der Demokratiefeinde, für den sich die oben genannten Akteure instrumentalisieren lassen (und hoffentlich nicht bewusst befeuern).
Das stärkt diejenigen, die mit Hass und Hetze argumentieren, statt mit Daten und Fakten.

Es müsse Gesetze her, die spürbar gegen Hass und Hetze wirken, @MarcoBuschmann. Es muss aber vor allem wieder verstanden werden, dass Corona weder vorbei, noch harmlos ist. Die Zahlen und wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Zeit sagen das Gegenteil.