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Sep 8 37 tweets 12 min read
Kinder brauchen Ressourcen statt Restriktionen
So lautet die neueste Forderung aus dem Hause Initiative Familien, die v der üblichen Anti-Maßnahmen-Fachschaft unterzeichnet wurde u die gängigen Narrative nutzt, derer man sich im Laufe d Pandemie bereits mehrfach bedient hat. /1
Wieder einmal wird auf den andauernden Schulschließungen herumgeritten, welche es so nicht gegeben hat.
Vielmehr ist im vergangenen Jahr Unterricht ausgefallen, weil Personal erkrankt war o Klassen in Distanzlernen geschickt wurden, weil große Teile der Klasse Positiv waren.
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Hier wird die Behauptung aufgestellt, dass die Hygienemaßnahmen Infektionen nicht verhindern konnten und mehr schadeten als nutzen.
Darum fordert man ein Verzichten auf Masken und Tests und dass (Entgegen der Empfehlung in den Leitlinien zur Prävention und Kontrolle der
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Sars-Cov-2 Übertragung in den Schulen awmf.org/leitlinien/det…) Kindern mit Erkältungssymptomen am Unterricht teilnehmen können. (Abschnitt 6)
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Da nicht mehr getestet werden darf, ist also die Teilnahme eines symptomatisch erkrankten Kindes am Unterricht weder auszuschließen, noch ist das Ansteckungsrisiko für andere durch die Anordnung des Tragens einer Maske möglich.
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Weiterhin fordert man Ressourcen für gute Bildung/Förderung, sowie Basishygienemittel.
Was soll das sein? Stark m kaltem Wasser u Seife gegen Aerosole?
Zumal im Schreibens deutl d Ablehnung v Luftfiltern hervorgehoben wird u Schulträger für deren Anschaffung kritisiert werden./6
Wesentlicher Kernpunkt ihrer Argumentation sind diese drei Aspekte:

1)Es hätten sich inzwischen ohnehin alle Kinder und Jugendlichen infiziert trotz der restriktiven Maßnahmen. Es sei ein breiter Immunschutz vorhanden.

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Auf welche Quelle diese Aussage zurückzuführen ist, bleibt offen. Es steht zu vermuten, dass hier auf die Studie der Uni Greifswald Bezug genommen wird. Diese untersuchte 1300 Proben und ermittelte, dass bei 95% der Proben Antikörper zu finden gewesen seien.
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Je jünger die Kinder waren, umso geringer der Anteil mit Antikörpern, was die Oberärztin Meyer-Bahlburg der Kinderklinik Greifswald auf die geringere Impfquote bei jüngeren Kindern zurückführt. (aerztezeitung.de/Nachrichten/St…) /9
Unerwähnt bleibt in dem Schreiben der IF die Tatsache, dass es diesen `Immunschutz´ nicht gibt. Menschen können sich mit jeder neuen Variante neu infizieren, so dass zwischen zwei Erkrankungen manchmal nur wenige Wochen liegen.
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Jede neue Infektion birgt das Risiko von LongCovid. Dass eine Infektion generell nicht ungefährlich für Kinder ist, wurde durch die #38Studien aufgezeigt.


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Sich also hinzustellen und zu behaupten: `Alle hatten es jetzt gehabt, jetzt können wir es laufen lassen!´, ist kurzsichtig, fasch und gefährdet bewusst die Kinder und ihre Gesundheit, statt sie zu schützen.
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2) Maßnahmen u Schulschließungen hätten zu diversen Erkrankungen geführt, Fettleibigkeit wäre die Folge ausgefallener Sportangebote.

Als ob Joggen, Radfahren o.ä. jemals verboten gewesen wäre. Besonders wird die psychische Gesundheit hervorgehoben.
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Bezieht sich dies auf den Report der DAK? (tagesschau.de/inland/gesells…)

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Hier sind diese signifikanten Zunahmen jedoch nicht zu finden.)
Ebenfalls werden die Erkrankungen lediglich in einem zeitlichen Kontext mit anderen Daten verglichen. Ursachen für diese bleiben unbeleuchtet.
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Jeder Zusammenhang mit Schulschließungen oder auch Maßnahmen ist ebenso spekulativ wie eine Sorge der betroffenen Mädchen vor Infektion in der Schule durch fehlenden Schutz oder auch Trauer wegen eines erkrankten oder verstorbenen Angehörigen durch Corona.
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3) #Masken werden kritisiert, weil sie angeblich den Spracheerwerb behindern.
Auch hier bleibt man Quellen schuldig.
Menschen mit Behinderungen, die unter Hörschäden leiden oder Autismus wären durch Masken in den Schulen ausgeschlossen.
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Hätte den Verfassern oder auch den Unterzeichnenden jemals das Wohl dieser Betroffenen am Herzen gelegen, wären von ihnen längst Masken wie diese 👇westfalencare.de/produkt/ffp2-t… empfohlen worden, die eine Teilhabe gewährleisten würden.
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Die Sorge um die Menschen mit Behinderung und gesundheitlichen Beeinträchtigungen wird hier lediglich zum Selbstzweck instrumentalisiert, um ein Ende der Maskenpflicht bzw. des Masketragens durchzusetzen.
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Dabei wird schwer auf dem Verzicht der Kinder herumgeritten, die weder Weihnachtsfeiern noch Theater (ohne Masken u mit vollem Haus) hätten erleben dürfen.

Völlig ignoriert wird hier d Tatsache, dass auch erkrankte Schüler an solchen Veranstaltungen nicht teilnehmen können.
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Durch den stark gestiegenen krankheitsbedingten Ausfall an Lehrkräften sind die #Schulen massiv unterbesetzt.
Mehr Lehrpersonal ist unter d Arbeitsbedingungen, die eine Fürsorgepflicht des Arbeitgebers nicht mehr garantieren, diese sogar mit Füßen treten, nicht zu gewinnen.
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Nicht umsonst wird über 4-Tage-Wochen (stern.de/familie/kinder…) oder andere derartige Maßnahmen gesprochen, die man natürlich öffentlich nie als Resultat eines #Fachkräftemangels benennen würde.

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NRW hat gegen den Lehrkräftemangel ein viertes Maßnahmenpaket entwickelt.
schulministerium.nrw/schulpolitik-a…

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Lehrkräftemangel zeigt sich in Bayern. br.de/nachrichten/ba…
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In Niedersachsen hatte man vor den Ferien mit Prämien versucht, Lehrer anzulocken.
ndr.de/nachrichten/ni…
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Auch in Hessen zeigt sich ein erschreckendes Bild.
Der Lehrkräftemangel sei dramatisch. Statt auf gut ausgebildetes Personal setzt man auf Laien, die ohne weitere Qualifizierung bis zu 5-Jahresverträge bekämen.
hessenschau.de/politik/kritik…
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Diese Liste wäre jetzt beliebig fortzusetzen.

Das deutschen Schulportal (deutsches-schulportal.de/bildungswesen/…) spricht sehr offen davon, dass aktuell tausende unbesetzte Stellen existieren und es sehr schwierig ist, überhaupt die Unterrichtsversorgung abzusichern.
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Und in diesen Zeiten, in denen kaum die reguläre Stundentafel sichergestellt werden kann, weil es zu wenig Lehrer gibt, viele durch #Corona-Infektionen ausfallen, langzeiterkrankt sind (einerseits durch die Belastungen der vergangenen 2 ½ Jahre, aber auch durch #LongCovid).
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Andererseits auch zahlreiche #Lehrer ihre Stellen gekündigt haben, weil die Belastung und der fehlende #Gesundheitsschutz untragbar wurden, fordert Initiative Familien mit ihren Fachärzten eine Normalität an Schulen und dass Lernrückstände aufgearbeitet und
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psychisch belastete Kinder aufgefangen werden sollen.

Wer soll das machen?
Die Vertretungskraft oder der Laie mit Zeitvertrag ohne pädagogische Erfahrung?
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In Schulen ohne Personal wird es keine zusätzlichen Angebote wie AGs oder Förderstunden geben, denn die Ressourcen benötigt die Schule, um die Pflichtstunden abzudecken.
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Eine Schule ist dann `offen´ und ein Ort des Wohnfühlens, wenn Kinder dort `Stabilität´ erfahren, ohne Sorge lernen u ihre vertrauten Lehrer haben, mit denen sie mögliche Probleme besprechen können.
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Eine Maske fördert sogar diese offene Schule, denn ohne Masken ist die Schule wegen Lehrermangels irgendwann schlicht und einfach geschlossen.
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Immer wieder ins europäische Ausland zu verweisen und zu sagen: Aber da ist alles besser, da macht man nichts mehr, ist keine aufrichtige Argumentation, wenn man nur auf die Länder schaut, die z. T. sehr lax mit der Pandemie umgegangen sind.
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Deutschland geht keinen „Sonderweg“, im Gegenteil

#NichtNurImHeim heißt es #ProtectTheKids, sondern gerade in der Schule. Für #SichereBildung, denn #CovidIsNotOver!
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@RND_de
/37

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Apr 28
Die Pandemie &der polit Umgang damit:

Diese ganze Situation ist unerträglich. Dass man seitens der Regierenden zu Beginn d #Pandemie nicht sofort vollumfänglich richtig agiert &alle Eventualitäten bedacht hat, ist mMn der neuen Situation geschuldet, die alle überfordert hat. /1
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