Thread by @semanthis

Schwere Verkehrsunfälle bei denen #Fahrradfahrende von Lastfahrzeugen lebensgefährlich verletzt werden sind in Berlin leider keine Seltenheit. Insofern wäre der heutige Unfall nur ein weiteres tragisches Vorkommnis in einer langen Reihe schrecklicher Unfälle.

Die 64 jährige Radfahrerin wurde auf der #Bundesallee von einem Betonmischfahrzeug überrollt und lebensgefährlich verletzt.
In zahlreichen Kommentaren und Tweets zu der Meldung wurde behauptet an entsprechender Stelle des Unfalls gäbe es

einen gut ausgebauten Radweg. Jeder der derartiges behauptet ist noch nie auf diesem Radweg gefahren! Dieser Radweg müsste eigentlich augenblicklich für den Radverkehr geschlossen werden. Insbesondere um diese Jahreszeit in der Laub auf der Fahrspur liegt

und Unebenheiten und Kanten des Weges verdeckt ist dieser Radweg lebensgefährlich. Die ganze Bundesallee ist im Grunde genommen eine verkehrspolitische Katastrophe und die Verkehrsführung an der Nachodstrasse könnte ohne weiteres als Beispiel

dafür herhalten wie man es nicht machen sollte. Nun war dieser Unfall aber nicht Anlass über Berlins menschenverachtende Verkehrspolitik zu diskutieren, sondern bereits am späten Vormittag bekam der Unfall einen ganz anderen Spin.
Die Berliner Feuerwehr hatte

über Twitter bekannt gegeben, dass ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr verspätet am Unfallort eingetroffen wäre aufgrund eines durch #klimaaktivisten verursachten Staus. In selbigem Tweet formulierte man einen ziemlich krassen Vorwurf,

der des weiteren in zahlreichen Medien sowie von der Gewerkschaft der Polizei nochmals verschärft wurde.
Nun ist es so, dass es auf der Route von Siemensstadt zur Autobahnabfahrt Detmolder Straße um diese Uhrzeit sehr häufig Staus gibt. Eigentlich jeden Tag und die Ursache

solcher Staus sind nicht selten Autofahrer die die dort geltenden Tempolimits nicht beachten. Ich habe noch nie gehört, dass die Feuerwehr rasende Unfallverursacher für die Behinderung von Rettungsfahrzeugen verantwortlich gemacht hätten.

Ich finde diese politische Stellungnahme der Feuerwehr eine krasse Kompetenzüberschreitung, zumal man durchaus die Frage stellen darf warum die Feuerwehr nicht eine alternative Route,die es definitiv gibt gewählt hat.

Zuletzt sollte man die Frage stellen warum Berlin nur 2 solche Fahrzeuge zur Verfügung hat.
Ich sehe die Autobahnblockaden der Aktionsgruppe #LastGeneration durchaus kritisch, aber diesen Unfall zum Anlass zu nehmen für ein derartiges Statement finde ich unmöglich @Berliner_Fw

Eine Korrektur: ich habe das Alter der Radfahrerin falsch angegeben. Tatsächlich ist die Radfahrerin 44 Jahre und war mit einem Rennrad unterwegs.