Am Samstag soll bei einem großen Medien-Event symbolisch der #Gas-Hahn für die #LNG-Terminals aufgedreht werden. Mit großem Besteck: Der @Bundeskanzler, @c_lindner und Robert #Habeck kommen. Aber wie weit sind die ersten drei Projekte? Kurze Übersicht im Thread (1/5).
Am weitesten ist #Wilhelmshaven. Es liegen Entwürfe der Genehmigungen vor. Das #LNG-Terminalschiff (#FSRU) Höegh #Esperanza dümpelt aktuell allerdings noch im Golf von Biskaya. Das ist nicht um die Ecke - ob es noch rechtzeitig kommt? (2/x)
Das Projekt in #Brunsbüttel ist weit von der Inbetriebnahme. Eine Genehmigung ist für die erste Phase nicht geplant (was nebenbei gesagt rechtswidrig ist), die #FSRU Höegh #Gannet liegt noch in der Damen-Werft in #Brest. Inbetriebnahme sicher nicht vor Januar. (3/x)
Noch schwieriger ist es für das #LNG-Projekt in #Lubmin. Nachdem #Regas einen unvollständigen und fehlerhaften Genehmigungsantrag eingereicht hat, wird es hier wohl noch länger dauern. Dabei liegt die #FSRU#Neptune schon eine Weile nebenan in #Mukran. (4/x)
Der Termin am Samstag wird damit vor allem eine Show, auch wenn sich alle für die hohe Geschwindigkeit feiern werden. In Betrieb sind die Anlagen dann noch lange nicht. Dass die Terminals den #Klimazielen widersprechen, wird ohnehin auf der Strecke bleiben. (5/5)
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Morgen soll der @KfW-Verwaltungsrat eine Finanzierungs-Leitinie verabschieden, die auch Projekt erlaubt, die dem 1,5 Grad-Ziel widersprechen. Solche Neuzusagen sollen bis zum 14.09.2024 möglich sein. Auch jenseits dieser Regelung ist die Leitlinie hochproblematisch. Thread (1/5)
Denn auch weit über 2024 hinaus sollen Neuzusagen für viele #Gas-Projekte möglich bleiben. Dazu gehören #LNG-Importterminals, Kauf und Neubau von #LNG-Tankern oder Handelsfinanzierungen für #Öl und #Gas. (2/x)
Alleine die @KfW-IPEX darf dafür ein stattliches Budget ausgeben. Für #Gas-Projekte sind das bis 2050 kumuliert fast 15 Mrd €. (3/x)
📢 LEAK: Nächste Woche am 15.12. entscheidet die @KfW bei ihrer Verwaltungsratssitzung über neue Finanzierungs-Leitlinien u.a. für #Öl- und #Gas-Projekte. Darin verabschiedet sie sich vom 1,5 Grad-Ziel und vom #Glasgow-Statement. Thread (1/8). @Umwelthilfe@urgewald
First things first: Ganz explizit möchte die @KfW zeitlich befristet Projekte auch dann finanzieren, "wenn sie nicht kompatibel mit einem 1,5 Grad-Pfad sind." Und: "In dem Ausnahmezeitraum wird die Begrenzung auf 1,5 Grad-kompatible Zusagen ausgesetzt." (2/x)
Das ist starker Tobak. Gehen wir die Leitlinie einmal systematisch durch. Begründet werden die Ausnahmen zunächst wie alle fossilen Projekte in dieser Zeit: Mit dem Ersatz russischer Energielieferungen. (3/x)
Neue Studie von @newclimateinst und @niklashoehne: Die Pläne für die deutschen #LNG-Terminals sind massiv überdimensioniert. In der Studie wird untersucht, inwiefern die Planungen des @BMWK gerechtfertigt sind und zu #Klimazielen passen. Thread (1/4). @Umwelthilfe
Dazu wurde der Gasbedarf mit den bestehenden Import-Kapazitäten verglichen. Ergebnis: Die Planungen der #Bundesregierung sind völlig überdimensioniert und stehen im Widerspruch zu den #Klimazielen. Und: Bei anhaltenden Einsparbemühungen wären keine #LNG-Terminals nötig. (2/x)
Die Liste der #LNG-Terminals ist immer länger geworden. Insgesamt summiert sich die Kapazität auf 73 bcm/Jahr. Das ist rund 50% mehr als wir jemals aus #Russland importiert haben (2021: 46 bcm). (3/x)
Keine Woche ohne einen neuen „Experten“ für die Wärmewende: Diese Woche vielfach zitiert Dr. Jörg Bergmann von @OpenGridEurope.
Die Personalie ist ein anschauliches Beispiel für die enge institutionelle Verflechtung der #Gas-Lobby mit höchsten Regierungskreisen. Thread (1/16)
Dr. Bergmann ist in zahlreichen Positionen für das Thema #Gas engagiert u.a. als Geschäftsführer von @OpenGridEurope, Deutschlands größtem #Gas-Fernleitungsnetzbetreiber, im Vorstand des @bdew_ev, im Aufsichtsrat von @zukunft_gas oder ehemals für E.ON Ruhrgas. (2/x)
Keine Frage selbstverständlich, dass @OpenGridEurope und Dr. Bergmann auch beim aktuellen #LNG-Ausbau-Boom an vorderster Front mit dabei sind. (3/x) ↪️ oge.net/de/pressemitte…
Die Kosten für die #LNG-Terminals explodieren. Insgesamt müssen die Steuerzahler*innen nun mehr als 7,3 Milliarden € für die Projekte zahlen. Die Summe hat das @BMWK beim Haushaltsauschuss des #Bundestag beantragt. Uns liegen die Dokumente vor, eine Übersicht im Thread. (1/17)
Zunächst ein Rückblick: Noch im Sommer waren im Bundeshaushalt 3,4 Mrd € für die #LNG-Terminals vorgesehen. Davon 2,7 Mrd € für die #FSRU und 0,7 Mrd € für die @KfW-Beteiligung am Onshore-Terminal in #Brunsbüttel. Die Kostensteigerung beträgt demgegenüber 3,9 Mrd €. (2/x)
Gehen wir mal die wichtigsten Kosten durch. Insbesondere die Mehrkosten für die #FSRU stechen ins Auge. Starten wir mit dem Standort #Wilhelmshaven: Für die erste #FSRU von @uniper_energy fehlte noch ein Terminalbetriebsvertrag, das sind 643 Mio €. (3/x)
Eigentlich hatte der Betreiber #Regas getrommelt, dass das #LNG-Terminalschiff #Neptune schon am Wochenende vor #Lubmin ankommen würde. Von wegen: Die #Neptune ist laut @MarineTraffic nur bis #Skagen gekommen, dort ankert sie seit Samstag. Was ist das Problem? (1/4)
Die #Neptune hat aktuell einen Tiefgang (draught) von 9,6 Meter. Laut Hafenbetreiber #Lubmin kann der Hafen jedoch nur von Schiffen mit max. 6,1 Meter Tiefgang angelaufen werden. Geht also nicht. (2/x)
Das haben natürlich vorher schon alle gewusst. Deshalb hat die #Neptune bereits unnötigen Treibstoff abgelassen. Ursprünglich hatte die #FSRU einen Tiefgang von 11,4 Meter. 1,8 Meter hat sie also schon verloren. Vor #Skagen soll sie weiter erleichtert werden. (3/x)