Morgen soll der @KfW-Verwaltungsrat eine Finanzierungs-Leitinie verabschieden, die auch Projekt erlaubt, die dem 1,5 Grad-Ziel widersprechen. Solche Neuzusagen sollen bis zum 14.09.2024 möglich sein. Auch jenseits dieser Regelung ist die Leitlinie hochproblematisch. Thread (1/5)
Denn auch weit über 2024 hinaus sollen Neuzusagen für viele #Gas-Projekte möglich bleiben. Dazu gehören #LNG-Importterminals, Kauf und Neubau von #LNG-Tankern oder Handelsfinanzierungen für #Öl und #Gas. (2/x)
Alleine die @KFW-IPEX darf dafür ein stattliches Budget ausgeben. Für #Gas-Projekte sind das bis 2050 kumuliert fast 15 Mrd €. (3/x)
Immerhin gibt es auch Projekttypen, die von der Finanzierung ausgeschlossen sind: Das ist insbesondere die Exploration und Förderung von #Öl und #Gas. (4/x)
Die Leitlinie ermöglicht damit weiterhin große Investitionen in die #Öl- und #Gas-Industrie. Wie das mit 1,5 Grad kompatibel sein soll, bleibt bestenfalls unklar. Ein weiterer Grund, diese Leitlinien morgen abzulehnen! (5/5) @BMWK@sven_giegold@P_Graichen
Am Samstag soll bei einem großen Medien-Event symbolisch der #Gas-Hahn für die #LNG-Terminals aufgedreht werden. Mit großem Besteck: Der @Bundeskanzler, @c_lindner und Robert #Habeck kommen. Aber wie weit sind die ersten drei Projekte? Kurze Übersicht im Thread (1/5).
Am weitesten ist #Wilhelmshaven. Es liegen Entwürfe der Genehmigungen vor. Das #LNG-Terminalschiff (#FSRU) Höegh #Esperanza dümpelt aktuell allerdings noch im Golf von Biskaya. Das ist nicht um die Ecke - ob es noch rechtzeitig kommt? (2/x)
Das Projekt in #Brunsbüttel ist weit von der Inbetriebnahme. Eine Genehmigung ist für die erste Phase nicht geplant (was nebenbei gesagt rechtswidrig ist), die #FSRU Höegh #Gannet liegt noch in der Damen-Werft in #Brest. Inbetriebnahme sicher nicht vor Januar. (3/x)
📢 LEAK: Nächste Woche am 15.12. entscheidet die @KfW bei ihrer Verwaltungsratssitzung über neue Finanzierungs-Leitlinien u.a. für #Öl- und #Gas-Projekte. Darin verabschiedet sie sich vom 1,5 Grad-Ziel und vom #Glasgow-Statement. Thread (1/8). @Umwelthilfe@urgewald
First things first: Ganz explizit möchte die @KfW zeitlich befristet Projekte auch dann finanzieren, "wenn sie nicht kompatibel mit einem 1,5 Grad-Pfad sind." Und: "In dem Ausnahmezeitraum wird die Begrenzung auf 1,5 Grad-kompatible Zusagen ausgesetzt." (2/x)
Das ist starker Tobak. Gehen wir die Leitlinie einmal systematisch durch. Begründet werden die Ausnahmen zunächst wie alle fossilen Projekte in dieser Zeit: Mit dem Ersatz russischer Energielieferungen. (3/x)
Neue Studie von @newclimateinst und @niklashoehne: Die Pläne für die deutschen #LNG-Terminals sind massiv überdimensioniert. In der Studie wird untersucht, inwiefern die Planungen des @BMWK gerechtfertigt sind und zu #Klimazielen passen. Thread (1/4). @Umwelthilfe
Dazu wurde der Gasbedarf mit den bestehenden Import-Kapazitäten verglichen. Ergebnis: Die Planungen der #Bundesregierung sind völlig überdimensioniert und stehen im Widerspruch zu den #Klimazielen. Und: Bei anhaltenden Einsparbemühungen wären keine #LNG-Terminals nötig. (2/x)
Die Liste der #LNG-Terminals ist immer länger geworden. Insgesamt summiert sich die Kapazität auf 73 bcm/Jahr. Das ist rund 50% mehr als wir jemals aus #Russland importiert haben (2021: 46 bcm). (3/x)
Keine Woche ohne einen neuen „Experten“ für die Wärmewende: Diese Woche vielfach zitiert Dr. Jörg Bergmann von @OpenGridEurope.
Die Personalie ist ein anschauliches Beispiel für die enge institutionelle Verflechtung der #Gas-Lobby mit höchsten Regierungskreisen. Thread (1/16)
Dr. Bergmann ist in zahlreichen Positionen für das Thema #Gas engagiert u.a. als Geschäftsführer von @OpenGridEurope, Deutschlands größtem #Gas-Fernleitungsnetzbetreiber, im Vorstand des @bdew_ev, im Aufsichtsrat von @zukunft_gas oder ehemals für E.ON Ruhrgas. (2/x)
Keine Frage selbstverständlich, dass @OpenGridEurope und Dr. Bergmann auch beim aktuellen #LNG-Ausbau-Boom an vorderster Front mit dabei sind. (3/x) ↪️ oge.net/de/pressemitte…
Die Kosten für die #LNG-Terminals explodieren. Insgesamt müssen die Steuerzahler*innen nun mehr als 7,3 Milliarden € für die Projekte zahlen. Die Summe hat das @BMWK beim Haushaltsauschuss des #Bundestag beantragt. Uns liegen die Dokumente vor, eine Übersicht im Thread. (1/17)
Zunächst ein Rückblick: Noch im Sommer waren im Bundeshaushalt 3,4 Mrd € für die #LNG-Terminals vorgesehen. Davon 2,7 Mrd € für die #FSRU und 0,7 Mrd € für die @KfW-Beteiligung am Onshore-Terminal in #Brunsbüttel. Die Kostensteigerung beträgt demgegenüber 3,9 Mrd €. (2/x)
Gehen wir mal die wichtigsten Kosten durch. Insbesondere die Mehrkosten für die #FSRU stechen ins Auge. Starten wir mit dem Standort #Wilhelmshaven: Für die erste #FSRU von @uniper_energy fehlte noch ein Terminalbetriebsvertrag, das sind 643 Mio €. (3/x)
Eigentlich hatte der Betreiber #Regas getrommelt, dass das #LNG-Terminalschiff #Neptune schon am Wochenende vor #Lubmin ankommen würde. Von wegen: Die #Neptune ist laut @MarineTraffic nur bis #Skagen gekommen, dort ankert sie seit Samstag. Was ist das Problem? (1/4)
Die #Neptune hat aktuell einen Tiefgang (draught) von 9,6 Meter. Laut Hafenbetreiber #Lubmin kann der Hafen jedoch nur von Schiffen mit max. 6,1 Meter Tiefgang angelaufen werden. Geht also nicht. (2/x)
Das haben natürlich vorher schon alle gewusst. Deshalb hat die #Neptune bereits unnötigen Treibstoff abgelassen. Ursprünglich hatte die #FSRU einen Tiefgang von 11,4 Meter. 1,8 Meter hat sie also schon verloren. Vor #Skagen soll sie weiter erleichtert werden. (3/x)