Thread by @Stefan_Hajek

An Meinungen zu #Luetzerath herrscht ja kein Mangel; auch meine war schon partiell in dem einen oder anderen Rant, Tweet, Kommentar etc drin. Deswegen wollte ich eigentl. mal die Klappe halten.

Aber, ach, I am what I am, und nun muss es halt doch raus. / 🧵Thread
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Lesezeit: 1-2 Min. abtract für Eilige: "Halt die Klappe, Boomer!"

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Man kann diskutieren, ob die Protesform angemessen sei, ob das CO2 aus #Luetzerath nicht durch den ETS eh kompensiert wird, und, wenn's denn Spass macht, auch, dass die Grünen selbst für den jetzigen Rechtsrahmen mit gestimmt haben, der die Räumung ermöglicht, alles fein. Aber

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was mir, pardon my French, morgens schon das Zimtporridge wieder die Speiseröhre retour würgt, sind die Zahlreichen paternalistischen Kommentare durch Angehörige meiner Alterklasse oder etwas Älterer ("Boomer")
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[sinngem.]
"geht an die Uni und werdet Ing., dann Klimaschutz" (Bohn)
"wenn sie es ernst meinen müssen sie in China und Indien demonstrieren" (ca 200 mal aus der Union etc)

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das ist A) inhaltlich Käse und B) moralisch schäbig.

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wenn zB das 1,5 Grad-Ziel erreicht werden soll, muss der CO2-Ausstoß bereits bis 2030 vom heutigen Niveau aus halbiert sein.
Ja, China ist der mit Abstand größte CO2-Emittent; aber das entlässt die Kleineren nicht aus der Pflicht, ebenfalls ihren Beitrag zu leisten.
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denn wir alle zusammen haben eben auch einen erheblichen CO2-Ausstoß. Wenn jeder sagt "aber China!" kanns nicht gehen. Daher gibt es ja auch mühsam ausgehandelte int. Klimaschutzabkommen (Paris etc), die genau festlegen, wer wie viel einsparen soll.

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@ReiSteurer hat das diese Woche im AT-tv wunderbar erklärt. Davon abgesehen, banal, aber man muss es den Plossen und Fleischhauern dieser Welt scheinbar immer wieder neu erklären, emittieren wir, die wir ja angeb. zu klein sind für 1 globalen impact, pro Kopf immer noch mehr

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von der historischen Verantwortung gegenüber dem Rest der Welt will ich gar nicht erst anfangen, das ist spilled milk und handlungsleitend kann ja nur der Blick nach vorne sein, hier muss man zB den Indern wieder ein falsches Argument abknüpfen, das hilft jetzt nix mehr.

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soviel zum Inhaltlichen. Was mich fast noch mehr anwidert, ist die Selbstgerechtigkeit, Empathielosigkeit und Ignoranz einiger Herrschaften in dieser Diskussion.

Um es kurz zu machen: Ihr habt kein Recht, die Jüngeren zu belehren, dass die pro AKW oder in China demonstrieren

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sollen. zum Kern:
es ist unsere Generation und die davor, die uns in die jetzige Lage gebracht haben. Nicht @GretaThunberg und auch nicht "der Inder". Wir haben jahrelang Verbrenner gefahren, Flugreisen gemacht und mit Öl geheizt, obwohl wir ganz genau wussten, dass es

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eigentlich nicht geht. Niemand, der zwei Augen im Kopf hatte und lesen konnte, kann sich da rausreden; wir wissen alles das schon sehr lange:

https://twitter.com/Stefan_Hajek/status/1428772355678130183

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auch das technische Knowhow, das zu ändern, hätten wir schon in der Hand. Es sind Egoismus und Faulheit, die uns daran hindern, sie einzusetzen. Wir brauchen dazu weder einen neuen Wunderspeicher, noch synthetischen Diesel, noch Kernfusion oder neue AKW wie "Dual Fluid".

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make no mistake: das wären tolle, wünschenswerte neue Lösungen. Aber: es geht auch jetzt schon ohne sie. Alles, was man braucht, um das CO2 bis 2030 zu halbieren und bis 2050 netto null zu sein, gibt es bereits. Stattdessen oszillieren wir zwischen Wolkenkucksheim ...

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und gas lighting aus dem Spin Doctoren Lehrbuch, das die Diskussion immer wieder zurückwirft, damit nur JA kein Boomer aus der Komfortzone muss: E-Auto, Windrad, Solar, Wärmepumpe: jeder (tats. oder angedichtete) Nachteil wird ellenlang ausgewalzt, Big Picture zu anstrengend

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das aus dem Munde von Leuten, die sich zugleich weigern, auf ihren Q8 oder X7 und auf die Kreuzfahrt zu verzichten, kann ich nicht ernstnehmen. Vorschlag: jeder fängt bei sich an, und kritisiert erst danndie anderen. Ihr findet doch Jordan Peterson so geil? Der sagt das selbe

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wir müssen dafür auch nicht den Kapitalismus abschaffen, #Welzer und Ulrike Herrmann reden da leider auch dystopischen Unsinn. Wir müssen uns ändern, ja .Aber nicht zurück auf die Bäume
taz.de/Buchautor-uebe…

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es geht um Einzelinteressen (#Exxon), deren Inhaber offenbar nicht einmal davor zurück schrecken, die Menschheit sehenden Auges in die potenzielle Katastrophe laufen zu lassen. Das ist das Problem. Und wer deren PR nachplappert, damit er sich nicht ändern muss, macht mit.