1. Komplizierte Sachverhalte werden von vielen Menschen als "von der Elite kommend" eingeordnet und als in dem Fall für sie schädlich.
2. Menschen fühlen sich dumm, wenn sie Erklärungen nicht verstehen.
Folge: Die Quelle des unangenehmen Gefühls wird abgelehnt.
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Für ebendiese Menschen ist
Wissenschaft = Elite = abzulehnen
Diese Denk- und Verhaltensmuster werden von den bürgerlichen und rechten Kräften vertieft und ausgenutzt.
Dazu gehört auch, dass viele Menschen aus den "unteren Klassen" Schule als "intellektuellen Kram" abwerten.
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Allerdings ist es eine Schutzfunktion. Man kann durch bekannte systemische Ungleichheit nicht Teil sein, also lehnt man es ab.
Menschen aus den unteren Klassen helfen also, dieses ihnen schadende System zu reproduzieren.
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Siehe die Doku "La sociologie est un sport de combat" - #Bourdieu (insbes. Szene ab 1:47:40)
"Soziologie ist ein Kampfsport" (mit D Untertitel)
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Diese Überlegungen erklären einiges, was wir während der Pandemie beobachten können.
Oder bzgl missglückter Abstimmungen.
Deshalb: In der #Schule muss die Lernfreude der S*S erhalten bleiben + #Chancengleichheit angestrebt werden.
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Damit #Bildung + Wissenschaft einen positiven Ruf in allen Gesellschaftsschichten erlangen und dies nicht etwas ist, was abgelehnt wird, weil Teilhabe schwierig ist.
Warum man nicht die Energie vergeuden soll, indem man SVP & Co bekämpft.
Warum die SVP nicht direkt bekämpfen NICHT bedeutet, sie gewähren zu lassen:
Täglich zu erklären, bürgerliche/rechte Kräfte seien menschenverachtend, asozial, rassistisch etc. wird uns nichts bringen.
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Jede Empörung dbzgl ist verpuffte Energie.
Schlimmer: Wir geben diesen Kräften 1. die Kontrolle über den Diskurs und 2. lassen wir sie unsere Kräfte binden.
Wir reagieren, statt zu agieren.
Was könnte nützen?
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Konstruktiven Kräfte finden (ja, das ist ein Seitenhieb Richtung @spschweiz und @GrueneCH) und
pushen nützt.
Weil wir ihnen Reichweite und Wichtigkeit geben. Weil wir so gemeinsam Energie in eine zukunftsfähige Gesellschaft legen.
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Die Waldorfschulen, bzw Steinerschulen und all die anderen, gerade massenweise entstehenden problematischen Schulen (lies zB bei @farbundbeton) hätten nicht den Zulauf, wenn es an der öff Schule nicht dermassen viele Probleme gäbe.
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Es braucht Information/Aufklärung bzgl probl. ideologischer Schulen, aber auch eine enttabuisierte Analyse der öff Schule.
Ich habe gesehen, wie Familien via Privatschule der Kinder abgedriftet sind, wobei die Gründe für das Herausnehmen der Kinder aus der öff. Schule
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nachvollziehbar waren.
An dem Punkt kommen die Kosten ins Spiel: Gute Privatschulen sind halt meist (zT massiv) teurer als Schulen mit entsprechenden Hintergründen (#Anthroposophie, Anastasia, Hüther und Co).
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Die Unterwerfung bietet Unsicherheitsreduktion und Selbstaufwertung. Persönliche Unsicherheiten werden reduziert.
Autoritäre Strukturen knüpfen an bisheriger Lebenserfahrung in der (autoritären) Schule an, in der z.B. jemand nur in Relation zu Anderen gut sein kann.
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Das sind Lernstrukturen und autoritäre Verhältnisse, in die die Menschen hineinwachsen und die vermitteln, dass die Identifikation mit autoritären Verhältnissen Sicherheit bietet.
Wer sich unterwirft, dem*der wird etwas geboten.
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Ein mir wichtiger Thread.
Es geht um Entspanntheit, um #Armut und spezifisch auch um #Kinderarmut.
Ein Kind hat heute also alleine Muffins gebacken.
Ohne speziellen Anlass (naja, war auch Deutsch-Auftrag, aber es hätte auch sonst backen dürfen). Und ich war sehr entpannt.
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Entspannt war ich aber nicht, weil ich eine so coole Mutti bin. Nicht, weil ich so grossartig in die Fähigkeiten meines Kindes vertraue, diese selbständig backen zu können.
Früher war ich nämlich die selbe Person. Und nicht so entspannt.
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Die Kinder durften fast nie einfach so backen. Und wenn sie gebacken haben, habe ich kontrolliert, was sie wie machen.
Warum? Weil backen teuer ist und 1. die Zutaten nicht einfach so zusätzlich gekauft werden können und 2. deshalb auf keinen Fall in ein missglücktes
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In der Regierung sitzen offenbar vor allem
2 Sorten Mensch:
1) Solche, die auf diese Menschengruppe angewiesen sind, weil sie dank denen ihre Interessen (ja, ihre, nicht die des Volkes) durchsetzen können.
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2) Solche, die den Mut dazu schlichtweg nicht haben und aus lauter Angst, als Autoritär bezeichnet zu werden lieber versuchen, diese Menschen zu Konsent und Solidarität zu überreden. Ihnen dafür gar Belohnung in Aussicht stellen.
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Dass ein Mann in die Erziehung seiner Kinder involviert ist, ist für mich etwa so erwähnenswert, wie ein Autofahrer, der auf Verkehrsschilder achtet.
Man stelle sich vor, wie der Mann im Büro sagt: "Meine Frau ist sooo toll. Sie ist richtig involviert in die Erziehung der Kinder und kennt sogar ihre Schuhgrösse."
Und alle Typen: Awwwww 😍
Oder auch: "Wenn wir gemeinsam unterweg sind, wechseln wir uns ganz selbstverständlich mit Kind wickeln ab."
Und alle Typen: "Mit sooo einer würde ich sofort auch Kinder auf die Welt stellen."