Das interne Strategie-Papier des Kreml zeigt, was Russland offenbar beim sog. Unionsstaat mit Belarus genau vorhat: Es geht um das russische Interesse, das Land Schritt für Schritt zu übernehmen. Ein🧵zur #NDRWDRSZ-Recherche von @FlorianFlade@schmitt_jrg Lea Frey @manuelbewarder
Die Pläne für einen Zusammenschluss von Russland und #Belarus gibt es seit langem, 1999 wurde der Vertrag über die Schaffung einer Union beider Länder unterschrieben. Die Integration, die seitdem stattfindet, wurde stets als beidseitige Annäherung kommuniziert.
Russland plant laut dem Dokument offenbar pro-russische Eliten in Politik, Wirtschaft und Militär von #Belarus zu installieren. Eine in Belarus bereits begonnene Verfassungsreform soll nach russischen Interessen fortgesetzt werden, so heißt es explizit im Strategie-Papier.
In #Belarus sollen außerdem russische Schulen und Universitäten eröffnet werden und belarussische Kinder in patriotische Zentren nach #Russland geschickt werden. Die russische Sprache soll den Amtsgebrauch dominieren. #RussiaBelarusLeak
Belarussen sollen außerdem in einem vereinfachten Verfahren russische Pässe erhalten. Ein Szenario, dass auch aus der Ostukraine bekannt ist. Der westliche Einfluss solle zurückgedrängt und ein Bollwerk gegen die NATO geschaffen werden. #RussiaBelarusLeak
Einige der Ziele aus dem Papier scheinen bereits in Umsetzung zu sein, befördert auch noch durch den Ukraine-Krieg. So baut Russland seine militärische Präsenz in Belarus massiv aus. Außerdem ist der russische Einfluss im Wirtschafts- und Medienbereich in Belarus stark gestiegen.
Das Strategiepapier sagt klar, was insgesamt der Zweck ist: die "Sicherstellung des vorherrschenden Einflusses der Russischen Föderation in den Bereichen Gesellschaft, Politik, Handel, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kultur und Information". #RussiaBelarusLeak
Mehrere Quellen in westlichen Geheimdiensten schätzen das Dokument als authentisch und plausibel ein. Die Strategie müsse man als Teil eines größeren Plans sehen - ein sogenanntes Großrussland herzustellen. #RussiaBelarusLeak
Das interne Strategiepapier soll im Sommer 2021 entstanden sein und ist 17 Seiten lang. Es listet die strategischen Ziele Russlands in #Belarus auf, kurzfristig bis 2022, mittelfristig bis 2025 und langfristig bis 2030. #RussiaBelarusLeak
Die Ziele wiederum sind jeweils in drei Bereiche gegliedert: politisch, militärisch und Verteidigungssektor, den gesellschaftlichen Sektor sowie Wirtschaft und Handel. Anschließend beschreibt das Dokument die mit den Zielen verbundenen Risiken. #RussiaBelarusLeak
Dem Kreml dürfte klar sein, dass die kurzfristigen Absichten angesichts des Verlaufs des Ukraine-Krieges derzeit nicht alle realistisch sind. Der Gesamtplan ist jedoch nach Einschätzung westlicher Geheimdienste nicht obsolet. #RussiaBelarusLeak
Das bisher nicht öffentlich bekannte Strategie-Papier soll aus einer Unterabteilung der russischen Präsidialverwaltung stammen, der Direktion "Grenzübergreifende Zusammenarbeit", die vor fünf Jahren gegründet wurde. #RussiaBelarusLeak#Belarus
Aufgabe dieses Bereiches soll es sein, Strategien zu entwickeln, wie Russland seinen Einfluss und die Kontrolle über seine Nachbarländer ausbauen kann. Etwa über das Baltikum, die Ukraine - oder eben #Belarus. Der Kreml hat sich zum Dokument auf Anfrage nicht geäußert.
EILT: #CumEx-Prozess: #Olearius-Richter wegen Befangenheit abgelehnt
Das mit Spannung erwartete Gerichtsverfahren gegen den Eigner der Privatbank MM #Warburg könnte sich weiter verzögern. Der Vorsitzende Richter muss seinen Posten räumen. Ein Thread von @buon_anni 👇
Der Fall, den Richter Edgar Panizza am Landgericht Bonn auf dem Schreibtisch bekam, war alles andere, als ein gewöhnliches Verfahren. Schließlich geht es um #CumEx, den größten Steuerskandal der deutschen Geschichte. Und schließlich heißt der Angeklagte Christian #Olearius.
Jener Hamburger Privatbankier, der mit seinen #CumEx-Geschäften nicht nur sein eigenes Bankhaus MM Warburg in Verruf brachte, sondern auch den früheren Ersten Bürgermeister Hamburgs und heutigen Bundeskanzler @OlafScholz in Erklärungsnot.
Exklusiv: Ein internes Stragiepapier des #Kreml beschreibt detaillierte Pläne #Moskaus für eine schleichende Übernahme des Nachbarlandes #Belarus. Das Dokument macht deutlich, wie weit die Pläne #Russlands reichen. Westliche Sicherheitskreise halten das Papier für authentisch.
Geht es nach dem Papier will #Russland in #Belarus offenbar pro-russische Eliten in Politik, Wirtschaft und Militär installieren. Eine begonnene Reform der Verfassung soll nach russischen Interessen fortgesetzt werden. Die russische Sprache solle im Amtsgebrauch dominieren.
Ziel sei außerdem eine gemeinsame Währung und die belarussischen Bevölkerung solle in einem vereinfachten Verfahren russische Pässe erhalten. Die Integration soll stufenweise bis 2030 erfolgen, das Dokument im Sommer 2021 in der russischen Präsidialverwaltung entstanden sein.
EXKLUSIV: Der Vorsitzende der #Werteunion, Hans-Georg #Maaßen betreibt nach Recherchen von WDR, NDR, SZ und Tamedia in der #Schweizer Steueroase Zug eine Stiftung. Er will damit gegen „Totalitarismus und zeitgenössischen Sozialismus“ wirken.@KatjaRiedel@sepikow@schmitt_jrg
Zusammen mit zwei deutschen Unternehmern hat #Maaßen im Juli 2021 mit dem rechtlich benötigten Stiftungskapital in Höhe von 50 000 Schweizer Franken die sogenannte „Atlantis-Stiftung“ ins Leben gerufen, mit ihm als Stifter und Präsident.
Laut Stiftungsurkunde ist es der Zweck von „Atlantis“ „die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern.“ Die Aktivitäten dienten „der Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung“, außerdem der Förderung der Jugendhilfe.
Nach dem EuGH-Urteil im November 2022 ist der Zugang zu Firmendaten und Besitzverhältnissen in Transparenzregistern deutlich erschwert worden. Ein 🧵über die Rolle rückwärts in Sachen Transparenz und Geldwäschebekämpfung in der EU. @B_Strunz, @sepikow, @blum_petra, @PalinaMilling
Ende November 2022 urteilte der EuGH, dass der elektronisch leicht zugängliche Datenabruf für jedermann in solchen Transparenzregistern europarechtswidrig sei. Die EU muss nun ihre Geldwäsche-Richtlinie überarbeiten und die Privatsphäre von Firmeneigentümern besser schützen.
Die Kehrseite: Viele EU-Staaten schlossen ihre Transparenzregister – und erschweren so den Kampf gegen Korruption, Geldwäsche, Terrorfinanzierung und die Durchsetzung etwa von Russland-Sanktionen. #CorporateTransparencyEU
So etwas passiert selten: Zuletzt war 2014 ein #BND-Mitarbeiter aufgeflogen, der für die USA spioniert hatte. Unter anderem wegen Landesverrats war er zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Jetzt fällt der Verdacht auf Russland.
Zuletzt hatte der Verfassungsschutzchef im Parlamentarischen Kontrollgremium gesagt: Man habe vor 2 Jahren vor einer „alarmierenden Brutalisierung“ russischer Spionage gewarnt. Nach dem Überfall auf die Ukraine sei zu erwarten, dass die Hemmschwelle weiter sinken werde.
Die heutige #Razzia wirft ein Licht auf eine Szene, mit der sich die Sicherheitsbehörden länger befassen. @WDRinvestigativ, @NDRrecherche und @SZ_Investigativ recherchierten seit Monaten zu diesem Fall – ein 🧵
Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden begannen im Frühjahr dieses Jahres nach ersten Hinweisen des Landesamtes für Verfassungsschutz in Hessen. Dort war man auf einen Adligen aufmerksam geworden: Heinrich XIII. Prinz von Reuß. #Reichsbürger#Razzia
Prinz Reuß, 71 Jahre alt, Immobilienunternehmer mit Wohnsitz in Frankfurt am Main und Gutsherr eines Jagdschlosses im ost-thüringischen Bad Lobenstein. Für ihn wurde heute Untersuchungshaft angeordnet. #Reichsbürger#Razzia