Heutiges Thema meiner Serie: Fructose-Malabsorption. In der ernährungsmedizinischen Sprechstunde hören wir oft von Patienten, sie könnten kein Obst essen, weil sie eine Fructose-Intoleranz hätten. Diese Begrifflichkeit ist jedoch verwirrend und sachlich nicht korrekt, denn es
handelt sich hierbei nicht um eine Allergie sondern eine Aufnahmestörung von Fructose. Bei einer Fruktose-Malabsorption (FM) wird Fruktose aus der Nahrung durch eine Fehlfunktion eines Transportproteins (GLUT-5) nicht oder nur begrenzt vom Dünndarm aufgenommen. Sie wandert dann
in den Dickdarm, wo Bakterien den Fruchtzucker abbauen, hierdurch entstehen dann die typischen Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Grundsätzlich ist aber bei jedem Menschen die Aufnahmefähigkeit von Fructose begrenzt (kennt jeder, der schonmal einen Berg von
Trauben verspeist hat). Bei einer FM tritt dieser Effekt jedoch schon bei geringeren Mengen ein, diese Mengen sind individuell auch sehr unterschiedlich. Diagnostizieren kann man die Störung mit einem H2-Atemtest. Der größte Fehler, den man bei einer FM machen kann, ist, Fructose
komplett zu meiden. Erstens lässt die Funktion des GLUT-5 dadurch noch weiter nach, zweitens müsste man auf zahlreiche sehr gesunde Lebensmittel verzichten. Es empfiehlt sich daher, individuell zu testen, ab welcher Menge Beschwerden auftreten. Eine mögliche Strategie wäre dann
sehr fructosereiche Lebensmittel zu meiden und andere Obstsorten wie Äpfel portioniert zu konsumieren. Im übrigen enthalten auch viele Gemüsesorten teilweise recht viel Fructose, z.B. die Paprika. In der Regel sind das die Sorten, die auch viel Vitamin-C enthalten. Hilfreich ist
für Betroffene auch eine ernährungsmedizinische Beratung. Von pauschalen Ernährungslisten aus dem Internet ist eher abzuraten, da wie gesagt die Ausprägung der FM individuell stark variiert. Die häufige FM hat im übrigen nichts mit der hereditären Fructoseintoleranz zu tun.
Hierbei handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die bereits Säuglinge betrifft und bei der Fructose unbedingt komplett vermieden werden muss. #Ernährung#Fructose#vegan@ErnMedBlog
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Heute ein besonders tragischer Fall, was Homöopathie und Heilpraktiker anrichten können: Ein Patient von mir (koronare 3-Gefäßerkrankung, Z.n. Bypass-OP, ischämische Kardiomyopathie, letzte Koronarintervention 12/22) war im Februar zur Kontrolle bei mir. Damals in Begleitung der
neuen Lebensgefährtin, die direkt fragte "ob er denn die ganzen Pillen nehmen müsse". Ich hatte damals ausführlich die Indikation der med. Therapie erläutert. Sie störte sich ganz besonders an der Gerinnungshemmung (ASS+Clopidogrel). Dies sei "Teufelszeug" und es gebe doch gute
Alternativen, z.B. Natokinase. Ich hatte beiden daraufhin erklärt, dass die Plättchenhemmung zwingend erforderlich ist, da ansonsten ein hohes Risiko einer Stentthrombose bestünde (Patient hatte im Dez. zwei DES in den Venenbypass auf die RCA bekommen) und habe erklärt, dass für
Heute wie versprochen mein Thread zum Thema vegane Kinderernährung. Weil dieses Thema so stark emotional besetzt ist, werde ich mich auf reine Fakten beschränken und weder eigene Erfahrungen (wir ernähren unsere Kinder vegan) noch adekdotische Evidenz einfließen lassen. Wer sich
die Studienlage und Empfehlungen anschaut, wird relativ schnell sehen, dass vegane Ernährung von Kindern gut möglich und (wenn richtig durchgeführt) auch ungefährlich ist. Die Academy of Nutrition sowie die Fachgesellschaft aus Kanada hatten bereits 2009 in einem Positionspapier
bekundet: "Gut geplante vegane Ernährung sind für alle Lebensphasen geeignet, einschließlich Schwangerschaft und Säuglingsernährung." In Deutschland war die DGE lange Zeit skeptischer und hat erst nach den Daten der VECHI-Studie (Vegetarian and Vegan Children Study) ihre Position
#COVID19#LongCovid#CovidIsNotOver Aktueller wichtiger Thread zum Thema kardiovaskuläre Komplikationen nach Covid-19. Seit Beginn der Pandemie sehen wir in den kardiologischen Praxen mit steigender Tendenz Patienten, die über diffuse Beschwerden nach Covid-Infektionen klagen.
Sehr häufig berichten diese Patienten über eine belastungsabhängige Beschwerdesymptomatik, nämlich eine starke Ermüdung und Leistungsminderung nach körperlicher Belastung, die sog. post-exertional malaise (PEM), die dann zur Vorstellung beim Kardiologen führt. Standardmäßig wird
beim Kardiologen ein Herzultraschall und EKG, ggfs. Belastungs-EKG vorgenommen. Bei den meisten Patienten zeigen sich hierbei aber keine wegweisenden Befunde, so dass diese Patienten dann wieder weggeschickt werden. In einer aktuellen Übersichtsarbeit (Natelson et al.) konnte
Heute mal ein besonderer Teil meiner Serie. Sonst reden wir immer darüber, wo bei veganer Ernährung ein Mangel droht oder wo viele das zumindest denken. Die vegane Ernährung hat aber ja auch ganz viele Vorteile und zahlreiche Nährstoffe werden von Veganern überdurchschnittlich
aufgenommen. Die Ergebnisse großer Studien sowohl in europäischen als auch amerikanischen und asiatischen Veganer-Kollektiven zeigten, dass die durchschnittliche Aufnahme von Vitamin B1, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin C, Vitamin E, Niacin und Magnesium die Empfehlungen der Fach-
gesellschaften weit überschreiten. Auch sekundäre Pflanzenstoffe werden von Veganern überdurchschnittlich viel aufgenommen (hierzu hatte ich schon einmal einen extra Thread verfasst). Da all die erwähnten Vitamine bis auf Vitamin E wasserlöslich sind, ist eine Überdosierung
Aus meiner Serie heute auf besonderen Wunsch ein Thread zum Theme vegane Ernährung in der #Schwangerschaft. Ein wichtiges Thema, denn Schwangerschaft bedeutet nicht nur, dass die Mutter zur Ernährung des Kindes mehr Kalorien zu sich nehmen muss, es entsteht in der Schwangerschaft
auch ein erhöhter Bedarf an Nährstoffen, dessen Mangel sich in Entwicklungsstörungen des Kindes niederschlagen kann. Außerdem wirken in der Schwangerschaft viele Medikamente und Nahrungsmitteltoxine, die sonst für den Erwachsenen ungefährlich sind, schädigend auf den Embryo.
Vorab: Fast alle Nahrungsmittel, die in der Schwangerschaft gemieden werden sollen, sind tierischen Ursprungs (rohes Fleisch, Rohmilchkäse etc). Hinsichtlich Toxinen ist die vegane Ernährung somit schonmal unbedenklich. Bezüglich der Nährstoffe gilt im wesentlichen das Gleiche,
Wie ich #vegan wurde und warum ich genau deshalb der Meinung bin, dass Veganer für ihre Überzeugungen konsequent einstehen und andere Menschen schonungslos aufklären sollten. Ein Thread🧵 #goVegan#Vegan#veganfortheanimals
Als meine Frau mich eines Sonntag morgens ansprach, ob ich mir vorstellen könnte, vegan zu leben, war ich erstmal brüskiert und geschockt. Mein erster Ausspruch war ungefähr: "WAAAS? Also auf Fleisch könnte ich ja noch verzichten, aber Käse, Quark, Eier und Milch??? Never!! Da
nimmst du mir ja die ganze Lebensfreude! Das kannst DU gerne machen, ich mach da nicht mit." Ich war damals noch nicht bei Twitter. Sie zeigte mir dann einige Tweets aus meiner mittlerweile geliebten #veganbubble. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt unseren Fleischkonsum zwar schon