Heute vor 118 Jahren: Die Seeschlacht von Tsuschima beendet #Russland/s koloniale Expansion in Ostasien. Zar Nikolaus II. wollte seine Gleichrangigkeit mit dem britischen Imperium demonstrierten u. erlebte stattdessen eine vernichtende Niederlage im Krieg gegen Japan. Thread/1
Unter Finanzminister Sergej Witte (1849-1915) verstärkten sich Russlands Ambitionen im Pazifikraum. Über die Trans-Sib sollten wertvolle Rohstoffe nach Petersburg gelangen. Das geschwächte #China war zum Spielball der Imperien geworden und Russland wollte ein Stück vom Kuchen/2
Der Konflikt mit Japan um Einflussphären verstärkte sich seit den 1890er Jahren. #Russland sah sich als europäische Großmacht den "Gelben" überlegen - doch der Krieg endete für die Russen in der Katastrophe. Japan versenkte am 27./28. Mai 1905 unerwartet die russische Flotte./3
Das Zarenreich versuchte zunächst die Nachrichten über die Niederlande zu verbergen und kappte die Telegraphenleitungen. In St. Petersburg wurden die englischen Meldungen über den Untergang der russ. Flotte als #fakenews abgetan - "niemand [in Russland] glaubte daran" /4
Doch #Russland gelang es nicht "den Umfang der Niederlage zu vertuschen" - Schuldige wurden gesucht. Den Zaren erfasste ein Fieber und in seinem Reich brachen Unruhen aus. Eine unerhörte Niederlage gegen einen "unzivilisierten" asiatischen Feind! Das Imperium war "erschüttert"/5
Ausgerechnet die USA retteten Russland vor dem Kollaps. Präsident Theodor Roosevelt vermittelte in Portsmouth einen für Russland sehr glimpflichen Friedensvertrag mit Japan. Trotz der militärischen Niederlage u. revolutionärer Unruhen blieb d. Zarenreich damit bis 1917 bestehen/6
Der deutsche Historiker Manfred Hildemeier bilanzierte den Russisch-Japanischen Krieg so: "Ein katastrophaleres Ende der imperialistischen Gehversuche des Zarenreichs war kaum denkbar" - Russland scheiterte an Hybris und Überlegenheitsgefühl/Ende
Quellen: Illustrierte Kronen Zeitung, 31. Mai 1905 / Internationale Depeschen, 29. Mai 1905 / Reichspost, 31. Mai 1905 / Manfred Hildermeier, Geschichte Russlands, München 2013, S. 1119
*demonstrieren
*Niederlage! (In der Autokorrektur ist heute echt der Wurm drin!)
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Heute ist #Verfassungstag. Mit dem #Grundgesetz vor 74 Jahren begann die Entwicklung zu einer nachhaltigen und stabilen parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Doch wie blickte Stalins Sowjetunion auf dessen Einführung? Vieles erscheint heute wieder erschreckend aktuell/1
Die vom Obersten Sowjet herausgegebe "Isvestija" schrieb von "einem Werkzeug der westlichen Besatzungsbehörden". Die Ironie ist allerdings, dass die von Stalin in der sowjetischen Zone eingesetzte "Gruppe Ulbricht" tatsächlich einem sowjetischen Marionettenregime entsprach/2
Ex-Außenminister Molotow (der u.a. durch seine jüdische Frau bei Stalin in Ungnade gefallen war) kommentierte, dass das Grundgesetz das "Auftauchen eines neuen Bismarck oder Hitler" ermöglichen würde (...während es gleichzeitig die deutsche Souveränität beschränkte? 🤔)/3
Heute ist der 102. Geburtstag von Andrei #Sacharow. Er war sowjetischer Nuklearphysiker und Menschenrechtler. Als erster Vorsitzender von #Memorial verstand er, dass nur eine Aufarbeitung totalitärer Vergangenheit den Weg in eine demokratische Zukunft ermöglicht. Thread/1
Er kritisierte bereits 1966 die unvollständige "Entstalinisierung". Unter Breschnew diente der Siegeskult im Zweiten WK der Stütze des Systems u. seiner Legitimation. Sacharow verurteilte die Niederschlagung d. "Prager Frühlings" 1968 u. forderte d. Einhaltung d. Menschenrechte/2
Als Nobelpreisträger (1975) blieb ihm die Psychiatrie erspart, in der viele sowj. Dissidenten weggesperrt wurden. Die Parteiführung verbannte ihn 1980 in die damals geschlossenen Stadt Gorki (heute Nischni Nowgorod). Sein Gefängnis war als Wohnung im Plattenbau getarnt/3
Für alle, die noch Unklarheiten über #Putin/s Absichten in der #Ukraine haben und nicht verstehen (wollen) wie und warum #Russland diesen Krieg führt: Die Rede des russ. Politikers, Schauspielers und orthodoxen Priesters (!) Iwan.I. Ochlobystin /1
gehalten am 30. September 2022 auf dem Roten Platz in Moskau, unmittelbar nach Putins Verkündung über die "Annexion" der besetzten Territorien der Ukraine durch Russland. Meine Übersetzung: "Früher oder später passiert das, was wir alle erwarten – wir werden siegen/2
Aktuell gibt es die Idee die „Spezialoperation“ umzubenennen in eine „antiterroristische Operation“, manche sagen es wird ein vaterländischer Krieg. Ich glaube es ist nicht ausreichend - es sollte richtig heiliger Krieg genannt werden, heiliger Krieg! /3
Zar Alexander III. erlässt am 15. Mai 1882 die Maigesetze/Временные правила (Vorläufigen Gesetze), die das jüdische Leben im Zarenreich sehr stark einschränkten. Es begann eine Periode der Repressionen und Paranoia, die Nachwirkungen bis ins heutige #Russland hat, Thread/1
Hintergrund war das Attentat auf den „Reformzaren“ Alexander II. durch Revolutionäre der „Narodnaja Wolja“ Volkswille. Obwohl Juden nicht beteiligt waren, rollte eine Welle von Pogromen durch das Zarenreich. Verschwörungstheorien und Antisemitismus verbreiteten sich rasend/2
Alexander III. ungebildet, streng konservativ u. von „krankhaften Antisemitismus“ (so der sowj. Historiker P.A. Zajončkóvskij) getrieben, ging mit Gesetzen gegen Juden vor. Die Maigesetze schränkten u.a. die Freizügigkeit von Juden im Zarenreich stark ein, v.a. auf dem Land/3
Die Dumabgeordnete Irina Jarowaja fordert eine Verschärfung des Gesetzes gegen "#Russophobie". Künftig soll diese in #Russland strenger bestraft werden. Die Abgeordnete war früher Teil der liberalen Oppositionsplattform "Jabloko" ist aber später zur #Putin- Hardlinerin mutiert/1
Sie gehört inzwischen zu den aktivsten Dumabgeordnete u. ihre Gesetzesinitiativen laufen immer auf eine Einschränkung von Freiheitsrechten hinaus. Hintergrund ist u.a. die Ankündigung Polens künftig nicht mehr #Kaliningrad sondern die polnische Bezeichnung Królewiec zu nutzen/2
#Putin/s Sprecher Peskow sprach von "Russophobie an der Grenze zum Wahnsinn" - was nun genau diese "#Russophobie" sein soll, ist völlig unklar. Bereits jetzt kann so ziemlich jede kritische Äußerung als "Diskreditierung der russischen Armee" bestraft werden./Ende
10. Mai 1940: Deutschland startet den Westfeldzug, die Wehrmacht überfällt Luxemburg, Belgien, die Niederlande und Frankreich. Wie üblich bezeichnet sich #Hitler selbst als Opfer: Frankreich und Großbritannien würden versuchen "Deutschland in Schwäche und Ohnmacht zu halten" /1
Schuld am Krieg seien die "britischen Weltherrscher", die erst Polen "vorgeschickt" und dann den Norden (Dänemark, Norwegen) gegen das Reich mobilisiert hätten: "Deutschland soll zerschlagen und in lauter kleine Staaten aufgelöst werden". Die "Westmächte" hätten Deutschlands/2
"Friedensversuche zurückgewiesen" und den Krieg erklärt. "Das deutsche Volk hat keinen Haß und keine Feindschaft gegen das englische oder französische Volk" so Hitler - doch es ginge für Deutschland um die Frage "ob es leben oder ob es untergehen soll" so Hitler/3