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Apr 5, 2022, 24 tweets

Update #Ukraine .
Im Überblick:
- schwere Raketenangriffe auf ukr. Treibstofflager;
- Tschechien schickt Panzer an ukr. Truppen;
- russ. Verbände verlassen weite nördl.Gebiete;
- neue Sanktionen geplant;
- Polen zeigt sich offen für Stationierung von US-Atomwaffen
Thread👇
(1/24)

In den letzten Tagen führten russ. Truppen wieder eine Reihe von schweren Raketenangriffen aus.
Zum Ziel wurde insbesondere die Treibstoffinfrastruktur quer durchs Land, also Raffinerien, Öldepots, etc.
Die schwersten Einschläge ereigneten sich bei #Odessa und Kremenchuk.
(2/24)

Russischer Generalstab versucht offensichtlich, die ukrainische Armee komplett von der Treibstoffversorgung abzuschneiden und die ukrainischen mechanisierten Verbände durch Spritmangen lahmzulegen.
An Panzern selbst wird die ukr.Armee demnächst wohl keinen Mangel haben...
(3/24)

Aus dem Westen werden demnächst erste Panzerlieferungen an die #Ukraine erwartet.
Tschechien schickte bereits per Zug die ersten Kampfpanzer Т-72М1 und Schützenpanzer BMP-1.
Bei den BMP ist es im Moment noch unklar, ob es die tschechischen Bestände sind oder die deutschen.
(4/24)

Zur Erinnerung
Erst vor wenigen Tagen hatte die Bundesregierung die Lieferung von DDR-Schützenpanzern in die #Ukraine genehmigt.
Die BMP der DDR gingen nach der Wiedervereinigung an die Bundeswehr, dann an Schweden und schließlich an Tschechien
Hier mehr👇

Unterdessen wurde in der heftig umkämpften Stadt #Mariupole heute wieder eine "humanitäre Waffenruhe" ausgerufen.
Zivilisten und ausländische Staatsbürger sollten die letzten umkämpften Gebiete schleunigst verlassen, bevor vermutlich der letzte Sturm kommt
(Fotos vom 20.03.)
(6/)

Laut Medienberichten hat sich besonders Ankara zuletzt für diese Waffenruhe eingesetzt, weil zahlreiche türkische Staatsbürger noch vor Ort seien.
Ukrainische Soldaten wurden zum Waffenniederlegen und Ergeben aufgerufen.
Militärisch scheint die Sache gelaufen zu sein.
(7/24)

Die ukrainischen Truppen und die Reste vom #AzovBattalion kontrollieren anscheinend nur noch das Industriegebiet und ein Viertel der Stadt.
Im Industriegebiet hat sich #Asow tief eingegraben. Auf Dauer wird dies aber vermutlich nicht helfen.
Die Frage ist nicht ob, sondern wann.

Unklar bleibt, ob sich in #Mariopol tatsächlich ukr. Soldaten des 503.Bataillons ergaben, wie einige Medien berichtet hatten.
Auf ukr. Seite gab es diesbezüglich Widersprüche.
Manche sagten nein.
Andere sagten ja, aber nicht des 503., sondern des 501. Bataillons.
(9/24)

Im Osten der #Ukraine scheinen sich beide Seiten auf die große Generaloffensive vorzubereiten, die in den nächsten Wochen erwartet wird.
Die derzeitigen Kämpfe sind seit Tagen extrem intensiv, insb. bei Severodonjezk, aber vermutlich nur ein Vorspiel auf die eigentliche Schlacht.

Im Zusammenhang mit den Kämpfen nahe Severodonjezk erheben beide Seiten derzeit gegenseitig Vorwürfe, einen chemischen Unfall herbeigeführt zu haben.
Bei dem örtlichen Chemiewerk in #Rubezhnoye seien Zisternen in die Luft geflogen.
Eine Giftwolke schwebe nun über dem Ort
(11/24)

Beide Seiten schieben sich gegenseitig die Verantwortung dafür zu.
LDVR erklärte, ukr.Truppen hätten die Zisternen absichtlich in die Luft gejagt, um das Vorrücken der LDVR-Einheiten zu verlangsamen.
Ukr. Seite erklärte im Gegenteil, russ.Truppen seien dafür verantwortlich.
12/24

Beide Seiten haben allerdings wohl damit gerechnet, dass es zu chemischen Unfällen bei den Kämpfen kommen wird.
Nahezu wortgleich erklärten zuletzt beide Parteien, dass die Gegenseite "chemische Provokationen wie in #Syrien " vorbereiten würde.
#UkraineWar #UkraineRussia
(13/24)

Während im Osten des Landes alles auf die "Generalschlacht" wartet, haben sich russ.Truppen im Norden des Landes anscheinend komplett zurückgezogen.
Sie werden nach übereinstimmenden Berichten in den #Donbass verlegt, um die zweite Offensivwelle voranzutreiben.
#Donbas
(14/24)

Unterdessen will der Westen, als Reaktion auf Butscha, neue Sanktionen gegen Russland ausrufen, darunter:
- Verbot von Kohleimporten;
- Einfuhrstopp für Holz, Zement, Chemikalien, "Luxuslebensmitteln wie Kaviar und Spirituosen wie Wodka";
- Exportstopp bestimmter Technik.
etc.

Mehr zu den Ereignissen in Butscha, wie die einzelnen Seiten die Lage darstellen und welche Folgen es auf die politische und militärische Lage bereits hat und noch haben wird, findet ihr in diesem Thread👇
(16/24)

Um einen Importverbot für Öl und Gas geht es, nach meinem derzeitigen Wissensstand, noch nicht.
Da ist die Abhängigkeit einiger EU-Staaten wohl zu groß, als dass man innerhalb kürzester Zeit diese Lieferungen kappen könne.
Insb.Ungarn soll sich dagegen ausgesprochen haben
(17/24)

Der Kreml kündigte im Gegenzug eine massive Exportreduzierung auf Lebensmitteln in den Westen an.
Zusammen mit dem Ausfall der ukr.Exporte könnte dieser de facto Exportverbot auch in manchen EU-Staaten zu stark steigenden Preisen auf Lebensmitteln führen.
#UkraineRussia
(18/24)

Und schließlich ein Blick nach #Poland .
Vize-Regierungschef Kaczyński hat sich offen für die Stationierung von US-Atomwaffen im Land gezeigt.
„Es würde die Abschreckung gegenüber Moskau deutlich verstärken“, so die Begründung.
(19/24)
rnd.de/politik/polen-…

Auch sollen US-Truppen in Europa aufgestockt werden.
Im Moment stelle sich diese Frage nicht, "aber das kann sich bald ändern".
Die Initiative müsste von den USA ausgehen.
Aber grundsätzlich ergebe es Sinn, die nukleare Teilhabe auf die Nato-Ostflanke auszuweiten, so Kaczyński
20

Die Wahrscheinlichkeit, dass das entsprechende "Angebot" aus Washington auch kommt, ist ziemlich hoch.
Polen und Rumänien sind schon seit Jahren wichtige Länder für die US-Militärpräsenz in Osteuropa.
Die Länder sollten auch US-Raketenabwehrsysteme beheimaten.
(21/24)

Diese Systeme sind seit Jahren ein Zankapfel zwischen USA und Russland.
Laut Washington sind sie gegen die "Raketenbedrohung aus dem Iran" gerichtet.
Moskau erklärte, sie seien vor allem gegen russ. Atomkapazitäten gerichtet und würden das atomare Gleichgewicht zunichte machen.

Außerdem gab es bereits Anfang Februar entsprechende Medienberichte, dass die USA in naher Zukunft ihre modernisierten Atomsprengköpfe vom Typ B61-12 in europäischen Ländern "nah an Russland" stationierten könnten.
Mehr dazu in diesem Thread👇
(23/24)

Schließlich forderte Kaczyński von der NATO auch mehr Engagement im #UkraineKrieg .
Die Allianz müsse "eine Friedensmission durchführen".
Das ginge "natürlich nur mit Zustimmung der #Ukraine".
Zuletzt hatte die NATO die Idee einer NATO-Mission in UKR vehement abgelehnt.
(24/24)

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