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1/10 Herren bleiben in den oberen Etagen gerne unter sich. Was dabei rauskommen kann, mussten wir in der vergangenen Zeit miterleben: Zig Vorwürfe zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt in männlichen Domänen der Macht (Skisport, katholische Kirche, Hollywood etc.).
2/10 Am Dienstag ab 11 Uhr wird das @Frauenvolksbegehren in einem öffentlichen Hearing des Gleichbehandlungsausschusses diskutiert. Ich werde als Expertin zur Forderung “Macht teilen” sprechen. Ein paar Argumente für die Frauenquote vorab:
3/10 Frauen schließen heute europaweit häufiger ein Universitätsstudium ab, als Männer - und dennoch sind sie im Top-Management kaum vertreten. Das Argument, dass die Kandidatinnen “weniger kompetent” seien und sich deshalb nicht durchsetzen, trifft nicht zu. Im Gegenteil:
4/10 Eine Untersuchung zeigt, dass jene Frauen, die aufgrund der norwegischen Frauenquote von 40% in die Verwaltungsräte aufgenommen wurden, durchschnittlich (formal) höhere Qualifikationen haben als ihre männlichen Kollegen (Teigen/Heidenreich 2010).
5/10 Die Qualifikation spielt bei hohen Posten nicht immer eine übergeordnete Rolle. In Führungspositionen sitzen meist nicht die Besten der Branche, sondern die Besten aus Männer-Netzwerken. Oder die, die Chefs an ihr jüngeres Ich erinnern („homosoziale Reproduktion“).
6/10 Die Quote bedeutet nicht, wie immer wieder bewusst diffamierend dargestellt, dass man eine Person ausschließlich aufgrund ihres Geschlechts einstellt, sondern, dass man sich bei Bewerber*innen mit ähnlicher Qualifikation für die Frau entscheidet.
7/10 Die Angst, dass durch die Einführung der Quote die Leistung von Frauen minimiert werden werden, ist unbegründet, denn das passiert mit oder ohne Quote. Ohne Quote hat man sich z.B. hochgeschlafen, wurde nur eingestellt weil man attraktiv ist oder die Familie Kontakte hat.
8/10 Die Herabwürdigung der Leistung von Frauen in hohen Positionen findet also so oder so statt. Derartige Abwertungen sind ein Versuch, jene ungleichen Machtstrukturen aufrechtzuerhalten.
9/10 Dass eine strukturelle Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt vorherrscht, ist nicht zu ignorieren, wie auch die Tatsache, dass es keine “invisible hand” gibt, die das regeln wird. Die Ablösung alter Verhältnisse funktioniert nur mit beharrlichen Forderungen.
10/10 Am Dienstag ab 11:00 werden jene frauenpolitischen Forderungen gesammelt öffentlich dargelegt - Alle Interessierte sind willkommen! ots.at/presseaussendu…
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