Thread by @fraupfoetchen

Tag der Freundschaft. Eine für mich bis heute eher negativ assoziierte Sache.
"Was ist Freundschaft für euch?" .....Nun, ich weiß es nicht.

Meine gesamte Schulzeit bestand aus Mobbing. Ich habe diese Freundinnen immer beneidet, die sich umarmen, in Dreierketten durch die [1/x]

Stadt laufen oder sich Freundschaftsketten oder ähnliches schenken. Ich habe ständig versucht, dazuzugehören, zu diesem Ideal an Freundschaft - ich kannte ja nichts anderes. Versucht zu gefallen, mich verändert, irgendwann Geschichten erfunden, um genauso "normal" zu sein. [2/x]

Was hat es gebracht? Richtig. Nichts. 13 Jahre lang ging das so.
Bis heute habe ich keine beste Freundin, habe keine Freundschaften, schon gar nicht dieser Art.
Gleichaltrige interessieren mich nicht mehr, ihre Interessen waren noch nie meine und sind es auch heute [3/x]

noch nicht. Menschen in dem Alter, mit denen ich intellektuell übereinstimme, sehen natürlich nur eine 21-Jährige. Soviel zum Finden von Freundschaften.

Mir fällt es zusätzlich - eben aus genau diesen Gründen - sehr schwer, eine Freundschaft auch überhaupt zu halten. [4/x]

Ich habe krankheitsbedingt oft nicht die Kraft, selbst völlig banale Nachrichten direkt zu beantworten. Einige Tage später fehlt mir die Kraft, zu erklären, warum.
Wer macht sowas schon mit, und dann noch mit mir, andere sind doch viel weniger anstrengend, da macht [5/x]

man sich mit jemandem wie mir die Mühe erst gar nicht.

Ich wünsche mir Freundschaften sehr. Diese Nähe, diese Umarmungen. Doch da ist psychisch viel kaputtgegangen, nach 13 Jahren vergeblichen Versuchen, einfach nur dazuzugehören. Auch so etwas zu haben. [6/x]

Heute weiß ich nicht mehr, wie eine Freundschaft eigentlich aussieht.
Eigentlich traurig und ich möchte es gerne anders haben, doch wenn ich mich schon selbst oft schwierig finde, wie kann ich es dann von anderen erwarten und ihnen zumuten? [7/x]