1/ 8 Die Sta. #Chemnitz hat mir geschrieben. Eine Überraschung ist der gelbe Brief nicht. 500 Euro Ordnungsstrafe. Im August führten wir über ein genehmigtes Telefon draußen ein Interview mit Alaa S. in der JVA. Die Sta. meint, es sei eine unbefugte Kontaktaufnahme. 
2/8 Die Anschlussinhaberin hätte zwar mit Alaa S. sprechen dürfen, wir aber nicht. Die Sta. beschuldigt ihn, mitverantwortlich für den Tod von Daniel Hillig zu sein. Kurz nach der Tat kam er in Haft. Der Name tauchte in dem von einem JVA-Beamten verbreiteten Haftbefehl auf.
3/8 Hier unsere Doku zum Nachschauen: zdf.de/dokumentation/…
4/8 Der rechte Mob reagierte mit Hass und Vorverurteilung. Selbst die OB von Chemnitz ließ sich dazu hinreißen, in den Chor einzustimmen. Am Vorabend des Prozessauftakts verlangte sie in einem Zeitungsinterview die Bestrafung von Alaa S.
5/8 Das Verfahren legte aus Sicht zahlreicher Prozessbeobachter die Lücken in der Beweisführung offen: Weder gab es Spuren des Opfers bei dem Angeklagten, noch wies das Opfer Spuren des Angeklagten auf. Auch auf dem Tatmesser - Fehlanzeige. spiegel.de/panorama/justi…
6/8 Dafür trug das Messer Spuren von zur Fahndung ausgeschriebenen Männern. Wenig erhellend und teils widersprüchlich aus unserer Sicht waren die Aussagen der Zeugen, die Alaa S. am Tatort gesehen haben wollen.
7/8 Während Alaa S. zu allem schwieg, gaben Gericht und Sta. Interviews. Natürlich nur, wenn sie es für angebracht hielten. Der Angeklagte wollte nichts sagen - aus einem tiefsitzenden Misstrauen, wie er später erklärte.
8/8 Wir waren an seiner Sichtweise interessiert. Am Telefon öffnete sich Alaa S.; er beschrieb einen anderen Ablauf, stritt die Beteiligung an der Tat ab. Tage nach dem Frontal21-Bericht die Entscheidung: neuneinhalb Jahre Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
