Die sogenannte Flüchtlingskrise von 2015 entstand ja hauptsächlich durch komplett überforderte Behörden, die sich nicht auf einen Zustrom von Geflüchteten vorbereiteten, obwohl die Zahlen Schutz suchender Syrerïnnen seit 2011 kontinuierlich stieg und absehbar war, dass es mehr
werden. Die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 entstand ebenfalls dadurch, dass die Regierungschefïnnen der EU mit ihren 500.000.000 Einwohnerïnnen nicht in der Lage waren, ein wie auch immer geartetes solidarisches Verteilungssystem für diese Menschen zu finden.
Wenn der Bundesinnenminister jetzt vor einer erneuten "Flüchtlingskrise wie 2015" warnt, dann bedeutet das ja im Kern, dass das seit 2005 CDU/CSU geführte Innenministerium, das für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verantwortlich ist, nichts getan hat, um Verwaltungen
Abläufe und Ressourcen so aufzustellen, dass eine Situation wie 2015 einfacher bewerkstelligt werden kann. Ziemlich desaströses Ergebnis, bedenkt man, dass Politik und Verwaltung jetzt vier Jahre Zeit hatten, etwas an den Strukturen zu ändern.
Zweitens bedeutet die Aussage Seehofers - das ist jetzt kein Geheimnis, aber er gibt es damit offen zu - dass Deutschland auf EU-Ebene nicht in der Lage war, gemeinsam mit 26 anderen Staaten, meinetwegen 25 ohne Großbritannien, einen solidarischen Verteilungsmechanismus für
Geflüchtete zu finden. Das ganze zeichnet ein ziemlich deprimierendes und düsteres Bild von der Problemlösungskompetenz deutscher Politik. So eine Politik™ ist der viertgrößten Wirtschaft des Planeten im zweitgrößten Wirtschaftsraum des Planeten unwürdig.
Thanks for coming to my TED-Talk.
