1. Eine große Mehrheit der Befragten sieht sich dem demokratischen Rechtsstaat & seinen Werten verpflichtet, verortet sich selbst politisch in der Mitte. 60,9 % stimmen der Aussage zu, dass sich Rechtsextremismus in Deutschland enorm ausgebreitet hat.
2. Die #Ergebnisse weisen aber auch auf grundlegende #Probleme hin: 27,6 % stimmen (eher) zu, dass die Gefahr bestünde, dass Deutschland „ein islamisches Land“ wird. 55% haben (eher) nicht den Eindruck, dass das staatliche Gewaltmonopol in der Öffentlichkeit anerkannt wird.
44,8 % sehen Probleme mit #Vorurteilen in der hessischen #Polizei. 37,4 % haben Eigenerfahrung mit #Diskriminierung, Ausgrenzung, Mobbing durch Kolleg*innen (Sexismus: 21,8 %, Rassismus: 17,7 %), 4,2 % mit sexuellen #Übergriffen, 6,9 % mit sonstigen körperlichen Übergriffen.
4. Alles in allem ein differenziertes Bild. Dass extrem rechte #Einstellungen in der #Polizei#Einzelfälle seien – wie nun politisch kolportiert – lässt sich anhand dessen kaum belastbar feststellen.
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#Rassismus und #Rechtsextremismus in der #Polizei: Man muss davon ausgehen, dass 20 % der Beamt*innen solche Einstellungen haben. Das ist eine grobe Schätzung anhand des – leider sehr dürftigen – Forschungsstandes. Aber es ist eher konservativ geschätzt. #Thread
Die wohl jüngste #Studie zum Thema für Deutschland stammt von Krott/Krott/Zeitner (International Journal of Police Science & Management 2018, 174 ff.). Es handelt sich um eine #Befragung von 160 Polizeianwärter*innen in NRW zu „Fremdenfeindlichkeit“.
Ergebnisse: Knapp 20 % der Befragten wiesen fremdenfeindliche #Einstellungen auf. Dieser Wert sank während des Studiums, nahm nach den ersten Praxiserfahrungen aber wieder leicht zu.
„Die Polizei ist ein hochgradig verregeltes System, es geht immer um Strukturen, niemals um Einzelfälle.“ zeit.de/gesellschaft/2…
„Bei vielen Polizistinnen und Polizisten gibt es die klare Vorstellung: Wir sind die Guten, die für das Richtige kämpfen, dort draußen sind die Feinde.“
„In der Polizeiarbeit drückt sich eben auch aus, was eine Gesellschaft für normal hält und was nicht. Wer gehört dazu? Wer nicht? Und all jene, die diesem Ordnungsbild nicht entsprechen, haben es gegenüber der Polizei oft schwer“
Nachdem sich die ersten Wogen gelegt haben und die Sachlage etwas klarer scheint zwei Gedanken zu #Connewitz und der #Polizei in der #Gesellschaft.
1. #Gewalt ist in der Bundesrepublik in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend problematisiert und tabuisiert worden. Das gilt auch für den Kontext #Polizei, dh für Gewalt sowohl durch als auch gegenüber Polizeibeamt*innen.
2. Dies führt auch dazu, dass Gewalt gegenüber Polizeibeamt*innen in der Polizei anders wahrgenommen und problematisiert wird als früher, stärker und mit anderen Emotionen darauf reagiert wird.
@polizeipolizist@kviapol 1. Man muss zwei Dinge unterscheiden. Erstens unser #Thema: Wir untersuchen rechtswidrige polizeiliche Gewaltausübung, vor allem das Dunkelfeld. Zweitens die #Methode: Wie häufig bei Dunkelfelduntersuchungen führen wir eine Betroffenenbefragung durch.
@polizeipolizist@kviapol 2. Wie bei jeder Täter- und Opferbefragung liefert uns dies keine objektiven Fakten (sofern es das überhaupt gibt), sondern Darstellungen der Befragten, die natürlich subjektiv gefärbt sein können. Das lässt sich bei dieser Methode nicht vollends vermeiden.
Die Studie der @KASonline zu #Respekt gegenüber bestimmten #Berufsgruppen, die gerade die große Runde macht, ist interessant, bedarf aber der Einordnung.
@KASonline 1. Die Befragten wurden zunächst nicht nach ihrem eigenen Respektsempfinden gefragt, sondern nach ihrer Meinung, wie es darum in der Gesellschaft bestellt sei. kas.de/documents/2520…
@KASonline Diese Einschätzung ist natürlich durch den einschlägigen gesellschaftlichen Diskurs der vergangenen Jahre beeinflusst. Ggf. bildet sie eher den Diskurs als eine tatsächliche Entwicklung ab.
„Chemnitz sei hier lediglich die Chiffre für einen entgrenzten Alltagsrassimus, der in unterschiedlichen Schweregeraden überall in Deutschland praktiziert werde.“
„Von Rassismus oder Antisemitismus betroffene Personen registrieren demnach oft eine Marginalisierung, die von den Vertretern der Mehrheitsgesellschaft heruntergespielt wird. Häufig wird den Opfern unterstellt, sie seien besonders empfindlich.“