#Thread | Aktuell wird mehr über #Rassismus gesprochen und es wird dagegen protestiert. Das ist wichtig. Aber es genügt nicht. Schwarze Menschen in DE fordern Anerkennung und gleiche Rechte! Communities richten diese Forderung seit Jahrzehnten an die Politik. Passiert ist wenig.
Vor genau vier Jahren fand die deutsche Eröffnung der #africandescent Dekade der @UN im @BMFSFJ statt. Gastgeberin war @ADS_Bund. Die Konferenz wurde von den Communities organisiert. Wirksame Maßnahmen bleiben bisher aus; entgegen der Verpflichtungen in GA Resolution 69/16.
Bis jetzt fehlt eine Handlungsstrategie seitens des Bundes und auch der Länder. #Berlin hat als einziges Bundesland die Dekade im Koalitionsvertrag festgehalten und einen Konsultationsprozess mit den Communities begonnen.
Das Dilemma: Der Anti-Schwarze Rassismus soll erst (objektiv) für die Verwaltungen sichtbar gemacht werden (durch uns), bevor gehandelt werden kann. Dabei fordert die Dekade alle Regierungen auf, das von den Mitgliedstaaten der UN abgestimmte Aktionsprogramm durchzuführen.
Bis 2017 waren Schwarze Menschen nicht als Opfergruppe im Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus anerkannt. Die Dekade und das Engagement der Communities haben dazu beitragen, dass sich das geändert hat. NAPgR: bit.ly/3h21eYg
Für uns ist das ein wichtiger Meilenstein. Er hat aber diesen bitteren Nachgeschmack: Warum hat es so lange gedauert? Wie viel mehr muss passieren, damit unsere Erfahrungen Anerkennung finden?
Es wurden und werden immer noch viele schmerzhafte Kämpfe ausgetragen, in Kontexten ungleicher Machtverhältnisse. Was benötigt wird, ist eine bewusste Allyship von Weißen für die Rechte von Schwarzen Menschen. Wir brauchen sie in Institutionen und Organisationen, in Unternehmen,
...in Schulen, in Medien und im Alltag. Die aktuelle Mobilisierung auf den Straßen und in den Sozialen Medien muss eine größere Wahrnehmung für diese Rolle und auch politisches Handeln zur Folge haben.
Die Wahrnehmung und Anerkennung von Rassismus ist daher erst der Anfang. Es muss im nächsten Schritt darum gehen, die Rechte der Opfer zu schützen und rassistische Strukturen abzuschaffen.
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#Rassismus ist ein junger Begriff, der erst im 20. Jahrhundert Eingang in Wörterbüchern gefunden hat und verstärkt nach dem Holocaust in #Europa verwendet wurde. Der Begriff wurde von Begriffen wie Race Hatred (“Rassenhass”) abgeleitet.
#Rassismus existiert nicht, ohne die Anerkennung von #Rasse. Der Begriff geht von der Annahme aus, dass es „Rassendiskriminierung“ und eine Überlegenheit einer #Rasse gegenüber anderen gibt.
Definition von #Rassismus nach Merriam-Webster Dictionary: “1. a belief that race is a fundamental determinant of human traits and capacities and that racial differences produce an inherent superiority of a particular race“
👉🏽Formulierungshilfe für Umgang mit #Rasse im Recht: „Die EU weist Theorien, mit denen versucht wird, die Existenz verschiedener menschlicher Rassen zu belegen, zurück. Die Verwendung des Begriffs “Rasse“...impliziert nicht die Akzeptanz solcher Theorien.” eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Lex…
„Rasse“ ist im Kontext von Rassismus gewachsen, und ja, der Begriff ist „unschön“ u. „unangenehm“. Jedoch kann der Maßstab für die Rassismusbekämpfung nicht das Empfinden bzw. das Unbehagen derjenigen sein, für die dieser Begriff weder rechtliche noch soziale Relevanz hat.
Weiße Menschen haben das Privileg #Rasse zu externalisieren. Und sie haben auch das Privileg #Rasse für obsolet zu erklären, wenn sie sich in ihrer liberalen oder linken Position als progressiv empfinden. Zu sagen, dass #Rasse nach dem Holocaust zeitgemäß war, heute aber nicht...
#August1965#VotingRightsAct#RaceMatters
Prior to this event, peaceful protests were violently dissolved by law enforcement. In Selma, Alabama, protesters, young and old, were beaten up and also killed.
In his speech, President Johnson acknowledged that the promise for equality had not been kept for African-Americans and that although they were freed from slavery, their human rights continued to be denied.
#africandescent |Gestern hat Staatsministerin @AWidmannMauz die Online-Veranstaltung „Förderung der Teilhabe für Menschen afrikanischer Abstammung“ ausgerichtet. Hier ein Auszug aus meiner Rede:
“Wir können rassistische Zuschreibungen, die über Jahrhunderte Denk-und Verhaltensmuster zur Folge hatten nicht von heute auf morgen „entlernen“. Sie sind da, auch wenn wir sie nicht sehen oder auch nicht denken, dass wir sie hätten.
Das langfristige Ziel der Dekade für Anerkennung, Gerechtigkeit und Entwicklung ist daher ein Zukunftsprojekt. Es gibt einiges, was wir heute schon angehen können. Die Resultate jedoch müssen langfristig gedacht werden.
Eine Kontextualisierung der aktuellen Entwicklungen: #Rassismus dauert schon seit Jahrhunderten an, und er wird nicht plötzlich überwunden werden, weil bedauert wird, dass er existiert. #Rassialisierung und die Verfestigung von Identitäten, die dann Positionen wurden, sind real.
#Rassismus ohne #Rasse zu denken, ist daher eine verkürzte Darstellung der Realität. Im #Rassismus ist es eine dominante Position von Nichtbetroffenen Rassialisierung entweder zu leugnen oder zu verharmlosen. Es gilt als progressiv, keine Differenzen wahrzunehmen.
Ihr Privileg besteht darin, dass ein diskriminierendes System bestehen bleiben kann, ohne dass sie dadurch benachteiligt werden.
#RacialProfiling ist verfassungswidrig. Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG:Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.