Wenn am #20Juli an #Stauffenberg erinnert und gleichzeitig der offizielle Gedenktag an den Widerstand gegen den #Nationalsozialismus begangen wird, entsteht schnell der Eindruck, ein Großteil der deutschen Bevölkerung hätte sich der Entrechtung ihrer Mitmenschen widersetzt. (1/5)
Bis heute glauben viele an eine Widerstandsbiografie ihrer Verwandten. Laut der repräsentativen Memo-Studie von @unibielefeld & @evzfoundation behaupten 28,7% der Befragten, dass ihre Vorfahren "während der Zeit des Nationalsozialismus potentiellen Opfern geholfen haben" (2/5)
35,9 % sehen ihre Vorfahren gar "unter den Opfern während der Zeit des Nationalsozialismus”. 69,8 % gehen davon aus, dass ihre Vorfahren nicht unter den Tätern waren. (3/5) stiftung-evz.de/fileadmin/user…
Die Realität ist eine andere: Historische Schätzungen ergeben, dass nur 20.000 bis 200.000 Menschen potenziellen Opfern von #NS-Verbrechen tatsächlich halfen. Bei einer damaligen Bevölkerungsgröße von etwa 70 Millionen entspricht das ungefähr 0,3 Prozent der Deutschen. (4/5)
In der deutschen Auseinandersetzung mit dem #Nationalsozialismus fallen Fremd- & Selbstwahrnehmung massiv auseinander. Anstatt #Stauffenberg zu feiern, könnte der #20Juli Anlass bieten, auch die eigene Familiengeschichte kritisch zu beleuchten. (5/5) zeit.de/gesellschaft/z…
