Thread zur gerade beendeten Pressekonferenz der Stadt #Leipzig zum morgigen Demonstrationsgeschehen von "#Querdenken": #le0711 1/10
Heiko Rosenthal von der Versammlungsbehörde erklärte, dass es 27 angemeldete Versammlungen im Stadtgebiet gibt und verwies dabei auf die Coronaschutz-Verordnung, die nur stationäre Kundgebungen zulasse. Eine Laufdemo wie von Querdenken geplant sei nicht zulässig. #le0711 2/10
Für die größte Querdenken-Kundgebung wurde Bescheid erlassen, der Kundgebung an die Messe verlegt, da in Innenstadt nicht ausreichend Platz sei. Gegen diesen Bescheid gehen die Organisatoren gerade vor und ein Verfahren beim Verwaltungsgericht Leipzig stehe aus. #le0711 3/10
Für alle Kundgebungen sind das Tragen eines MNS, das Einhalten von Abständen als Auflagen vorgesehen und es gäbe Beschränkungen bei den Versammlungen, die Stand jetzt in der Innenstadt geplant seien. #le0711 4/10
Zudem wurde darauf verwiesen, dass private Busreisen und Hotelübernachtungen nicht gestattet seien. Heiko Rosenthal: „Wir gehen davon aus, dass anreisende Teilnehmer davon absehen.“ #le0711 5/10
Auf Nachfrage erklärte der Einsatzleiter, dass die Polizei auch auf den Autobahnen präsent sein werde, um eine mögliche Busanreise im Blick zu haben und dann möglicherweise einzugreifen. #le0711 6/10
Leipzigs Polizeipräsident Torsten Schultze erklärte, dass man an die Teilnehmer appelliere sich an die Auflagen zu halten und man selbst auf Deeskalation setze. #le0711 7/10
Einsatzleiter Frank Gurke erklärte, dass die Polizei morgen Unterstützung aus NRW, Meck.-Vorpommern, Berlin, Niedersachsen, Bayern Schleswig-H. und Thüringen sowie von der sächsichen Bereitschaftspolizei bekomme. Eine genaue Zahl von Polizisten wird nicht genannt. #le0711 8/10
Zudem sei der Einsatz von Hubschraubern, Kameratechnik und Sondertechnik geplant. Zur Sondertechnik zählen auch Wasserwerfer, aber man setze vorrangig auf Kommunikation und Deeskalation. #le0711 9/10
Zur Durchsetzung der Maskenpflicht bei den Kundgebungen sagte Gurke: „Wir bauen auf den Menschenverstand.“ Im Zweifel könnten massenweise Verstöße aber auch zu einer Beendigung der Versammlung führen. Auch sei eine Plausibilitätsprüfung bei Attesten geplant. #le0711 10/10
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Kurze Rekapitulation (mit Bildern) was gestern in #Leipzig passiert ist:
Schon ab dem Mittag hatten sich am Rande der "Querdenken"-Kundgebung am Augustusplatz mehrere hundert Neonazi-Hools versammelt, Bier getrunken und Journalist:innen bedroht. #Thread#le0711 1/7
Immer wieder wanderten einzelne Gruppen unkontrolliert ab und zogen frei durch die Innenstadt. Gegen 16 Uhr formierten sich die äußerst aggressiven Neonazis hinter einem Banner der "Deutschen Stimme" und zogen Richtung Hbf. 2/7 #le0711
Die Polizei versuchte die Gruppe zu stoppen. Währenddessen strömten weitere Neonazis aus einer Seitenstraße hinzu. Neonazis von "NPD" und "Die Rechte" koordinierten die Masse an Polizeikette vorbei und durch einen Park in Richtung Hbf. 3/7 #le0711
Im Dezember 2019 dokumentierte ich einen neonazistischen Zeitzeugenvortrag in Leubsdorf. Das Landesamt für #Verfassungsschutz#Sachsen speichert diese journalistische Tätigkeit in seinen Akten und schreibt ich habe "gegen den Willen der Teilnehmer" Fotos gemacht. #Pressefreiheit
Dass der sächsische #Verfassungsschutz Informationen zu meiner journalistischen Arbeit in seinen Akten speichert, halte ich für höchst fragwürdig.
Die entzogenen Akkreditierungen beim #g20-Gipfel in #Hamburg, zeigen die möglichen Folgen einer solchen Speicherung.
Dass Neonazis bei einem klandestin organisierten Zeitzeugenvortrag nicht fotografiert werden wollen ist klar. Trotzdem hält es der #Verfassungsschutz für erwähnenswert und übernimmt damit die Sichtweise der neonazistischen Teilnehmer.
Neonazistisches Gedankengut ist in #Sachsen tief in der Gesellschaft verwurzelt. Ein Beispiel:
In einer Schulklasse im #Erzgebirge soll in Vorbereitung für den Besuch der Gedenkstätte Buchenwald das Buch "Tagebuch der Anne Frank" gelesen werden. 1/8 #Thread
Daraufhin beschweren sich mehrere Eltern (ein Drittel der Klasse!) bei der Lehrkraft der Klasse, darüber dass die Gedenkfahrt stattfinden soll und wollen verhindern, dass das Buch gelesen wird. 2/8
Die schockierende Begründung: Das Buch sei veraltet, es würde nur eine Perspektive dargestellt und man wisse doch gar nicht, ob das damals alles so stattgefunden habe. 3/8