Liebes @km_bw - mir ist aufgefallen, dass Sie vielleicht gar nicht um die Hintergründe wissen, die Ihre Entscheidung pro #Microsoft365 so gefährlich machen. Ich möchte Ihnen daher kurz ein paar (amtliche) Fakten vor Augen führen. (1/18)
Ihrer Entscheidung liegt, soweit man das Ihren öffentlichen Äußerungen entnehmen kann, der Gedanke zu Grunde, dass #Microsoft365 ein gutes, ausgereiftes Produkt ist. Die Kritik, (2/18)
damit die Nutzer (und ihre Kommunikationspartner außerhalb der Schulen) dem Zugriff durch ein US-Unternehmen und damit US-Geheimdiensten auszusetzen, haben Sie pauschal als ungerechtfertigt zurück gewiesen.
Dabei haben Sie aber offenbar übersehen, (3/18)
dass es sich dabei nicht um Vermutungen über eine bloß abstrakte Gefahr handelt. Die Gefahr realisiert sich mit Aufnahme der Nutzung von #Microsoft365, und das ist keine Verschwörungstheorie, sondern wird von den Beteiligten - Microsoft einerseits, (4/18)
den zuständigen Stellen seitens der USA andererseits - offen eingeräumt.
Ihre Entscheidung hat damit zwei extrem negative Konsequenzen:
Einerseits werden die Schüler, Lehrer und ihre Kommunikationspartner in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt, (5/18)
weil ihre Kommunikation nicht vertraulich behandelt wird. Gleiches gilt für sämtliche Daten, die mit #Microsoft365 verarbeitet werden. #Microsoft will und wird sich Zugang zu diesen Daten verschaffen. Das steht nämlich schwarz auf weiß in ihren Vertragsbedingungen, (6/18)
die für jeden Lizenzvariante von #Microsoft365 gelten.
Diese Daten werden unter anderem vom US-Handelsministerium genutzt, um Ihr Haus bei künftigen Vergabeentscheidungen auszuspionieren. Es unterhält dafür das sogenannte Advocay Center, (7/18)
das US-Unternehmen mit Geheimdienstmitteln einen Informationsvorsprung bei Ausschreibungen verschafft. Auch das ist keine Verschwörungstheorie. Eine Selbstbeschreibung der Aufgaben finden Sie hier: (8/18)
Eine Übersicht der "Erfolgsgeschichten", die das EU-Parlament schon vor 20 Jahren im Zuge der Aufarbeitung der Echolon-Aktivitäten der USA zusammengestellt hat, unter Angabe der ausgestochenen europäischen Unternehmen, (9/18)
Das sind 20 Jahre alte amtliche Informationen. Die Bemühungen der USA haben sich seither nicht etwa abgeschwächt, sondern intensiviert. (10/18)
Dabei hat sich gerade Microsoft als besonders eifriger, patriotischer Mittäter hervorgetan. Microsoft war laut den Veröffentlichungen von Snowden das erste Unternehmen, das sich freiwillig an dem Spionageprogramm "Prism" des US-Geheimdiensts NSA beteiligt hat: (11/18)
Das allein sollte reichen, um Ihre Entscheidung zu widerrufen. (12/18)
Was aber vielleicht noch gravierender ist: Sie manifestieren ein de-fakto-Monopol von #Microsoft bei Office- und Kommunikationsanwendungen. Schüler, die von klein auf die Nutzung von #Microsoft-Produkten erlernen, (13/18)
werden wie schon bisherige Generationen "Word" als ein Synonym für Textverarbeitungssoftware sehen.
Damit vertiefen Sie ein Marktversagen zum Nachteil der heimischen Industrie und sorgen dafür, (14/18)
dass der europäischen Wirtschaft feindlich gesonnene Unternehmen und Geheimdienste auch künftig flächendeckenden Zugriff auf Informationen haben werden, die diese Kinder in ihren künftigen Berufen verarbeiten. Industriepolitisch sind diese Folgen daher verheerend. (15/18)
Dem steht Ihr Argument gegenüber, #Microsoft365 sei irgendwie einfach zu benutzen. Erscheint es Ihnen nicht auch nachvollziehbar, wenn Ihre Entscheidung pro #Microsoft365 den Verdacht auf Korruption aufwirft? (16/18)
Eine rationale Erklärung ist angesichts dieser öffentlich zugänglichen, von Microsoft und dem US-Handelsministerium selbt eingeräumten Fakten nicht ersichtlich. Da bleibt nur Korruption als Erklärung.
1/x Mit einigem Erstaunen stelle ich fest, dass es auch in #Datenschutz-Fachkreisen immer noch #Microsoft365-Apologeten gibt. Die kritisieren die Feststellungen der #DSK u.a. damit, diese habe veraltete Vertragsbedingungen mit Stand 03/20 untersucht. @RAinDiercks
hält die...
@RAinDiercks 2/x ...Ergebnisse sogar für irrelevant, weil es sich um "Rechtshistorie" handele.
Dabei wird übersehen, dass Microsoft keineswegs einseitig Vertragsbedingungen von Bestandskunden ändern kann. Damit steht vielmehr fest, dass gerade wegen der Veränderungen eine rechtskonforme...
3/x ...Nutzung verhindern: Microsoft verarbeitet die Daten ja gerade nicht mehr auf einer vertraglichen Grundlage.
Ebenso differenziert muss man den Vorwurf an die DSK werten, deren Betrachtung sei undifferenziert:
Das ist kein Wunder. Die Datenschutzbestimmungen von...
@ArmbrusterRalf@salomon_alex@gunnar67@KM_BW@Nextclouders@ionos_de 1/x Ich verstehe, dass Sie in irgendeiner Form mit dem Auswahlprozess in BW befasst sind - schön, wenn man so direkt diskutieren kann. Und daher auch eingangs und vorab: Bitte verstehen Sie die obige Mutmaßung über Korruption nicht als auf Sie persönlich bezogen. Sie ist nur...
Die Idee, man könnte durch TOM verhindern, dass #Microsoft US-Behörden Zugang zu den Daten der Lehrer und Schüler gibt, treibt ja aktuell nicht nur die öffentliche Hand um.
@maxschrems berichtet gerade gegenüber der @EU_Commission von einem Schreiben der irischen #Datenschutz-Aufsichtsbehörden, wonach man die gerichtl Verpflichtung zum Einschreiten gegenüber Facebook für mindestens die nächsten 2 Jahre ignorieren werden.
@maxschrems@EU_Commission Jetzt spricht Axel Voss: Er stimme "zu 99,9 %" mit @maxschrems überein. Und widerspricht sich direkt mit seinen folgenden Ausführungen:
Der Konflikt soll nicht auf legislativer Ebene (oder durch Enforcement) gelöst werden. Es müsse irgendein Weg gefunden werden, KMU zu schützen.
@maxschrems@EU_Commission Er gehe davon aus, dass mit den USA nichts zu machen sei. Daher seine Frage, was man tun könne, um KMU Rechtssicherheit zu bieten.